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Dienstag, 8. Dezember 2020

Ein jedes Volk liebt Ruh und Frieden nur

Von den Tyrannen laßt unser Volk befrein,

Denn nur Tyrannen müssen Kriege führen –

Soldat der Freiheit will ich gerne sein!


Ihr Brüder all, ob Deutsche, ob Franzosen,

Ob Ungarn, Dänen, ob vom Niederland,

Ob grün, ob rot, ob blau, ob weiß die Hosen,

Gebt euch, statt Blei, zum Gruß die Bruderhand!


Kampf dem Virus?


 

 Anonymes Soldatenlied 

Ich bin Soldat, doch bin ich es nicht gerne.

Als ich es ward, hat man mich nicht gefragt;

Man riß mich fort, hinein in die Kaserne,

Gefangen ward ich, wie ein Wild gejagt,

Ja, von der Heimat und des Liebchens Herzen

Mußt ich hinweg und von der Freunde Kreis;

Denk ich daran, fühl ich der Wehmut Schmerzen,

Fühl in der Brust des Zornes Glut so heiß.


Ich bin Soldat, doch nur mit Widerstreben;

Ich lieb ihn nicht, den blauen Königsrock,

Ich lieb es nicht, das blut’ge Waffenleben,


Mich zu verteid’gen, wär genug ein Stock,


O sagt mir an, wozu braucht ihr Soldaten?


Ein jedes Volk liebt Ruh und Frieden nur.


Allein aus Herrschersucht und dem Volk zu schaden,

Laßt ihr zertreten, ach, die goldene Flur!

 

Ich bin Soldat, muß Tag und Nacht marschieren,

Statt in der Arbeit, muß ich Posten stehn,

Statt in der Freiheit, muß ich salutieren,


Und muß den Hochmut frecher Burschen sehn.


Und geht’s ins Feld, so muß ich Brüder morden,

Von denen keiner was zu leid mir tat,

Dafür als Krüppel trag ich Band und Orden,

Und hungernd ruf ich dann: Ich bin Soldat!

 

Ihr Brüder all, ob Deutsche, ob Franzosen,

Ob Ungarn, Dänen, ob vom Niederland,

Ob grün, ob rot, ob blau, ob weiß die Hosen,

Gebt euch, statt Blei, zum Gruß die Bruderhand!

Auf, laßt zur Heimat uns zurückmarschieren,

Von den Tyrannen unser Volk befrein,

Denn nur Tyrannen müssen Kriege führen –

Soldat der Freiheit will ich gerne sein!

 

(1870)


mehr zu weiterem gibt es zum Beispiel hier Deutsch und Philosophie, das Lied wird u.a. gesungen von Zupfgeigenhansel


Und ich gestatte mir auch Liebeslieder, denn es mangelt oft a der Liebe unter den Menschen. Bei allem Unheil und Unmut rettet doch nicht Hass, noch Gier und Neid die Welt

  

Mein Kind, wir waren Kinder,
Wir krochen ins Hühnerhäuschen,
Zwei Kinder, klein und froh;
Versteckten uns unter das Stroh.


 

Wenn ich einmal der Herrgott wär

  

Feinslieb, nun ist es Blätterbraun Schon wieder in den Spitzen, Wann wir unterm Kastanienbaum Am Abend fröstelnd sitzen. Das Jahr geht fort mit schwerer Fracht, Es bindet sich die Schuh. Ich bin so traurig heute nacht, Und du, du lachst dazu.


Andre, die das Land so sehr nicht liebten

Andre, die das Land so sehr nicht liebten
War’n von Anfang an gewillt zu geh’n
Ihnen – manche sind schon fort – ist besser
Ich doch müsste mit dem eig’nen Messer
Meine Wurzeln aus der Erde dreh’n!

https://lyricstranslate.com


Der Text ist von : Theodor Kramer schrieb rund 12.000 Gedichte, von denen nur 2.000 bis dato publiziert worden sind,[1] errang große Erfolge und wurde im ganzen deutschen Sprachraum bekannt. Sein Werk geriet nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Seine liedhafte, jedoch unromantische Lyrik schöpft Kraft und Poesie aus einem sinnlich erfassten Milieu der Außenseiter: der Proletarier, Landstreicher, Handwerker, Knechte und Huren. Kramer schrieb einfühlsame Rollengedichte und eigenwillige Landschaftslyrik, literarische Vorbilder waren Georg Trakl und Bertolt Brecht. Typisch für seine Gedichte war eine leichte Verständlichkeit (einfaches Vokabular, oft aus dem bäuerlichen Milieu) und ein volksliedhafter, konventioneller Ton.


Einen der größten Dichter der jüngeren Generation“ nannte ihn Thomas Mann. Stefan Zweig und Carl Zuckmayer förderten seine Arbeiten. Und doch genügten die achtzehn Jahre des Exils in Großbritannien, um sein Werk der Vergessenheit anheimfallen zu lassen.


Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Kramer als Jude und Sozialdemokrat ein Arbeits- und Berufsverbot auferlegt, seine sämtlichen Schriften kamen auf die Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums. .


Die österreichisch-US-amerikanische Malerin und Pionierin der Kunsttherapie Edith Kramer (* 1916; † 2014) war die Nichte von Theodor Kramer


Einige Stationen: Schwarzwald-Schule des Reformpädagogen und Kinderkunstschulen-Gründers Franz Cizek, Schülerin der Malerin Friedl Dicker-Brandeis, 1938 in die USA und arbeitete in der Kinderpsychiatrie, 1973 bis 2005 war sie außerordentliche Professorin der Kunsttherapie an der New York University und von 1972 bis 2000 Lehrbeauftragte an der George Washington University in Washington


Kunst als Therapie mit Kindern

Hier zum Edith Kramer Archiv