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Samstag, 18. November 2023

Langeweile will gelernt sein.

 Wer hat noch gute Erinnerungen an die Kindheit und Jugendjahre? Natürlich ist sie nicht darauf begrenzt, wohl sind Einflüsse und Prägungen in jungen Jahren eher vorhanden und wirkungsvoll. Es schadet nicht, auch über die Langeweile nachzudenken, denn so unsinnig ist das nicht, im Gegenteil. Oder ist jemand gar ein Langweiler?

Je dois faire un addendum ici. Nachtrag 22.3.24 zu siehe da, es gibt aber auch Studien, welche anderes besagen. Warum Finnland vielleicht doch nicht das glücklichste Land der Welt ist. Eine aktuelle Studie demonstriert, dass der alljährliche World Happiness Report wohl nicht das misst, was er zu messen vorgibt. Entnommen der Zeitung Standard

Damit aber haben sie bestimmt gerechnet oder einfach angenommen, dass es so ist oder auch ist und sein kann. 

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Langweiler sein? 

Es ist oft auch nur die Sichtweise Einzelner. Was aber ist das? Immer nur in Aktion sein, action machen ist so mancher Devise. Quirliges Leben, ruhelos sein, nur nicht nachdenken über sein Tun und Handeln. Wer bedrängt einen denn dazu? Die Arbeit, Schule, Vater oder die Mutter, Freunde, die Zeit heute? Die innere Unruhe hält einen nur auf Trab.

Die Psychologie definiert Langeweile als unangenehmen Gefühlszustand, der in sich wiederholenden, bedeutungslosen oder auch in unterfordernden Situationen entstehen kann. Meistens sind die Folgen von Langeweile negativ und sowohl psychisch als auch körperlich spürbar. Diese Definition ist die der Zeitung news.at.

Was du heute kannst besorgen, sagen die einen und die anderen erinnern daran, dass doch morgen auch noch ein Tag ist. Manche allerdings bringen den Tag einfach nicht vorbei, er geht bei ihnen nicht vorbei.

  • Langeweile signalisiert stets den Bedeutungsverlust einer bisher ausgeübten Tätigkeit 
  • motiviert, nach neuen, bedeutenderen Tätigkeiten und Zielen zu streben. 
  • Kurz: Gelangweilte Menschen möchten positive Veränderung und Sinnhaftigkeit herbeiführen.
  • Quelle

Morgen ist auch noch ein Tag.

In Geduld üben, sich zurück nehmen, Pause machen, an nichts Besonderes denken und mehr kommt dann zu Vorschein, wer man so ist. Psychologische Ratgeber gibt es wie Sand am Meer und die Verwirrung wird dadurch 
nicht geringer. Die meisten gehen ja in die Richtung, wie man perfekt sein kann. Ist das nicht die halbe Wahrheit nur? 

Suggestionen, Selbstzweifel, Selbstbild, Fremdbild

Denn meist schwingt die Unzufriedenheit schon im Text mit, sie wird einem zugeschoben, als ob es jedermanns widerwärtiges Dasein bereits ist.

85 Prozent der Deutschen sind beunruhigt hieß es 2022 noch ob des Ukrainekriegs, der Inflation, der Verteuerungen. Sogar während des Coronajahres seien wir zufriedener gewesen, besagt das ARD-Trendbarometer. 85% sind derzeit beunruhigt.

Mit Umfragen wird der Verbraucher jahrein jahraus immer wieder umfassend ✅❓informiert, ✅❓, manipuliert, ✅❓in die Irre geführt. 
Was meint der Leser?

Update, Beispiel vom 12.Januar 2024. Die Manipulation mit Umfragen hat eine lange Tradition schreiben die Nachdenkseiten mit aktueller Analyse. "Eine der wirksamsten Methoden der Niedermache ist die Veröffentlichung von – wider Erwarten – schlechten Umfragen. Seit Ende letzten Jahres sind reihenweise solche Meldungen erschienen. Enttäuschend geringe 4 Prozent, sogar 3 Prozent werden prognostiziert. Ich beobachte diese Methode seit 1965 und möchte den NachDenkSeiten-Leserinnen und -Lesern ein paar Beispiele schildern. Albrecht Müller."

Das hat niemand gedacht, oder haben Sie das etwa gedacht? Nie und nimmer vielleicht gar? 
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Vor kurzen war in einem Leserbeitrag zu lesen, wenn die Ampel ausfällt, hat rechts Vorfahrt und galt der Kritik zur Ampelpolitik. 

Heißt, mit Humor lebt es sich besser.

