Wer Musik mag, für den spielt es oft keine Rolle, was für ein Tag ist oder welche Stunde, sondern ist und erlebt sich im Element. Die Musik des Barock, vorwiegend des Frühbarock und der Renaissance ist faszinierend und reizvoll. Es muss nicht immer Mozart sein oder ob etwas mit Bach untergeht. In den vergangenen Jahren war oft zu vernehmen, dass die Kirche doch kein Konzertsaal sei. Natürlich nicht, dem will ich allemal beipflichten. Womöglich wähnt mancher alte Musik noch mehr bei der Kirche und bei Glaube und Gott als die moderne Musik und der Verweltlichung, die ebenso manche beklagen.
Eine Darbietung russisch aus Moskau und mit Kontraste.
Die Volta, la Volta ist ein Paartanz im 3/4-Takt des 16/17 Jahrhunderts, europaweit beliebt und gängig, galt jedoch als anzüglich und war Skandaltanz. Für Elisabeth I. ,The Virgin Queen, The Maiden Queen, wurde er zum Lieblingstanz. Es wird angenommen, dass der Tanz der Vorläufer des Walzers ist. Er kommt aus der Provence und ähnelt der Galliarde (Springtanz) und der Courante. Michael Praetorius’ Terpsichore hat die größte Sammlung und Kompositionen.
Nachtrag 30.5.2023 zur politischen Dimension, die ich beiseite gelassen habe und Bücher ohnehin füllt. Meist wird Geschichte schwärmerisch gelesen und wohl auch gesehen, das grobe Unheil so mancher Epoche in den Hintergrund gerückt. Klug ist es ja nicht nur, denn wie sollten Generationen danach aus den Fehlern lernen können oder der Frage nachgehen, auf welcher Grundlage fußt ein neues System, neue Politik, die neue Kultur, mit welchen Mittel wurde das erreicht. Gerade die Hochadelswelt steht ja oft im Ruf vieler Untaten und Ausschweifungen dem Volk zum Schaden. Inzest wird oft erwähnt, höfische Intrigen und Geschwistermorde. Shakespeare ist ja in seinen Dramen nicht gar zaghaft zugegen. Wohlgemerkt bin ich beileibe kein Experte mit Shakespeare, jedoch war es auch seine Zeit. Elisabeth I machte sich u.a. nach ihrem Antritt daran, den von ihrer Schwester wieder eingeführten Katholizismus zurückzudrängen, 1559 beendete sie den Krieg mit Frankreich, gab 1564 die englischen Ansprüche auf Calais gegen eine finanzielle Entschädigung auf, denn das arg angeschlagene England sollte sich wieder erholen. England war als Seemacht erstarkt. Sie weigerte sich immer wieder zu heiraten und als die letzte Tudor hatte sie so keinen Thronnachfolger. Die Ehe ihres Vaters war vom Papst nie legitimiert worden und es zeitigte daher immer wieder einiges an Konflitken. !570 wurde sie von Papst Pius V. exkommuniziert, ebenso wurde mit der päpstlichen Bulle auch allen Kathoiken die Exkommunikation angedroht, falls sie Elisabeth die Gefolgschaft leisten. Elisabeth I. wurde der Thronanspruch damit aberkannt. Es entstand die Ridolfi-Verschwörung, ein Komplott englischer Katholiken um Roberto Ridolfi, die vorhatte, dass Elisabeth ... ermordet und durch Maria Stuart ersetzt werden (soll), dies alles mit Unterstützung spanischer und französischer Truppen. (wikipedia)
Die ethisch-moralische Dimension zu Kunst und Musik tritt mit den Kastratensängern wie Farinelli der bekannteste war, zutage und wird, so vermute ich mal, nur zaghaft an Schulen unterrichtet. Ist es nicht etwas, was so nicht mehr sein soll, nicht mehr gewünscht und gewollt wird und das schon gar im Glaube mit Jesus keinen Rückhalt haben kann? Cecilia Bartoli hat sich dieser Musikwelt mit Interview vor Jahren gewidmet. Hier in der Bildzeitung 2009„Der Mensch ist ein grausames Monster......wenn es um Schönheit geht“.
Machtkonzentrationen ohne das Volk sind heute in der Finanzoligarchie des Westens verortet und weniger die im Osten. Zumindest sind das die in den letzten Jahren häufigsten Kritiken mit namentlich genannten Größen.
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Neben der Allemande (Schreittanz in Frankreich, Spanien und NL), Sarabande (langsam, höfisch elegant) und Gigue (lebhaft, heiter, britisch) gehören sie zu den Grundtänzen der barocken Solo-Suite.
Gaspar Sanz: Marionas
Ein anderes Beispiel ist Anton Diabelli und war natürlich wie zu sehen ist ein paar Jahrhunderte später. Von ihm sind ebenso zahlreiche Stücke und Kammermusik für Gitarre: "... im September 1817 setzte er die erteilte Genehmigung mit der Gründung des Verlags Anton Diabelli um, in dem er zunächst nur Kirchenmusik und später auch eigene Arrangements bekannter Werke veröffentlichte. 1818 lernte er den Verleger Peter Cappi kennen, und gemeinsam betrieben sie fortan den Musikalienhandel und Verlag Cappi & Diabelli. Als bedeutendstes von Diabelli in dieser Zeit verlegtes Werk gelten Ludwig van Beethovens 33 Veränderungen über einen Walzer op. 120, die 1823 erschienen." (Wikipeda)
oder spezifischer auch hier https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/stifts-chor-bonn/service/komponisten/Diabelli.html
+ Anton Diabelli "Misa Pastoral en Fa mayor, Op. 147 auf Youtube von den Augsburger Domsingknaben und + Puer natus est nobis op. 148, ein Kind ist uns geboren.
