Dienstag, 25. Mai 2021

Echte und falsche Märchen

Authentizität, erfundene Geschichten, Entfremdungen und Zweckentfremdung, Manipulationen. Antimärchen und die fünf Riesen.

Da habe ich doch tatsächlich vorgestern den Hinweis übersehen, dass dies hier, das russische Video, nichts mit dem Märchen mehr zu tun hat. Die ehrenrührige Interpretation kommt im Märchen so nicht vor, d.h. ist weder der Sinn des Märchens noch die Hauptaussage: Genügsamkeitzufrieden sein, Einfachheit sind keinesfalls die  Hauptaussagen des Märchens. Das ist nicht die Intention, auch wenn das Merkmal Freunde sind das wichtigste eingeflochten ist oder mit ihnen gar in die weite Welt zu wandern.

Hier ist es dennoch beworben, schaue mir das hingegen nicht näher an, keinesfalls,wie weit die Echtheit gewahrt worden ist

10. November 2019 
".... „Bremenskije Musikanty“ (Бременские музыканты) – die Bremer Musikanten (ohne Stadt). 
 
Bemerkenswert ist, dass dieses Märchen in der Sowjetunion als Schallplatte aufgelegt wurde und mehr als 28 Millionen Exemplare verkauft wurden. Somit hat Bremen in den ehemaligen Gebieten der Sowjetunion eine große Bekanntheit. 
 
Begrüßt wurden die Gäste durch den Hausherrn der Kirche, Pastor Jens Lohse...."

und zugleich erinnere ich mich gerade an die Ausführungen von Heino zum Liedgut, er wurde ja dernach gefragt, als er sagte: was kann denn ein Lied dafür, wenn es missbraucht und verzweckt wurde von den Nazis! Wenn Märchen schon interpretiert werden und eventuell kulturelle Besonderheiten hier russisch Einzug halten, nicht politische, sozialistische oder kommunistische ist die Rede, oder entsprechend gefärbt ist, sollte es nicht zu ideologischen Zwecken dann eingesetzt werden. Der Anspruch des Märchens wäre und ist dann damit ja verwirkt.

Ich bin da lange der Skeptiker und Heino betreffend ist es halt die übliche Journalistenmarotte nur.

Es ist sowieso immer wieder sehr auffallend,mit welcher Zwanghaftigkeit oft ruminterpretiert wird und reininterpretiert bei Kunst und Bildern, Geschichten oder eben auch bei den Märchen.

 Und um nochmals mit Heino zu argumentieren, was m.E. viele an Blödheit und Dummheit präsentieren ist, dass sie offenbar keine Ahnung haben von Liedern und dem Entstehungszusammenhang. Und zudem, wer von Volkslieder redet, meint meist Lieder bis 19. Jahrhundert oder evtl. noch beginnend 20Jhd.National geprägt sind sicher viele, aber das Gros beinhalten weit mehr schwärmerisch die Natur und Liebeslieder. Nationalismen müssen es noch längst nicht sein und sind es meist nicht. Erstaunlich ist ohnehin, vergleicht man mit den USA (Westernsongs, Countrylied) oder Irland auch Schottland, dort wird nicht annähernd so sehr der Aufstand veranstaltet wie in Deutschland.

Reitschuster hat gerade einen Gastartikel gepostet mit der Frage, wieviel sozialistisches Sprachgut sich bei uns eingenistet hat oder am besten dort lesen. Das muss doch jahrelang schon auffallend sein, Wie viel DDR (....) in der heutigen Bundesrepublik... (steckt).

Unser Liedgut hat das Lied: wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt , von Joseph Freiherr von Eichendorff, 1822 und ist ein Wanderlied. Dies fällt mir dazu spontan ein. Nicht jedoch der Bezug zu 1969, wie dort im Text zum Kindervideo. Ob es das sein sollte, kann ich eh nicht sagen. Was war in Deutschland 1969? Beginnend die Studentenunruhen und die viel ungerühmte Zerstörungswelle der 68er hatte begonnen mit Marcuse oder mit der Jugendtheorie Kentler: das dunkle Erbe der Sexuellen Befreiung, das „Kentler-Experiment“ und 2020, Berliner Senat verweigert Missbrauchsopfern Verhandlungen auf Augenhöhe und habe dazu nur mal zwei Zeitungsmeldungen ausgewählt.

