Montag, 13. Oktober 2014

Augsburg hat einen Hauch Limburg

 

extra aus Burgund, der Flügelaltar aus hellem Stein.

 

Und" das kann man den Leuten nicht verklickern."

 

Der Leser mag das entschuldigen, aber mich erstaunt es schon auch ein wenig, wie Leute der Kirche heute so reden. Ich habe lange geglaubt, dass die da nicht so sind, zumindest nicht alle, jetzt sind die aber doch so. Wie bei Giovanni Boccaccio wollen Sie sagen? Oder mit Name der Rose? Ich weiss doch, das sind ja nur Bücher. Soll ich etwas getrauen, etwas wagen? Sie wären erstaunt, wenn Sie erst mal mit `der Caritas reden´, da bekämen Sie auch was zu hören. Viel mehr als nur verklickern. Es gibt ja welche, die werden so richtig nimmersatt dabei. Sie denken vielleicht an Klienten? Nein, manchmal weit gefehlt, die doch nicht. Halbe-halbe könnte man das veranschlagen, denn vom Cash, Moos und Kohle reden können welche auch recht gut. Nur ist da meine Unart als Pädagoge, dass ich zu rasch an Abweichungen denken muss, mit wem ich denn geredet habe. Das liegt nur an der Annahme dessen, was man meint, wer jemand sei.

 

 


Was ich hier aber sagen möchte, ist auch nicht ganz unwichtig zum Hauch Limburg.

 

Das Bistum Augsburg hat erstmals Angaben zu seinem Vermögen veröffentlicht. Das Reinvermögen der Diözese betrug zum 31. Dezember 2012 demnach 157,3 Millionen Euro, wie der Bischöfliche Finanzdirektor Klaus Donaubauer der "Augsburger Allgemeinen" erklärte. Das Vermögen des Bischöflichen Stuhls wollte Donaubauer auf Nachfrage noch nicht beziffern. "Nach Vorliegen des testierten Jahresabschlusses für 2013 und der Behandlung in den zuständigen Gremien werden wir hierüber in geeigneter Weise berichten", so der Finanzdirektor.

Quelle: KNA in rp-online.de

 

 

Da ist in Augsburg ein großer Plan mächtig aus dem Ruder gelaufen, schrieb der kreuzknappe.blogspot ….

Fast 400.000 Euro sollte ein neuer Sakramentsaltar im Dom kosten, obwohl der jetzige Altar gerade mal 20 Jahre alt ist. So musste es wohl passieren, dass die "Süddeutsche Zeitung"  angesichts der Baupläne titelte: "Ein Hauch von Limburg". Wie die Zeitung schreibt, sind die meisten Gläubigen darüber "entsetzt", und die betroffene Dompfarrei durfte erst gar nicht bei dieser Entscheidung mitreden. Auch die künstlerische Qualität des neuen Altares wird kritisiert.

 

Kostspieligem Altar

Knapp 20 Jahre nach seiner Fertigstellung wird der moderne Sakramentsaltar im Dom eingemottet und gegen einen neuen Entwurf ausgetauscht. Der Allgäuer Architekt Wilhelm Huber plant einen Flügelaltar ganz aus französischem Kalkstein. Im Mittelpunkt steht die Figur des leidenden Christus („Ecce Homo") von 1630 des frühbarocken Künstlers Georg Petel. Die Neugestaltung kostet nach Angaben des Diözesanbauamts 387.000 Euro.

In der Dompfarrei sorgte vor allem diese Summe für Aufsehen.(…)

 

 

                        und hier noch mehr Zeitung:

 

24. Juli 2014

Bistum Augsburg Ein Hauch von Limburg

 

Der Altar im Dom von Augsburg ist noch keine 20 Jahre alt. Doch jetzt will das Bistum einen neuen - für 400.000 Euro. Der Dom-Pfarrer durfte nicht mitreden, die Gläubigen sind entsetzt.

