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Donnerstag, 4. September 2014

Wenn es um Schönheit geht

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Der Mensch ist ein grausames Monster, wenn es um Schönheit geht. Natürlich die VIP´s.
Kann dem sein, dass in Summerhill es Steine regnet, wenn Kinder wüßten. Das ist ja auch eine Pädagogik und wurde ja schon gesichtet nach den Merkmalen, wer berühmt geworden ist oder alle nur einfache Berufe haben. Oben und Unten ist schon ein Phänomen. Später wurde ohnehin genderisch hinzugebastelt, was aber nicht erlaubt war. Die frisierte Erziehung. Wie viel Zynismus ist denn vonnöten.
       
Das klingt nicht nur so: war grausam, sondern war und ist brutal und abscheulich, liebe Frau Bartoli; grundsätzlich schon. Von Ruhm und Ehre reden ist doch Humbug und wieso kommt man mit Moral nicht weiter, wie sie da sagt?
 
1. Kastratenmusik, Farinelli und der Kinofilm 1994 : „Für uns klingt das heute bestialisch", sagen sie nur? Trotzdem werden Menschen immer wieder zur Schau gestellt? Warum nicht sagen, das wollen wir nicht mehr, so doch nicht, das ist Kunst nicht wert, das ist nicht mehr Kunst. Da zählt nur der Marktwert, die Quoten, das ´geile` Interesse.
2. Wie genehm doch die Dispute über die Beschneidungen? Da werden Männer sachlich abgehandelt, ja gar um Kinder geht es doch dabei und für die Frauenwelt zählt nur die Empörung? Da wird mit verschiedenen Maßstab nur gemossen.
3. „Schon von der Spätantike an wurden vor allem in Italien viele Knaben mit dem Ziel kastriert, ihnen eine Laufbahn als erfolgreicher Sänger zu ermöglichen. Bei einer blutigen Kastration überlebten viele Jungen den chirurgischen Eingriff auf Grund von postoperativen Komplikationen nicht" „ Der 1792 geborene Gioachino Rossini soll durch Intervention seiner Mutter vor der Karriere als Sängerkastrat bewahrt worden sein. (Wikipedia.org) Na also, es gab doch noch passable Mütter und Frauen, die nicht angepasslerisch waren. Und heute?
 

„Intrigen", strahlt Cecilia Bartoli, „sind etwas Herrliches." Intrigen sind der Stoff, aus dem die Oper besteht, die Fallstricke zwischen Liebe, Tod, Macht und Ohnmacht Diva auf Mission auf www.cicero.de  anno 2012, und wird dort gar als bodenständig gelobt und sie sei gewappnet gegen Intrigen. Nun ja, irgendwo muss halt auch noch belobigt werden.
„Ungeschminkt und blass sitzt sie am Konferenztisch. Das hüftlange Haar zurückgebunden, Perlen an den Ohren und am Handgelenk, griffbereit neben sich einen Stapel ausgedruckter Fakten zum Thema. Eine Anwältin im dunkelblauen Nadelstreifenanzug, die in einem Nebenzimmer des Züricher Hotels Eden au Lac Pressetermine absolviert. Eine Anwältin in eigener Sache. „
Oh doch, schön ist das geschrieben. Ich kann´s auch manchmal nicht lassen, ohnehin selten bei mir, selbst solche Sätze zu schreiben, und da sage ich von wess geistes Kind man halt so ist. Sagen Sie bloß nicht, man ist ein Nörgler und ungebildet. Immer diese Standesdünkel! Von starken Frauen war ja die Rede: in der Kunst, der Politik, der Gesellschaft, den Etagen. Stimmt, nicht ein einfach nur so so sagen. Wer wollte denn einwenden?
 

