Freitag, 21. August 2020

Lockdown und Busgeld

Wie paßt das wohl zusammen? Heute früh ist in den Nachrichten auf Bay2 gemeldet worden, dass laut Umfrage die Mehrheit der Deutschen nach wie vor für die Maßnahmen sind. Und in der Zeitung hier ist von Tausenden Busgeldverfahren zu lesen. 
In deutschen Großstädten laufen nach einem Medienbericht mehr als 20.000 Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen Corona-Regeln. Wie eine Umfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe in zehn Städten ergab, hat allein Hamburg bereits rund 10.000 Bußgeldbescheide erstellt und mehr als 890.000 Euro eingenommen. In München seien nach Auskunft der dortigen Verwaltung bislang rund 9500 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen zugeleitet und Einnahmen von mehr als 950.000 Euro erzielt worden.
In Frankfurt ist von 2500 Ordnungswidrigkeitsverfahren und in Köln von 1525 Corona-Bußgeldbescheiden die Rede.
Das ist nicht gerade wenig und man kann nicht mehr von lediglich Einzelfällen sagen. Aber es ist doch sehr überzeugend, denn die Mehrheit hält sich an die Auflagen, wird gleich tröstlich hingewiesen.


24.8.-In dieser Grafik ist die Testanzahl nicht mit berücksichtigt. Dr.Wodarg u.a. machen das dem RKI zum Vorwurf. Ein video mit Information dazu aktuell hier: Bodo Schiffmann bei QS24 - Wurden an den Demonstrationen Menschen krank? - Sicherheitsupload

Die Tabelle aus dem RKI Dashboard ist vom 18.August und muss doch sehr hoffen lassen, aber sieht es denn danach aus in der Politik? Vorahnungen kann man immer haben und üblich sind ja saisonale Grippeinfekte ganz ohne Wahrsagen. Erkältungen, Grippe in den späten Herbst- und Wintermonaten. Der nächste Winter kommt bestimmt war ein Werbeslogan Blechschild, 51 x 29 cm (1963): auf die kalten Monaten vorbereiten, Öl und Kohlen kaufen, warme Pullover und Anoraks zum Skifahren besorgen und obwohl Werbung waren positive Lösungsangebote vorhanden und diese sind keine Einbildung sondern halten in der Regel was sie versprechen: Öl und Kohle sind zum Heizen und machen im Winter Haus und Wohnung warm, man fühlt sich wohler und friert nicht. Gleiches beim Pullover, bei der Winterjacke. Das psychische Wohlfühlelement liegt natürlich auch bei einem selber und nicht dem idyllischen Werbefoto.
Heute sind viele Botschaften seit langem über Gebühr nur negativ, miesredend und Hoffnungslosigkeit ausdrückend und meist in Verbindung mit Bestrafung. Die Menschheit sei verantwortungslos, lauten die Botschaften dazu. Sie haben daher auch enorm nötigenden, ja gar erpressenden Charakter: wenn wird dies und jenes nicht tun, dann passiert das und jenes alles, ganz wie von pessimistischen, überstrengen oder destruktiven Muttern und Vätern, die nur an Machtausübung denken, die alle Verantwortung abwälzen und auf die Kinder projizieren, Vielleicht weil sie sich machtlos erleben oder ohnmächtig gegenüber den Kleinen, Selbständigkeit nicht ertragen können oder auch aus Angst heraus. Overprotective oder gatekeeper Parenting.
Bei den Botschaften heute ist so gut wie nie zu vernehmen, dass der Mensch wertgeschätzt wird für seine Anstrengungen oder überhaupt guten Ideen zum gelingenden Leben Nur die Politik gibt sich immer mal wieder Eigenlobs, was nicht alles schon unternommen worden ist. Nur die anderen, sie machen ja nicht mit, so die vorwurfsvollen Botschaften.
Die Maßnahmen sind schädlich und nicht das Virus