Eine aktuelle Studie der Universität Wien konnte nun international erstmals belegen, dass sich große Langeweile gerade in Prüfungssituationen negativ auf das Ergebnis auswirken kann. Diese tritt erstaunlicherweise dann ein, wenn der Prüfungsstoff für die Schüler 
  • besonders wenig persönliche Relevanz hatte. Zudem wirkt sich Langeweile 
  • negativ auf die Arbeitszufriedenheit aus. Längerfristig wird ihr außerdem ein 
  • Zusammenhang mit ungesundem Konsumverhalten, sadistischem, aggressivem Verhalten, depressiver Verstimmung, Suchtverhalten und Essstörung attestiert. 
Einfach zufrieden sein.

Wer ist denn nicht unzufrieden im Leben und der Schlamassel ist mit dem Stupser schon angerichtet. Das ist der negative Stupser, weil unzufrieden nicht positiv ist. Ach, es ist tatsächlich jemand mit sich zufrieden? Das kann doch nicht sein. Abgeschwächt dann in das positive mit zufrieden statt unzufrieden, jedoch werden Zweifel mitgeteilt. Mach doch mehr aus deinem Leben, auch wenn Du wunschlos glücklich bist, wird ja gerne und zumeist in der Yellopresse geschlagzeilt.
  • Auch auf die politische Gesinnung kann sich Langeweile auswirken: So sollen Menschen, die sich häufiger langweilen, eher radikalen politischen Vereinigungen anschließen.
Nudging heißt das, andere zu einem bestimmten handeln bringen, anstupsen. Es geht um den Wunsch nach Manipulation von Verhalten anderer, positiv jemanden zu etwas überreden, zu einer Sache und Handlung begeistern: kauf doch das rote Kleid mit den Tägern, das steht dir besser, wie das blaue, da ist so fade.

Dass Monika das blaue besser gefällt, ist Kathi allerdings belanglos.

Trau dich doch, der ist doch nur ein halbes Hemd .... oder Pflegefräuleins: den kannst doch in der Pfeife rauchen ...
ist Kollegenmobbing, Bashing, aufwiegeln und also negativ, ist unkollegial ohnehin.

Wer ist denn immer nur zufrieden, Sie etwa?
    • Hypothese, mehr Langeweile führt zu mehr prosozialem Verhalten ... erhöht die Spendenfreudigkeit.
Die Glücksforschung kam zu das Ergebnis, dass die Dänen das glücklichste Volk auf der Welt sind. Lykke, Hygge und die dänischen Mentalität: Das macht die Dänen glücklich und mehr ist auf dem Skandinavienblog zu lesen. Noch glücklicher jedoch seien die Finnen, ist hier zu erfahren, obwohl sie an der Grenze zu Russland sind.

Lykke heißt Glück und Hygge ist die Gemütlichkeit

Warum also nicht ein Plädoyer für die Langeweile? 

Wir amüsieren uns zu Tode: Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie war bereits ein Buch von Neil Postman und bin überrascht zu sehen, dass es 1988 veröffentlich wurde. War diese Hypothese nicht längst schon Gesprächsthema Jahre vorher? Vielleicht hat sein Buch nur etwas gedauert, kann ja sein.

Gegenthesen gab es hingegen ebenso schon, denn sind jene nicht nur Spaßverderber am Feiern, Tanzen und Freude haben? Im Zusammenhang stand zumeist die Konsumkritik, galt den passiven Leuten und gipfelte bis heute in nicht nur sinnvolle Verbraucherkritiken. Malle ist ja für die "ausufernden Feiernden" und andere Luxusurlaubende, SUV-Fahrende, Nobelkarosslinge, oder "leere Flieger benutzende Politikerinnen". Das nun heißt Nein zu Genderismus. Lehrerinnen gibt es doch lange schon.

Wodurch sind wir wohl mehr konditioniert worden? Durch die Werbung, Konsum- und Verbraucherkritiker, Politik? Und heute von den Leitmedien, dem WEF, der WHO, den Impfpolitiker, Amazon dem WWW, Google und Windows?

War um 1970 jemand autosüchtig nebst doofe Mantawitzen erzählend?

Warum wir Langeweile brauchen

Wir können uns nicht mehr richtig fadisieren. Dabei braucht unser Gehirn Langeweile, um kreativ zu werden. Zudem sollen Frust und Langeweile sozialer machen und sich langfristig positiv auf die Entwicklung von Kindern und deren Selbstwert auswirken. Ein Plädoyer für mehr Nichtstun.

Fadisieren ist österreichisch umgangssprachlich und habe das in Tat nicht gewusst, was ja keine Rolle spielt. Es heißt nicht wissen, was man mit seiner Zeit anfangen soll, die dann untätig, eintönig, ohne Abwechslung zu haben, verbracht wird. In Ö. wird auch von einem Sager geredet und das ist ein salopper, origineller, denkwürdiger, umstrittener Ausspruch. 