            Hiermit aber das Interview bei der Bild am Sonntag das von 2009 ist.
„Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, Weltstar der klassischen Musik, im BamS-Interview
Der Mensch ist ein grausames Monster, wenn es um Schönheit geht"
Cecilia Bartoli,43, ist die erfolgreichste Mezzosopranistin der Welt. Auf ihrem neuen Album singt sie die furiosen Arien der großen Kastraten, die im 18. Jahrhundert ihres Lebensglücks beraubt wurden, um zu singen wie Götter. Interview über Schmerz, Erotik und darüber, wie unmoralisch Kunst ist.
Opernfans und Kritiker weltweit lieben ihre dunkle und kraftvolle Stimme. Jetzt widmet sich Klassik-Weltstar Cecilia Bartoli (43) der Grausamkeit in der klassischen Musik.
BILD am SONNTAG traf die Sängerin in Neapel auf der Dachterrasse eines Hotels. Mit Blick auf den Vesuv erklärt sie, warum sie in ihrem neuen Album „Sacrificium" dem Geheimnis der Kastraten auf den Grund geht.
BILD am SONNTAG: Frau Bartoli, welchen Preis sind wir bereit, für Schönheit zu zahlen?
CECILIA BARTOLI: Der Mensch ist ein grausames Monster, wenn es um Schönheit geht. Wir flirten mit der Hölle, um dem Himmel ein bisschen näher zu sein. Nehmen Sie das 18. Jahrhundert: Jedes Jahr wurden über 4000 Jungen aus den Armenvierteln in Süditalien kastriert. Ein schmerzhafter Prozess. Die Hoden werden entfernt, die Männlichkeit geraubt, oft mit fatalen Folgen: geringes Wachstum des Kehlkopfes, Muskelschwäche, Impotenz, mangelndes sexuelles Verlangen. Nur, um am Ende zwei gottgleiche Sänger zu haben: die Kastraten Farinelli und Caffarelli, die mit ihren Stimmen die Welt in Trance versetzt haben. Auch die Klassik kann grauenhaft sein.
Für uns klingt das heute bestialisch.
Und was war mit Michael Jackson? Hat er seinen Körper nicht ebenfalls für die Kunst geopfert? Seine Nase, sein Kinn, seine Hautfarbe, seine Stimme. Alles! Die Menschen lieben das Monster. Und wir überschreiten noch immer die Grenzen des Menschlichen für die Kunst. Auch im Fall von Michael Jackson ist ein einmaliger Künstler herausgekommen, der seine Mitmenschen fasziniert hat. Ein Zwitter, bei dem man nicht mehr zwischen Schwarz oder Weiß und Mann oder Frau unterscheiden konnte. Für mich war er die Fortführung des Kastratentums im 21. Jahrhundert. Wir Menschen sind süchtig nach dem schönen Schauder, der Übermenschlichkeit. Und wir sind bereit, dafür unendliche Opfer zu bringen.
Warum verstümmeln wir uns? Für die Kunst?
Früher war es die Armut. Die Eltern hofften, dass ihre Jungen eine 12- oder 13-köpfige Familie ernähren können. Es ging nicht um Kunst, sondern ums Überleben. Und vielleicht um die Hoffnung, aufzusteigen. Übrigens ebenfalls eine Parallele zu Michael Jackson: Wollte der Jackson-Clan nicht ebenfalls aufsteigen – mit allen Mitteln? Und denken Sie an all die Models, die ihren Körper freiwillig für den Laufsteg abmagern. Es gibt keine Grenze, wenn es um Schönheit geht. Das ist bestialisch. Auf der anderen Seite würde uns ohne Kastraten wunderschöne Musik fehlen, ohne Michael Jackson der Moonwalk . . .
Ist Kunst diese Opfer wert?
Mit Moral kommen wir nicht weiter. Was in der Kunst passiert, ist unglaublich unmoralisch. Sie kennt keine Grenzen. Das ist umso schlimmer, weil die Ergebnisse perverserweise so unendlich schön sind!
Was war das Besondere an der Stimme von Kastraten?
Sie hatten nicht nur eine hohe, frauliche Stimme, sondern die Lungenkraft eines Mannes. Sie konnten Noten singen, die kein anderer Mensch singen konnte: sehr tief, sehr hoch – und das mit einer unendlichen Kraft.
Die Kunst bewegt sich also immer zwischen himmlischer Schönheit und höllischen Opfern?
Darin liegt die Schizophrenie des Menschen. Natürlich würde ich gern in den Himmel kommen, aber ab 22 Uhr würde ich schon gern mal in der Hölle vorbeischauen. Weil es dort so herrlich verboten, verrucht und ausschweifend sein muss. Wer hält es schon aus, für eine Ewigkeit nur Engel um sich zu haben, die auf der Harfe spielen?
Müssen wir Angst vor uns selbst haben?
Täglich. Beruhigend ist, dass wir nur Teil eines Kreislaufs sind. Umso wichtiger ist es mir, dass wir über diese Themen sprechen und nicht nur sagen: Tolle Musik!, sondern auch den Preis sehen, den so viele Kinder dafür bezahlt haben. Es gibt viele Countertenöre, die Kastraten-Arien singen und sagen: „Ist das nicht schön?" Ja, aber es ist wichtig, das nicht so stehen zu lassen.
Und dafür brauchen wir ausgerechnet eine Sängerin?
Vielleicht. Wer sonst sollte diese Männerstimmen infrage stellen als eine Frau mit – verzeihen Sie den Ausdruck – Eiern?