Und sogar ist in dem Märchen von den Bremer Stadtmusikanten vom Christkind die Rede. Der Hahn beklagte sich bei den anderen, was ihm geschehen ist und erzählt seine Geschichte dazu: 

"Da hab' ich gut Wetter prophezeit," sprach der Hahn, "weil unserer lieben Frauen Tag ist, wo sie dem Christkindlein die Hemdchen gewaschen hat und sie trocknen will; aber weil morgen zum Sonntag Gäste kommen, so hat die Hausfrau doch kein Erbarmen und hat der Köchin gesagt, sie wollte mich morgen in der Suppe essen, und da soll ich mir heut abend den Kopf abschneiden lassen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solang ich kann."

- "Ei was, du Rotkopf," sagte der Esel, "zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall; du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen musizieren, so muß es eine Art haben." Der Hahn ließ sich den Vorschlag gefallen, und sie gingen alle vier zusammen fort.

   Ein Esel, ein Hund, die Katze und der Hahn werden von ihren Besitzern fortgejagt oder sollen geschlachtet werden, da sie alt geworden sind. Jedoch machen sie sich gemeinsam auf den Weg, nachdem sie sich nacheinander auf der Wanderung, die zunächst nur irgendwo hin führte mit ungewissem Ziel, getroffen haben, um neue Ufer zu suchen und gelangten in Bremen an ein Haus, das von Räubern belagert war. Diese haben jedoch Reißaus genommen, da sie Angst hatten vor dem Auftritt der Tiere.

Was ist geschehen:

"Da ratschlagten die Tiere, wie sie es anfangen müßten, um die Räuber hinauszujagen und fanden endlich ein Mittel. Der Esel mußte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster stellen, der Hund auf des Esels Rücken springen, die Katze auf den Hund klettern, und endlich flog der Hahn hinauf, und setzte sich der Katze auf den Kopf. Wie das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen insgesamt an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte. 
Dann stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, daß die Scheiben klirrten. Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus. Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem vorlieb, was übriggeblieben war, und aßen nach Herzenslust."

Das Lied mit dem Kurzvideo ist halt doch nur russische Propaganda und das Grimm´sche Märchen verfremdend, sogar enorm zweckentfremdend. Sicher ist Freundschaft mehr wert als im Alter nicht mehr dienlich zu sein, verstoßen zu werden, abgeschoben. Das Märchen setzt jedoch andere Schwerpunkte hinzu. 

Merkmale wie gegen Ausbeutung und Unterdrückung aufstehen nenne ich allerdings hier ganz betont nicht, denn es wäre mir zu ideologiegeladen.

Die Walt Disney Ausgaben aus den USA sind dazu auch nicht ehrlich, d.h. nicht authentisch geblieben. Ihm wird ja vor allem durch am MickeyMaus verdeutlicht versteckte, unterschwellige Sexualisierungen vorgeworfen, was in der Bebilderung deutlich wird bzw. werden soll, so die Kritiker. 

Das ist die Welt der Pädophilen, so der Vorwurf und sie verderben die Kinder damit. Hier und insbesondere bei Epochetimes ist das zu erfahren. Es geht hierbei nicht um zufällige Symbole oder lediglich subjektive Wahrnehmung sondern um gezieltes Manipulieren und konditionieren des Lesers. Der frühe Disney.

Daher zum echten Märchentext der Bremer Stadtmusikantenebenso hier und hier ein dritter Märchenblog.



Sonntag, 23. Mai 2021

Wirklichkeiten von Ost bis West

 

beim Draufklicken wird es (ganz) groß. Das Bild natürlich

Brisant-alles ist normal

Polizei setzt gewaltsam Demonstrationsverbot für Corona-Proteste durch

Wie vor Corona in Russland


„Es gibt nichts Besseres auf der Welt,
als mit Freunden in die weite Welt zu wandern!”