Von Stefan Mayr, Augsburg

 

Josef Seitz war 40 Jahre lang Mesner im Augsburger Dom, er engagiert sich bis heute als Lektor, Kommunionshelfer und Sänger im Chor. Aber die neuen Pläne des Bistums ärgern ihn sehr. "Das ist ungeheuerlich, ich komme mir vor wie in Klein-Limburg", sagt der 79-Jährige. Die Diözese Augsburg will das Südschiff des Domes massiv umgestalten, die Kosten für das Großprojekt betragen etwa 500 000 Euro. Was dabei Seitz und andere Katholiken besonders aufregt: Ein Altar, der erst 19 Jahre alt ist, soll abgebaut und durch einen neuen im Wert von 400 000 Euro ersetzt werden.

 

Was den Unmut der Gläubigen noch steigert: Die betroffene Dom-Pfarrei hatte dabei kein Wort mitzureden. "Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat wurden nur in Kenntnis gesetzt", sagt ein Mitglied des Pfarrgemeinderats, das seinen Namen aus Angst vor Repressalien nicht in der Zeitung lesen will. Erst vergangene Woche seien die Pläne vorgestellt worden, ein Mitspracherecht oder gar Vetorecht habe nicht bestanden. Bischofsvikar Karlheinz Knebel, der in der Diözese für das Gebäude des Domes zuständig ist, beteuert dagegen: "Pfarrgemeinderat und Domkapitel waren in alle Planungen mit einbezogen." Eine Verschwendung von Kirchensteuergeld sieht Knebel nicht. Im Gegenteil. "Das ist eine bescheidene Lösung und kein spektakuläres Werk", sagt Knebel zum neuen Altar. Diözesan-Baudirektor Werner Köhler ist gleicher Meinung. "Es gab sehr viel Unwohlsein über den bisherigen Altar", sagt Köhler. "Der Dom fordert auch Qualität, damit gehen wir wirtschaftlich um."

 

Diese Argumentation kann Josef Seitz nicht nachvollziehen: "Der neue Altar ist, abgesehen vom Christusbild, ohne Aussagekraft, ohne spirituelle Inspiration", sagt er, "ich bin bestürzt über so viel Kleingeist, vom hinausgeworfenen Geld ganz zu schweigen." Diözesanbaudirektor Köhler bezeichnet dagegen den alten Altar als "überfrachtet und verstellt", während die neue Planung ihm zufolge "durch klare Linien und Einfachheit überzeugt."

 

Der Streit dreht sich um den Sakraments-Altar im südlichen Schiff des Domes, dort feiert die Pfarrei Zum Heiligsten Herzen Jesu ihre Gottesdienste. Dies geschieht seit1995 unter einem roten Baldachin und vor mehreren modernen Bronze-Stelen des Künstlers Reinhold Alexander Grübl.  19 Jahre nach der Neugestaltung wird dieser Altar nun wieder abgebaut und ins Depot gestellt. Er muss Platz machen für einen mächtigen Flügelaltar aus hellem Stein, der extra aus Burgund nach Schwaben transportiert wird.

 

Im Zentrum des neuen Altarraums wird künftig eine lebensgroße Skulptur des leidenden Jesus ("Ecce Homo") stehen. Diese hat der bedeutende Barock-Künstler Georg Petel im17. Jahrhundert geschaffen. Sie hängt derzeit noch an anderer Stelle des Domes und dass sie künftig einen prominenteren Platz bekommen soll, kritisieren weder Josef Seitz noch das Pfarrgemeinderats-Mitglied. "Aber wir können nicht nachvollziehen, dass im kleinen Kreis beschlossen wurde, so viel Geld auszugeben", sagt Seitz.

 

Weitere 100 000 Euro will die Diözese für neue Ausrüstungsgegenstände im Dom ausgeben: Sieben neue Opferkerzen-Ständer, zwei neue Schriftenständer und drei neue Gotteslob-Wagen sollen angeschafft werden - alle von dem Gaißacher Künstler Erwin Wiegerling in Maßanfertigung aus Nussbaum-Holz und Bronze gestaltet. Ein Bücherwagen allein kostet 5296 Euro. "Dieses Geld kann doch besser verwendet werden", kritisiert das Mitglied des Pfarrgemeinderats. Die bisherige Ausstattung sei "vollkommen in Ordnung" und zudem "noch viel praktischer", weil sie nicht dreieckig sind und somit platzsparender an die Wand gestellt werden können. "Die Kirchenoberen haben kein Gespür mehr für das, was auf der Welt passiert."