Können Künstler wie Farinelli eigentlich glücklich sein?
Er hat viel Geld verdient – so wie Michael Jackson. Ich glaube, dass Farinelli nicht glücklich war: Er hatte keine Familie, ein Leben im Jetset, aber es fehlte immer etwas. Vielleicht werden Künstler durch ihr Unglück zusätzlich attraktiv.
Sind Sie glücklich?
Sehr. Natürlich bringe auch ich Opfer. Aber ich tue das ganz bewusst, für meine Passion, die Musik.
Welche Opfer?
Ich reise viel, bin oft weit entfernt von meiner Familie. All das sind vergleichsweise kleine Opfer. Schließlich habe ich meine Familie meist um mich, meinen Freund, den ich seit vielen Jahren liebe, meine Nichten und meine Mutter.
Ihr größtes Opfer?
Ich esse keine Schokolade vor den Konzerten . . . Aber danach umso mehr! Sportler dopen sich zu Weltrekorden, und Künstler nehmen Cortison, um die Stimmen in die Höhe zu treiben . . .
Natürlich gibt es Sänger, die ihre Körper dopen. Es gibt sogar Künstler, die ihr Leben opfern. So wie Maria Callas. Sie entschied sich irgendwann für den Jet-Set, für Onassis und Hollywood. Sofort wurden ihre Leistungen schwächer. Ein Opfer für die Kunst ist auch, ihr treu zu bleiben.
Auf der Bühne werden von Ihnen über­natürliche Töne erwartet, gleichzeitig wollen die Leute Sie auch als normalen Menschen kennen lernen. Himmel oder Erde – wo leben Künstler wie Sie?
Vor jedem Konzert eher in der Hölle der Kunst. Letztlich ist das wie mit den Royals: Jeder denkt, dass sie etwas Besonderes sind. Gleichzeitig freut sich jeder, dass sie auch nur normale Menschen sind, dass sie sich scheiden lassen, streiten.
Wie kann man sich die Normalität bei Ihnen zu Hause vorstellen?
Wir kochen, reden, diskutieren – und streiten natürlich auch! Ich könnte nicht über die Extreme der Menschen singen, über Liebe, Hass und Freude, wenn ich all das nicht kennen würde. Ich glaube, dass Menschen, die viel erlebt haben, eine ungeheure Kraft in sich tragen.
Da hätte ich auf klare, auf eindeutige, verneinende Aussagen gewartet, dass sie sagt, das ist es nicht wert und hat mit Kunst nichts mehr zu tun. Oder wieso Ärzte immer noch mittun wie bei Michel Jackson und wieso mit Moral argumentieren wollen, da kommt man nicht weiter?
Das klingt ebenso nur wie die Sätze des angeblich und für wen alten Gewerbe. Solange Menschen auch heute so argumentieren wollen, gibt es nicht Fortschritt sondern nur die selbe unrechte Reproduktion.
Hat V.E.Pilgrim hier nicht gehörig etwas vergessen? Nicht den Geschlechterkrieg aufgreifen, nicht nur die Männerwelt oder seine These, die ja Rutschky ebenso mit Bubble bezeichnet hat, sondern wieso diese Liebäugeleien mit dem Verbotenen, dem angeblich Reizvollen, die nicht nur Promiskuität oder Voyerismus sondern dem Reiz an Sadismus, der Obszönität, der Grausamkeit, die Machtausübungen, Prestige, Privilegien haben wollen, und die ach so trockene Darstellung, die dazu oft vorgenommen wird. Ebenso machen Musiklexikas wie das nach Riemann nur eine schwärmerische Darstellung zu Kastraten und der Musik. Letztlich nichts anderes zum Ausdruck kommt, der Mensch ist ein Objekt der Mächtigen, der Wohlhabenden und Satten.
Zur Sache sicher die Kirchen im Visier und die Hochadelswelten, die Bildungsschichten, wie sie, Frau Bartoli, es nennt: Jet Set.
Da mag ich bestätigen, was Kiessling geschrieben hat und eine Strophe anfügen: manche Frauen haben kein Gespür für Unrecht, aber auch die Gesellschaft noch nicht oder kann man sagen, nicht mehr? Es war schon einmal viel besser?
Der Wunsch nach besserer und gerechtere Umverteilung mag gut sein, aber nicht der Drang von Menschen, es dem verabscheuungswürdigen Jet Set nur nachzumachen, also letztlich nur der Drang wiederum besteht, dasselbe in Grün zu installieren.
Das jedoch erstaunliche heute ist für mich durchaus bedingt intellektuelle Texte, die man lesen kann und die Auffassung bekommt, es handle sich um doch gebildete Leut, und dann aber tauchen vulgäre Sätze und hasspredigerartige Auswürfe auf. Das passt nicht. Götz von Berlichingen mag längst ausgedient haben und ist sowieso nicht überall angebracht, oft auch leichtfertig benutzt so wie heute manche sagen: man solle sich trollen oder verpissen oder die Kurve kratzen. Da sage ich schon längst, diejenigen sollen mal nicht so tun, als ob sie nicht wissen, dass man so nicht redet und handelt.
Auch mich hat Dichtung oder der Humanismus längst nicht begeistert, der oft nur ein Ziel kennt: das nach oben und mit Bildung alles ausgeglichen sehen möchte, ist einfach nur falsch.