Dieser unglaublich erhebende Song aus dem sowjetischen Trickfilm „Die Bremer Stadtmusikanten“ (1969) erklärt, dass nichts besser ist als die Freundschaft. Selbst wenn du nur Bäume statt Wände hast und Blumen dein Teppich sind, ist das kein Grund zur Traurigkeit. Im Gegenteil: Es ist ein Zeichen der Freiheit. Oh, süßes Jahr 1969... 

  Zum echten Märchentext der Bremer Stadtmusikanten

Videoquelle: russiabeyondist ein Ableger der russischen Staatszeitung Rossijskaja gaseta und wurde bis zur Einstellung der Printausgabe 2017 in verschiedenen Sprachen als Werbebeilage von Zeitungen veröffentlicht. Erstausgabe 2007 (Wokipedia)

Und wenn schon dabei, es gibt sogar vergleichende Pädagogik, was manchen auch in der Politik ein Dorn im Auge zu sein scheint oder zu viel des Nachdenkens verlangt. Aber es kann nicht zu viel verlangt sein. Darf es nicht, wobei es oft eine Lüge ist, dass Vergleiche nichts bringen oder Äpfel keine Birnen sind. Um Herrn Reitschuster zu strapazieren, er hatte vor Wochen mehrmals auf ein Video und Interview im Bundestag hingewiesen, in dem er die Antwort erhielt er solle doch Deutschland nicht mit den USA oder anderen Ländern vergleichen.
These people have no idea what they’re doing: Ex-Supreme Court judge LORD JONATHAN SUMPTION gives a devastating verdict on our political leaders’ handling of the crisis, hier und hier JohnsScience

Aber Hallo und wie das geht. Es ist ohnehin eine Politikerlüge, wie es ja viele gibt -oder leere Worte und Versprechungen. Bisher habe ich nur wenig aufgepaßt darauf, ob dem so ist. Jedenfalls ging es mir besser und auch war kein Lockdown. Die Bösen sind ja meist woanders, heißt es in den Nachrichten und hier ist doch alles viel besser oder schöner. Ob all das stimmt, kann ich natürlich nicht sagen und nicht bestätigen -also weder noch. 

Vor Monaten wurde zu allerhand Themen immer wieder Bezug genommen auf andere Länder und nun plötzlich nicht mehr? Es paßt nicht in die Schablone, in das Framing, erfüllt nicht die politischen Zwecke, ist den Zielen nicht mehr konform.Zum Klimawandel, dem CO-Ausstoß, bei den Sozialleistungen ist ja rege verglichen worden oder mindestens betont, Deutschland sei so im Argen und die anderen hätten da vieles viel besser. Ganz zu schweigen noch mit der Pisa-Studie, das war ein Erfolg. Vorwiegend ist ja Schweden oder Dänemark genannt gewesen. Und nun ist Stille? Vor allem um die Coronamaßnahmen wurde rasch den Schweden igitt signalisiert und schon nichts mehr war in den Zeitungen zu lesen.

Oder befinden sich noch zu viele in alten Denkmustern mit Entwicklungsländern, arme Staaten und verwahrlostes Indien, das ja enorm im Fokus nun steht? Und statt Essen, Kleidung und Wohnung wird geimpft? Das ist die neue Erlösung?

Wie man Afrika wirklich helfen kann. Wer damit anfängt, erntet gewiss viel Unmut wegen der armen Kinder in Afrika und der hohen Kindersterblichkeit, von der ja berichtet wird, wenn etwas berichtet wird.Als ob jahrelang, gar Jahrzehnte nur ein Status quo ist.Die Mitleidstour wird zumeist angeleiert und wer stellt denn gar moralisch verwerfliche Fragen. Berichte über Hunger in Afrika mit entsprechenden Bildchen findet man ebenso jahrelang in jedweder Zeitung.

"Vergleichende Pädagogik oder Vergleichende Erziehungswissenschaft ist eine übergreifende Bezeichnung für erziehungswissenschaftliche Forschungen, die sich schwerpunktmäßig mit pädagogischen Entwicklungen in verschiedenen Ländern und in internationalen Kontexten befassen."(Wikipedea) und natürlich hier, da ich üblich, auch manchmal nur (ist natürlich nicht nur einlösbar und kein Muss) Originaltexten den Vorzug gebe. Der Vorteil dabei ist, dass man selber Fehler machen kann und nicht die der anderen übernimmt mit der Überzeugung das ist richtig und brauche selber nicht mehr denken. 