Am 8. Juli war von gut 1100 Corona-Regelverstößen in Saarbrücken zu lesen. "Knapp 30 Bußgelder wurden gegen Betriebe oder Einrichtungen erlassen, weil sie unerlaubterweise geöffnet hatten. Hier wurden Summen bis zu 4000 Euro gefordert,..."
Schon im Mai war bereits dazu zu lesen. "Wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung hat die Berliner Polizei am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag 59 allgemeine Anzeigen, 12 Strafanzeigen und 47 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten ausgefertigt.
Und was halten Sie davon, wozu bereits am 3.April aufgerufen worden ist? "„Melden Sie uns Corona-Regelverstöße!“ – Viele Leser/innen sind zwiegespalten"
"Dieser Aufruf der Kreispolizeibehörde Unna, den wir vor einigen Tagen auf unserer Facebookseite zur Diskussion stellten, stieß auf zwiegespaltene Resonanz. Das Meinungsspektrum reichte von „Klar, sofort, immer!“ bis „Ja bin ich denn die Meldemuschi?“. Verschiedene Leserinnen und Leser fühlten sich an „Stasi-Methoden“ erinnert."
 Leider haben gerade jetzt Anschwärzer und Denunzianten Hochkonjunktur 
„Kann ich nicht melden, weil ich das Haus gar nicht verlasse 
„Petzen ist nicht das richtige Wort. Denunzieren schon.“
„…im Leben nicht, das hatten wir doch alles schon mal vor 75 Jahren… Schämt euch und das geht an die Leute, die das machen….das Karma schlägt zurück ist nur eine Frage der Zeit…“
scheinbar ist es jedem egal und es wird ungefragt hingenommen, was von oben befohlen wird. Die ganze Sache könnte auch böse enden, weil die Demokratie zur Zeit im Grunde aushebelt ist. Es gab schon mal eine Zeit, wo man unter Erlassen leben musste.“
„Ich werde diesem ganzen in Berlin produzierten Wahnsinn nicht folgen.
Augsburgdemo: Der Polizeibeamte beobachtete, wie sich der Staat über Nacht in einen Denunziantenstaat verwandelte, gegenseitige Bespitzelungen seien an der Tagesordnung.
Bei der Demo in Augsburg hatte sich ja ein Polizist als Privatmann zu Wort gemeldet und protestierte gegen die Maßnahmen. Wir sollten zurück zur Normalität und keine neue Normalität leben. Er ist danach an den Schreibtisch versetzt worden, wie in der Presse zu lesen war.
Der erste Polizist - ein Dienstgruppenleiter - sprach am 8. August in Augsburg auf einer Kundgebung. Sein Fazit zur Demo am 1. August in Berlin: "Es war die friedlichste Demo, die ich als Polizist und Bürger je erlebt habe". Und: "Wir sollten so schnell wie möglich in den Gesetzesstand vor dem Lockdown zurückkehren."
Da geht wohl ebenso die Angst um und die Verwirrnisse. Wie gut dass es Umfragen gibt, die jede Woche wieder anders lautend sind.

28.7.2020: In der Coronakrise haben Krankenhäuser und Arztpraxen Kurzarbeit für mehr als 400.000 Mitarbeiter angemeldet, hat das Ärzteblatt berichtet.

am 6.8. Umfrage: des Instituts Civey für den "Spiegel" mit 5000 Befragten: Großteil der Deutschen rechnet mit zweitem Lockdown

31 Prozent erwarten, dass neue Maßnahmen etwas lockerer ausfallen werden, 26 Prozent rechnen damit, dass die Lage ähnlich sein wird wie im April oder Mai.

Verknüpft sind diese Erwartungen mit Ängsten vor neuen wirtschaftlichen Schäden. 88 Prozent erwarten allgemein negative Auswirkungen, 52 Prozent gehen von “sehr negativen” Folgen aus.

Und gestern, den 20.8., klingt das nicht lediglich wie ein politisches Lippenbekenntnis, leerformelhaftes Gerede, denn die Politiker können ja nichts dafür? Das Virus kennt keine Grenzen, waren noch im Juni und Juli Nachrichtenslogans und wir können also getrost die Hände dann in Unschuld waschen? Wir sind ja so enorm dem Schicksal ausgeliefert

Dass das Virus keine Grenzen kennt, war zu Anfang der Pandemie eine weit verbreitete Annahme. Es war auch die offizielle Linie der Weltgesundheitsorganisation, die deshalb immer gesagt hat, dass Grenzschließungen nichts bringen.

vom 20.8. nun Trotz hoher Fallzahlen: Politik will Lockdown um jeden Preis verhindern 

Natürlich, ganz bestimmt wollen die das verhindern. Gesundheitspolitiker von Bund und Ländern ringen um Maßnahmen war zu lesen. Und der Fasching? Wir lassen uns das singen doch nicht verbieten, obwohl dies mancherorts sogar dringende Ratschläge waren für Gottesdienste, man stelle sich das mal vor. Völlig meschugge ist und war doch gestattet zu sagen?

Fasching in Karlsruhe soll stattfinden: "Wir lassen uns nicht unterkriegen!" "Fastnacht kann man nicht einfach streichen, da der Brauch fix im Kalender eingetragene Daten hat", ...  "Generell absagen werden wir daher nichts."

Kita und Schule haben Vorrang vor Karneval. Sichere, da hat Herr Spahn ja recht. 

Wer fragt, und sonst? Eben. Und sonst, was ist damit.