 

Das Bistum will dabei nach eigenen Angaben die Ausstattung "in eine zeitgemäße Form bringen". Dompfarrer Armin Zürn äußert sich wohlwollend über die Neugestaltung: "Wir sehen es sehr positiv und freuen uns." Dieser Darstellung widerspricht das Pfarrgemeinderats-Mitglied: "Viele im Pfarrgemeinderat haben sich gefragt, wie man diese Kosten der Gemeinde verklickern soll."

 

Quelle: ein-hauch-von-limburg ,

 

Der-neue-Dom-Altar, das kann man den Leuten nicht verklickern, sagte jemand :

 

„ Im Dom sind noch mehr Maßnahmen geplant. Elektroanlage, Beleuchtung, Heizung und Lautsprecher müssen laut Baudirektor Köhler erneuert werden. Eingeholt wurden zudem Entwürfe aus dem Kunstatelier Erwin Wiegerling für neue Priestersitze im Westchor und Ausstattungsgegenstände. Allein das Angebot für Opferkerzenständer, Gesangbuchwägen, Schriftenstände und Hinweistafeln beläuft sich dem Vernehmen nach auf fast 100000 Euro. „Das kann man den Leuten nicht verklickern", meinte ein Insider.

 

Und doch ist schon ein Leserbeitrag zu finden gewesen, der da lautet: " Millionenaufträge für den Lieblingskünstler 

"Millionenaufträge für den Lieblingskünster" ist ein Artikel der SZ überschrieben.

Zitat daraus:

Nach Angaben der Diözese hat alleine der Gaißacher Künstler Erwin Wiegerling Aufträge in Höhe von mehr als  1,4  Millionen Euro erhalten. Diese seien "im Wesentlichen" in den Jahren  2008  bis  2012 umgesetzt worden. Alleine beim Umbau des Kapitelsaales im Ordinariatsgebäude unter dem damaligen Bischof Walter Mixa betrug das Auftragsvolumen für Wiegerling mehr als  550 000  Euro. Die Gesamtkosten des Umbaus beziffert das Bistum sogar auf exakt 791 246,29 Euro.

 

 

Und warum nicht gleich noch direkt zur Quelle:

 

„SZ Pflegt das Bistum Augsburg eine zu große Nähe zu einem Künstler? SZ-Recherchen zufolge hat es einer einzelnen Künstler-Werkstatt Aufträge in Höhe von mehr als 1,4 Millionen Euro erteilt. Nun wittern Geistliche Vetternwirtschaft.

 

Schwäbische Geistliche kritisieren, das Bistum vergebe künstlerische Aufträge seit Jahren in intransparenter Weise und bevorzuge dabei spezielle Personen. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung bestätigt die Diözese, dass sie in den vergangenen Jahren einer einzelnen Künstler-Werkstatt Aufträge in Höhe von mehr als 1,4 Millionen Euro erteilt hat, ohne eine öffentliche Ausschreibung vorgenommen zu haben. Das Bistum beruft sich dabei auf Vorgaben des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Die Möglichkeit der freihändigen Vergabe, die einer Vetterleswirtschaft Tür und Tor öffnet, besteht also nicht nur in Augsburg, sondern in allen deutschen Bistümern." (…usw).

 


Da möchte ich noch etwas wagen. Übrigens war das ein Wahlspruch der Pfadfinder DPSG: wage es ja nicht. Nein, natürlich er hat gelautet, wagen Sie es doch und handelt zu einer Aktion der DPSG.

 

Nein was ich noch schreiben kann, als ich vor langem einen ebenso m.E. eher dauer kirchenbeauftragten Baumeister aufgrund des Handwerks wegen einer Wohnung besucht habe, sagte dieser, er wolle nur finanzträchtige Mieter haben. Klingt das nicht wie die Bücher aus dem Mittelalter oder wenn man Rudolf Steiner so gelesen hat? Schon?

 

 


 

 

Foto ebda

 

Spekulationen um Bischof Zdarsa

Mit seiner Pastoralreform hat sich der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa ziemlich unbeliebt gemacht. Nun kursiert in Kirchenkreisen ein Gerücht: Zdarda könnte sich aus Schwaben verabschieden - und in ein anderes Bistum wechseln. 

 


 

 

 

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