Donnerstag, 5. August 2021

Ein Tollpatsch gewinnt die Herzen

   Wo sind nur die guten Filme und Schauspieler geblieben. Warum gibt es sie nicht mehr. Wer heute Fernsehen schaut, sieht nur viel Ödnis, Zersetzendes und Zerstörerisches, sieht viel Aggressionen und Gewalt, kriegerische Filme, Endzeitstimmungen, Paranoides zu Hauf. 

   Und das tut der Psyche nicht gut. Menschen wollen lachen und wollen weinen, wollen denken und nachdenken und gelingende Lösungen erleben oder auch mal faulenzen. Nicht aber sollen müssen und auf Kommando alles Mögliche denken und fühlen. 


Zum Tod von Jerry Lewis blicken wir auf seine außergewöhnliche Karriere zurück. Berühmt wurde der Filmkomiker mit seinen burlesk-bissigen Pantomimen. Dann stieg er ins Filmgeschäft ein: Er schrieb, produzierte und drehte Filme, in denen er meist die Hauptrolle spielte. Während er in den USA nie richtig ernst genommen wurde, gilt er in Europa als namhafter Filmautor. Jerry Lewis steht in der Tradition des Goldenen Zeitalters der Slapstick-Komödie und seiner Stars wie Charlie Chaplin, Buster Keaton und Stan Laurel. Seine Pantomime-Nummern und sein burlesk-bissiger Humor machten Lewis, der am 16. März 1926 in Newark geboren wurde, zu einem der einflussreichsten Filmkomiker aller Zeiten. Aber Lewis war mehr als nur ein harmloser Clown: Er begeisterte sich für die Kunst der Filmkomödie und wurde zu einem ihrer Meister. Er schrieb, produzierte und drehte Filme, in denen er meist die Hauptrolle spielte und die heute allesamt als Klassiker gelten, wie „Hallo, Page!“, „Zu heiß gebadet“, „Der Bürotrottel“ und „Der verrückte Professor“, um nur einige zu nennen.

Dokumentarfilm von Gregory Monro (Frankreich 2015, 61 Min) Irgendwas mit ARTE und Kultur

   Niemand kann doch einfach so in die Tat umsetzen, was er nicht gelernt hat und geübt. Manches, heißt es zwar, ist in den Genen und bei Babys schwärmen die Eltern, die Omas und Opas oder auch Onkel und Tanten, dass die Nase wohl vom Papa ist und die Augenbrauen aber von der Oma. Und die Augen, ja die sind von der Mama, natürlich, das sieht man ja. So oder ähnlich wird oft geschwärmt. 

   Und manchmal hat der Mensch doch die Begabung, nicht einfach sein Erlerntes oder nicht Gelerntes ungeprüft und unreflektiert weiter zu geben. Er denkt also nach, zieht Schlüsse und findet Begründungen für die Handlungen anderer und für seine eigenen. 

Also, wo sind die guten Filme denn heute und die guten Schauspieler, die noch etwas bieten können und wissen, warum sie das tun. Heute, so denke ich manchmal, wissen da manche nicht, warum sie tun was sie tun. Heute so möchte man annehmen, haben vielleicht viele nur die vorgesagten Begründungen anderer auswendig gelernt und erzählen sie dann wieder. 

Und hat das dann Begeisterung? Ist das überzeugend und wie sieht die Echtheit denn aus. Die Echtheit von Jerry Lewis, war sie nicht grandios? Er war überzeugend und nicht nur gespielt.



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