Anton Diabelli schickte seinerzeit jedem bedeutenden Komponisten, dem 11jährigen Liszt oder Franz Schubert ein Walzerthema und sie sollten Variationen dazu schreiben. 50 Komponisten hatten ihm geantwortet. Beethoven schien davon angeregt worden zu sein, das er nicht aufhören konnte zu schreiben. Es ist nicht genau bekannt, warum Beethoven den ursprünglichen Auftrag erweitert hat, aber es schien eine Zeit lang, dass er nicht aufhören konnte, Variationen über das Thema zu schreiben; Der eventuell 33 Variationen, bekannt als Diabelli-Variationen op. 120, ist eines der Meisterwerke in der Variationsform. allmusic.com -biography
Heute wird ja vieles modernisiert oder es wird darnach gesucht. So zumindest wird es beschrieben. Glaube und Kirche soll zeitangepasster werden, was immer das heißen mag? Geht das denn und wenn, wie sollte das ausschauen? Oder wie die Jugend wieder mehr für die Kirche begeistern, auch das sind bereits Fragen gewesen um 1970. Wer jedoch stellt diese Fragen und dies hatte manchen interessiert, welche Vorannahmen denn bereits getroffen sind und durch wen.
Heute wird ja gängig auf Studien Bezug genommen oder darauf verwiesen, weil wir in einem wissenschaftlichen Zeitalter leben. Ist das so?
Musik hat gefühlsauslösende Wirkung, beinhaltet Kraft, Raum und eine bestimmte Materie. Musikpsychologisch ist das gefühlte Erleben, der emotionale Raum Gegenstand, ist gelebte Zeit die nicht chronologisch messbar ist (Herzfeld Lexikon), ist zeitlos und immateriell.
Während meiner Abiturzeit habe ich diese Musik gerne angehört und war in Lesen oder Mathe oder anderes vertieft. Es regt das Denken an, ist Musik, die nicht aufwühlt.
Und oft taucht bei manchen die Frage nach dem weltlichen und dem göttlichen Bezug auf, zumindest mir nicht unbekannt aus Gesprächen. Daher nur exemplarisch der Virtuose Gaspar Sanz, womit durchaus solche Fragen beantwortet sind.
..... geboren als Sohn einer alten und angesehenen Familie in der Nähe von Saragossa, sein Vater war Bartolomé Sanz, seine Mutter Francisca Celma, studierte Theologie und Philosophie an der Universität Salamanca, wo er den akademischen Grad eines Baccalaureus der Theologie erwarb und die licenciado in Philosophie erhielt. Komposition und Gitarre lernte er bei Cristofaro Caresana in Neapel, wo er am königlichen Hof für Philipp IV. als Organist tätig war, und in Rom, wo zu dieser Zeit auch Pietro Andrea Ziani (Organist in der Republik Venedig) und Lelio Colista ausgebildet wurden.
Sanz studierte unter anderem die Gitarrenwerke von Giovanni Paolo Foscarini und Francesco Corbetta. ist hier zu lesen
Übersetzt aus Britannica: Anton Diabelli,(* 6. September 1781 in Mattsee, bei Salzburg , Erzbistum Salzburg, österreichische Habsburgerdomäne [heute in Österreich] – gest. am 7. April 1858 in Wien), österreichischer Musikverleger und Komponist, bekannt vor allem für seinen Walzer,oder Ländler, auf dem Ludwig van Beethoven seine 33 Variationen für Klavier schrieb (Diabelli-Variationen, 1823).
Diabelli beabsichtigte, ins Priesteramt einzutreten und trat in das Kloster Raitenhaslach ein, wo sein Studium vom Bruder des Komponisten Joseph Haydn, Michael Haydn,betreut wurde. Diabelli verließ das Kloster 1803, als die bayerischen Klöster säkularisiert wurden, und ging nach Wien,wo er Klavier- und Gitarrenlehrer wurde. 1818 gründete er mit Peter Cappi einen Verlag, den er 1824 vollständig übernahm. 1819 lud er viele Komponisten ein, Variationen über einen seiner eigenen Walzer beizusteuern, um eine von seiner Firma herausgegebene "patriotische Anthologie" zu bilden. Etwa 50 Komponisten antworteten, darunter Beethoven, dessen monumentaler Satz von 33 Variationen schließlich 1823 fertiggestellt und separat als Diabelli-Variationenveröffentlicht wurde. Für seine Instinkte als Verleger respektiert, veröffentlichte Diabelli mehrere weitere Werke Beethovens und war der Hauptverlag für Franz Schubert, der 1851 den ersten thematischen Katalog von Schuberts Werken herausgab. Diabellis eigengewichtige Kompositionen umfassen Operetten, Kirchenmusikund zahlreiche Leichte Stücke für Klavier, Flöte, Gitarre und andere Instrumente.
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