4. „ Nur die wenigsten der vielen Tausend Kastraten fanden den Weg auf die Bühne. Diese begeisterten jedoch mit „überirdischer Stimme" ihr Publikum über die Maßen….. die derart verstümmelten Männer hatten zumeist ein schweres Leben. Sie mussten versuchen, eine Anstellung in eher unbedeutenderen Kirchenchören zu erlangen, zogen mit Gauklertruppen durch die Lande oder versuchten, durch Prostitution zu überleben.[2]= http://de.wikipedia.org/wiki/ZDFmediathek ]
…. machte sie auch bei finanziell besser gestellten Frauen beliebt, da diese von Kastraten die Erfüllung ihrer sexuellen Wünsche erhofften, ohne sich dabei der Gefahr einer „Schande" durch resultierende Schwangerschaft auszusetzen.[2]
… Im Christentum lehnte die Mehrzahl der Gelehrten die Kastration ab, es gab aber auch Befürworter. Besonders galt das für Fürstbischöfe und andere große Höfe Geistlicher…" Kinder wurden sogar auch aus Waisenhäusern oder den Eltern gleich gekauft.
„Papst Sixtus V. hatte am 7. Juni 1587 mit dem Impotenzdekret verfügt, dass ein Mann über wirklichen, das heißt aus den Hoden stammenden Samen verfügen müsse, andernfalls er nicht heiraten dürfe, und damit die Zeugungsfähigkeit (potentia generandi) zur Eheschließung verlangt" Da wurde also die Grausamkeit nicht gesehen sondern Menschen doppelt im Leben bestraft.
„Unabhängig davon waren vor und nach 1588 Kastraten als päpstliche Sänger im Sixtinischen Chor beschäftigt[6] und noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Knaben im  vorpubertärem Alter zur Förderung einer Sängerkarriere auch in Kirchenchören kastriert."
Erst Papst Pius X. hat im November 1903 ein Verbot erlassen, Kastraten in Kirchenchören einzusetzen. Motu Proprio Tra le sollecitudini
Kastraten waren im europäischen Musikleben des 17. und 18. Jahrhunderts beliebt und genossen oft hohes Ansehen
 

Unsere Gesellschaft ist nicht besser geworden sondern brutaler, unsensibler, leichtfertig mit diesen Dingen und dem, was Human ist, Fortschritt, Menschlichkeit. Nur dazu muss nicht immer nur in der Vergangenheit rumgegraben, gefingert, begrabscht werden. Und man muss nicht immer nur mit etwas vergleichen um Erkenntnis zu haben oder Legitimiationen für etwas haben zu wollen.
Und selbst in einer carit.Einrichtung sagten welche, die möchten wohl einen "Persilschein" von mir. Wer? Patienten sagten das und was glauben Sie, von wem die wohl geredet haben.Fuchs nennt doch als Zielpersonen sehr wohl auch fachlich versierte Menschen, er sagt ja, als ob es quer durch das Gemüsebeet ist: die beissenden, nachlässigen, verhöhnenden etc. Töne und in Intellektuellenkreisen allzu beliebt. Eben, warum! Wie ist das nur zustande gekommen!