Montag, 8. Oktober 2018

Narzissmus und "Psycho"?

In welcher Gesellschaft leben?

In einer Therapiegesellschaft, richtiger müsste es eigentlich heißen, 

Psychotherapiegesellschaft oder Psychotherapiekultur. Trump hat sogar Frau Merkel schon vorgeworfen, ob sie Psychotherapiepolitik betreibt. Kritik solcher Form war jedoch auch von anderer Seite schon zu vernehmen. Hier nun aber weg von der Politik und weg vom System, der Gesellschaft, des Staates.

Und die Sprache ist verroht, wird lange schon bemängelt. Erziehung und Bildung tut Not.

Mich störte längst, wenn es Gesprächspartner nicht genau nehmen wollen und gossenhaft werden mit dem Irrglauben, das sei doch Bayern so wie im Norden die Waterkant halt ist. Ziemlich also schnuppe verhält sich dann jemand. Und im Norden wie im Süden wird dann ja vom Hinterwäldler oder von der Provinz gesprochen und das bedeutet nichts anderes als, die sind doch eh nur doof. Wieder andere geraten tragischerweise in schwülstiges Gehabe, bar jeglicher Empathie und echter Anteilnahmen. Rogers würde sagen, aufgesetzter, aufgeblasener geht es nicht mehr. 

An Elternratschlägen, ebenso gemeint sind psychologische Ratschläge, mangelt es ja längst nicht mehr und zu viel des Guten schadet mehr, als es nützlich ist. Besser ist es dann, all die Ratgeber beiseite legen. Hubertus von Schönebeck hatte das Mitte 1980 längst schon angemahnt. Altertümlich ist seine Theorie längst nicht, weil seine "Freundschaft mit Kindern" Jahrzehnte nun bekannt ist, sondern die Medienlandschaft ist enorm mehr geworden und mit ihr auch der Konsum, der ja nicht zur Dauerberieselung werden darf.

Das Turbo-Eltern-Gelaber

Der Staat regelt unsere Arbeitszeiten neu und schon klappt es mit Kind und Karriere? Unfug!, meint stern-Reporter Rolf Herbert Peters und richtet einen dringenden Appell an die Politik. was-mich-bewegt schreibt der Autor. 

Und wer stutzen will, ich frag mich auch, was ist ein Gelabere?

Aber gut, nichts gegen diesen Widerspruch, der im Stern zu lesen war.


In keinem Land der EU wird mehr über Kinder und Karriere diskutiert als bei uns – und trotzdem rangieren wir bei der Geburtenrate auf dem letzten Platz. Das liegt auch an diesem "Ihr schafft das“-Gepeitsche. Es vermiest die Lust auf Nachwuchs. Wir sollten es wieder mit Ehrlichkeit versuchen: Kinder bedeuten Verzicht. Für Mutter, Vater oder beide. Das ist nicht weiter schlimm. Nur, liebe Politiker und Arbeitgeber: Wir brauchen dafür eure Einsicht und Unterstützung. Uns fehlt Freiraum – und keine Wochenstunde. Darüber müssen wir reden.


Und was sagt Jesus.

Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen (Lukasevangelium)

... und vorbeigelaufen sind danach ja mehrere. Aber das weiß der Leser doch sicher. Heute werden manchmal seltsame Fragen gestellt, auch wer nicht in der Kindertagesstätte ist oder in der Schule: haben Sie schon mal von Jesus gehört?

Alle sind doch heute versorgt, allen geht es gut und die paar armen Leute? Ach wo, denken manche, denn wem sind diese Themen alles widerwärtig? Die Medien zeigen immer mal wieder die übliche Routine und handeln auch diverse Themen ab, die gesellschaftlich brisant sind. Für wen? Sind sie denn brisant auf solche Weise, wie gezeigt? Man redet von falschen Entwicklungen und der Rezipient glaubt es halt oder nicht, zumindest hört es der Zuschauer. Und ist es nicht eine Überhäufung an Wissen in einer nicht mehr nur Informationsgesellschaft, wo weltweit im Netz jeder Zugriff haben kann?


Was sind denn Tradierungen? Findet denn in unserem Staat oft anderes statt, als dass pausenlos nur die jüngere Geschichte aufgewärmt wird und mit immer neuen Varianten in das Vespennest der NS Jahre gestochert? Gerade so, als ob es ein Deutschgen gibt, das es natürlich nicht gibt!

Um 1970 war immer auch ein wenig Sache, wie das mit der sogenannten Entnazifizierung wohl war, denn kein Mensch kann einfach so aus der Haut schlüpfen und unsere Eltern und Großeltern haben all diese Jahre miterlebt, die Großeltern wohl zwei Kriege mitmachen müssen!