Hier ein Beispiel aus oe24.at. Nach Impf-Sager: Kickl verliert Klage gegen Rosam. "Es gibt ja ganz böse Zungen, muss ich aufpassen, was ich jetzt sage. Ich sage jetzt nicht, dass es so ist, aber ich habe gehört, er wäre schon geimpft." Kickl konterte darauf mit .... hier weiter

Neurologische Effekte der Langeweile. Das Gehirn im Ruhezustand.

  • Belegt ist aber, dass durch Langeweile das sogenannte "Default Mode Network", das auch als Ruhezustandsnetzwerk bezeichnet wird, aktiv wird. Dies aktiviert sich immer dann, wenn das Gehirn sich mit sich selbst beschäftigt und keine oder nur wenige Informationen von außen auf das Gehirn einprasseln.

Das Default Mode Network wurde 2001 (Marcus E. Raichle et al. (2001)) entdeckt und einiges, möchte man meinen, hat die neue Nomenklatur darin auch Fuß gefasst. Also den Menschen immer auch ganzheitlich sehen, nicht nur die biologische (-istische) Sicht, nicht nur das mechanische (-istische) Menschenbild oder heute die Ki-Sicht.

Menschen sind Personen, sind Individuen und nicht das Kollektiv.

Die Gedanken dürfen wandern, Tagträume sind nicht wertlos.

In diesem assoziativen Zustand stellt das Gehirn Verknüpfungen her, Ideen werden geformt. Der positive Effekt von Langeweile auf die Kreativität ist wissenschaftlich dokumentiert und auch, dass dieser assoziative Vorgang abbricht, sobald Menschen in einem Moment der Ruhe zum Smartphone greifen. Langeweile und Zwangspausen auszuhalten, sind Menschen durch die zunehmende Digitalisierung nicht mehr gewohnt. Jede kleine Pause im Alltag wird in der Regel sofort mit dem Griff zum Smartphone überbrückt. Bei längeren Fahrten helfen Audioinhalte über langweilige Leerlaufphasen hinweg, die Zeit im Wartezimmer wird auf Social Media ganz einfach weggewischt.

Doomscrolling wird als negativer Effekt, die Negativsuche erwähnt. 

"Doomscrolling" bezeichnet das ständige, exzessive Konsumieren vornehmlich negativer Nachrichteninhalte in Form von Artikeln, Videos oder anderen Social-Media-Beiträgen. Diese Art der Mediennutzung kann fatale negative Konsequenzen auf die mentale Gesundheit haben: Indirekte Traumatisierung nennen Psychologen diesen Effekt des Doomscrollings. Nach dem Überfall auf die Ukraine beobachteten Experten diesen Effekt vor allem bei jungen Männern, die sich dem Bann der Nachrichten nur mehr schwer entziehen konnten. Selbst dann, wenn sie nicht direkt davon betroffen waren.

Und diese Aussage näher betrachtet heißt, welche Schlüsse werden gezogen. Zeigt es nicht auch die Empathie der Männer auf, die sie dem Krieg und den Opfern entgegen bringen, Angst und Sorge um die Gegenwart und das Leben und die somit auch politisches Interesse und Teilhabe an Mensch und Gesellschaft haben? Als ob der Fokus denn keine Rolle spielt und womit, mit welchen Hypothesen, Vorannahmen usw. geframt wird.

Generation "dauerbespaßt"

Rüdiger Maas ist Generationenforscher und plädiert schon lange dafür, Langeweile wieder öfter zuzulassen. Ganz aktiv und bewusst ohne Handy. Vor allem bei Kindern. In seinem neuen Buch "Glücklich durch Frust" schildert Maas die negativen Konsequenzen fehlender Langeweile auf die Entwicklung und warnt eindringlich davor, dass durch das ständige Vermeiden von Frust eine konfliktscheue Generation mit geringem Selbstwertgefühl erzogen werden könnte.

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Hier die bislang meist vorfindliche negative Sicht und Deutungen der Dinge.  https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/langeweile-mehr-als-nur-das-fehlen-einer-beschaeftigung/

https://www.news.at/a/gehirn-langeweile
https://www.spektrum.de/news/das-gehirn-beim-tagtraeumen/1401860
https://www.psychologytoday.com/us/basics/default-mode-network https://www.zeitjung.de/daenen-lebensgefuehl-hygge/ https://www.spruch-sprueche.de/witz/Sprueche_54/5466/

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/achtsamkeit/langeweile-so-gesund-ist-sie-wirklich/ - So gesund ist Langeweile

https://www.swr.de/wissen/typische-langweiler-100.html - So sieht der typische Langweiler aus. Britische Forscher haben anhand von Vorurteilen über Berufe, Lebensstile und Hobbys die langweiligste Person der Welt identifiziert.



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