Christa Meves wird hier verzweifelte Väter öfters erwähnt, da sie katholische Psychotherapeutin ist bzw. war und nehme einen Abschnitt mal raus und mich macht es längst schon betroffen, warum über derlei Sachverhalte so wenig geredet wird, warum es offenbar kaum je ernst genommen wird. Neu ist solches an sich nicht.

Kürzlich bekundete einer von ihnen: 

„Meine einst so liebenswürdige Frau behandelt mich nun schon seit Jahren wie ein Stück Dreck. Sie nennt mich einen unbrauchbaren Waschlappen und das sogar immer wieder im Beisein der Kinder. Aber das tut ihnen nicht gut, das lässt sich bemerken. Die Jungen strafen mich schweigend mit Verachtung und die Mädchen oft mit unverschämten Bemerkungen. Sie lassen immer mehr jeden Respekt vermissen, ja, sie plappern die mütterliche Herabsetzung meiner Person geradezu nach. 

Die folge der uferlosen „Selbstverwirklichung“ der Frau 


Und dann noch das hier. Es gibt kaum einen Blog oder Zeitschrift, der nicht Borderline thematisiert und auch viele Opfer zu Wort kommen lässt. Opfer soll heißen an Borderline angeblich erkrankte. Ob dem so ist, ist nicht dahingestellt, denn liest man, was dies auf sich hat, wird der Fachmann viel klüger, aber kaum der Konsument oder ein Rat- und Hilfesuchender, der zum Psychologen gehen will und Rat und Hilfe für sich haben. 

Von der Realität halten ja bekanntlich manche Psychotherapeuten gar nicht viel, gerade so, als ob es sie nicht gibt. Der faule Trick dabei ist, dass man immer selber schuld ist, schuld zu sein hat, denn so sieht es die Psychotherapie. Der Patient ist also fast immer der Dumme. Insgesamt wird das allemal kritisiert, nicht in Form der vergangenen Antipsychiatrie, sondern auch neuere Formen oder Praktiken. 

Psychotherapien wie auch Psychiatrisches, was nicht dasselbe ist, sind keine Allheilmittel und können das echte Leben und Realität nicht ersetzen und sollen es auch nicht.

Gemäß den klinisch-diagnostischen Leitlinien aus Kap. V (F) der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation WHO ist im Bereich "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen" der "Borderline-Typus" (F60.31) definiert, welcher zu den emotional instabilen, schweren Störungen der charakterlichen Konstitution und des Verhaltens gezählt wird, die mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen. Dass die ICD-10 - Diagnose prägende Konzept stammt ursprünglich aus der psychoanalytischen Forschung und beschreibt eine eigene Störungsgruppe im Übergangsbereich zwischen Neurose und Psychose.

Die Einordnung der Borderline-Störung als Persönlichkeitsstörung beruht unter anderem auf von Gunderson und Otto F. Kernberg definierten Kriterien, wobei von Kernberg auch die bedeutsame Konzeptualisierung der sog. Borderline-Persönlichkeits-Organisation unter strukturellen Gesichtspunkten stammt. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Persönlichkeitsstruktur, die aber nicht notwendigerweise zu den - unten im Detail beschriebenen - Störungen führen muß. Diesem Konzept nach schwanken die Betroffenen auch nicht zwischen Neurose und Psychose, da es sich dabei um stabile Strukturmerkmale der Persönlichkeit handelt, und deren Realitätsbezug und Selbstkontrolle nur unter extremen Belastungen oder regressionsfördernden Bedingungen gefährdet sind. Zu den untenstehenden diagnostischen Merkmalen einer Borderline-Störung sei noch ergänzend erwähnt, daß nach Kernbergs Auffassung die Erfüllung der diagnostischen Kriterien allein nicht ausreicht, sondern auch eine Ich-Störung (z.B. mangelhafte Angsttoleranz und/oder Impulskontrolle) vorliegen muss, damit von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung gesprochen werden kann. -- 
Quelle: Psychotherapiepraxis

Dort sind auch Symptome im Überblick beschrieben.

Wenn mindestens 5 der folgenden Kriterien auf eine Person zutreffen, besteht Verdacht auf Vorliegen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung:

Und dem Insider ja nichts Unbekanntes, aber der Konsument liest ja auch gerne, nur bleibt jener trotzdem oft nur mehr machtlos.

Klaus Schlagmann, der ja mehr als nur kritisch ist über Otto Kernbergs Schuld- und Wutanfallsthesen.

Die Lust zu verspüren, KlientInnen aus dem Fenster des Büros im 80. Stock zu werfen, deren Bemühungen barsch abzuweisen, sich eines Verständnisses durch ihren Therapeuten versichern zu wollen, sich mit KZ-Kommandanten und Folterern zu identifizieren, PatientInnen zu verhöhnen und zu Tätern zu erklären, die durch „sexuellen Missbrauch“ in der Therapie in den Suizid getrieben wurden: in diesen und ähnlichen Empfehlungen Kernbergs erkennt Hanns Mayer also die „objektive besorgte Einstellung“ eines Weisen, dem „das ernste Problem der Gegenübertragung“ nicht verschlossen ist, wovon der Autor ärgerlicher Weise keine Ahnung habe. Nun soll ich mich wohl meines mangelnden Verständnisses für Therapieprozesse schämen und auch noch dankbar sein für diese herablassende „Aufklärung“. Pfui Deibel!
 und der Text hier Fernsehhumor

Und nebst Patienten kommen auch „Geschädigte“ zu Wort und im schlimmsten Fall wird natürlich der Geschlechterkrieg veranstaltet. Schädlich für die Familie auch noch dann, wenn es dem PAS, dem Entfremdungssyndrom dienlich ist. In diesem Fall allemal ja abträglich!

Nur nützt keine Diagnose, wenn nicht Abhilfe geschaffen wird an dem auch Momentanen, der Krise, dem Life-Event, dem Lebensereignis. Und nicht einfach gesagt ist es, sondern ganz normal und natürlich lautet es nämlich: Arbeitsplatzverlust, Verlust eines Angehörigen, Trennung und Scheidung, Wohnungsräumung, Sozialamt, Behördengänge, kein Bankkonto haben und viele weitere Dinge sind denkbar. Man hat es immer mit einem Menschen zu tun, nicht mit dem Geschlecht.

Nennt mich Spaßbremse, aber mir geht die flächendeckende Abwertung des Mannes gehörig gegen den Strich. Gleichstellung heißt nicht, die Kanone einfach umzudrehen. Von Hajo Schumacher weiblicher Fernsehhumor  oder hier wie-frauen-mit-maennern-umgehen

Manchmal heißt es falsch verdächtig worden, jemand bezichtigt andere, beleidigt Kollegen am Arbeitsplatz, beim Autofahren oder Nachbarschaftlich, jemand übt Schikane aus.

Wichtig ist, wie kann es anders sein, die Krisenbewältigung und ob man gute Strategien hat. Müssen denn alle nur mehr perfekt sein? Das sind die gängigen Thesen: wenn das und jenes, wäre jenes und das nicht eingetreten. Na toll?

Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. 32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. 33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 35 Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!


Deutschland zählt ja als Europameister bei der Miete, hat als am wenigsten Wohnungseigentum im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Mensch, ist das nicht armselig? Die Statistiken zeigen das halt.

Und natürlich ist ja meist von der starken Persönlichkeit die Rede, der so etwas ja nicht passiert. Also wem das passiert, der ist eine schwache Person. Dies sind ohnehin und sowieso die gängigen Sichtweisen oder Annahmen. Und ohne ein Theoriemodell zu kennen, ist es meist vielen geläufig geworden einfach anhand von Lektüre: Zeitung, Zeitschriften, evtl. mal ein Buch zu dem jemand bedrängt wurde oder das Fernsehen und jemand hat nichts besseres zu tun, als Krisenfilme anzuschauen.

Und dann natürlich muss, ebenso im schlimmsten Fall, der Partner daran glauben. Nun möchte ich hier aber nicht mal in erster Linie auf solches raus, sondern am beginnenden Thema bleiben: wir leben in einer Psychogesellschaft.

Mir fällt schonlänger auf, dass das Fernsehen Berichte bringt über angeblich neue formen der Trauer und Friedhöfe, Gräber in der freien Natur. Mit manchem beängstigendem Unsinn wird man wohl überhäuft, statt Menschen zu fragen, was sie davon den halten und ob sie damit denn einverstanden sind.

Ist das ein neuer Trend? Eine Modeerscheinung? Da neue Glaubensbekenntnis wie die zahlreichen und manchmal kuriosen Fingerzeige und Grußformeln? Und auch Erhebungen sind nicht die reine Wahrheit und noch längst kein repräsentatives Bild der Gesellschaft.


Psycho-Wahn: Strittige Gutachten mit fatalen Folgen.
Anfang April erschoss Jürgen Hermann (58) in Balzers (FL) den Banker Jürgen Frick (48) in einer Tiefgarage. Der bekannte Ostschweizer Gerichtspsychiater Thomas Knecht (56) hatte zuvor ein Gutachten über 
Hermann erstellt, in dem er ihn als nicht gefährlich einstufte.   LANDESPOLIZEI LIECHTENSTEIN 

Nur ist es so, dass wer hierzu Recherche betreibt, wird auch feststellen, dass dies länger schon der Fall war, wobei es ein heikles Thema ist, ob und wie genau man solche Feststellungen überhaupt treffen kann.




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