So war mal die Meinung jemandes und die Frage taucht auf, wer hat das Gängelband in der Hand (gatekeeperisch). Nimm dein Leben soweit es geht und sinnvoll ist, selber in die Hand. Chairman oder Chairperson (nach Ruth Cohn,TZI- Themenzentrierte Interaktion). Natürlich darf sich niemand völlig von allem und allen anderen abkoppeln, was der Natur des Menschen widerspricht. 

Alleingänge zum Beispiel in der Pflege sind meist verpönt, erregen Ärgernis, finden aber leider zu häufig statt.



Alte Musik

auch mit und für Kinder und den Lesern frohe Pfingsten 

Cum decore, Tielman Susato (1510 - 1570) 


Cum decore, cum amore,
cum splendore, cum ardore,
cum vigore, cum calore,
voce cantate melodica.
Gaudia mirifica
magnificate in musica.

Mit Zier, mit Liebe
Mit Glanz, mit Leidenschaft
Mit Leben, mit Feuer
Ruft, singt die Melodie
Wunderbare Freude
vergrößert sich in der Musik


Beachten, dass Übersetzungen manchmal voneinander abweichen


Johann Georg Leopold Mozart , geb 1719 in Augsburg,im Mai 1787 in Salzburg gestorben, war ein deutscher Komponist zur Zeit der Vorklassik und Wiener Klassik. Er ist der Vater von Wolfgang Amadeus Mozart.




Music & Dance Academy 2013

Das Scherzo, Scherz,Spaß, ist eine seit 1781 bestehende Bezeichnung für eine rasche ausgelassene musikalische Satzform im 3/4- oder 3/8-Takt und aus dem Menuett entstanden. Das Menuett „menu pas“ (kleiner Schritt),meist im Französischen vorfindlich, jedoch ungeklärter Herkunft und war ein alter höfischer Gesellschaftstanz im Barock 1650 und später. 


Anton Diabelli Sonatine n°1 pour quatres mains, Op.163 
А. Диабелли Сонатина n°1 в четыре руки, op.163

Das Opus besteht aus 28 kleinen Kompositionen, die er selber Übungsstücke nennt und werden vierhändig gespielt
https://www.paganino.de/noten/klavier/diabelli-a-melodische-uebungsstuecke-op-149.html

Und nichts ist so einfach wie es aussieht; nichts ist so wie es scheint. Leichte Übungsstücke, ganz schön schwer. Diese Musik ist mehr.


Bei aller Begeisterung, vielleicht ist sie momentan nur meine, ich kann es nicht sagen, das rechtzeitige Aussteigen nicht vergessen. Klassische Musik kann ein Ruhepol sein, ist den Streß abbauend und ein Merkmal vieler wie hier ist doch die Ehrfurcht vor Gott und mit dem Glauben. Ehrfurcht vor dem Schönen, der Schöpfung, die Liebe und Grandioses wird sichtbar, spürbar und hörbar.

Die Ehrfurcht vor dem Nächsten und vor dem Menschen ist und war ja leider nicht zum Besten nur bestellt, was die Ständewelt deutlich macht und mit ihr auch das Leibeigentum.Hat jemand Recht auf den anderen und wie weit geht die Verpflichtung zum sozialen Miteinander, zu Gemeinsamkeit und wann ist etwas nur mehr pure Willkür oder gar Machtgier.

Im Lexikon ist der Hinweis zum Leibeigentum und mache dazu Hervorhebungen.

  "Das Wort stammt von der mittelalterlichen Formel mit dem lïbe eigen.[11] Erst im 14. Jahrhundert war die Formulierung in Umschreibungen der Unfreiheit aufgekommen (arme lüte die mit dem libe nit ir aigen sind) und wurde im 15. Jahrhundert formelhaft, wobei es das noch bis ins 16. Jahrhundert verwendete eigen verdrängte.[12]

..das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten vom 5. Februar 1794 spricht davon, dass „die ehemalige Leibeigenschaft, als eine Art der persönlichen Sklaverey, auch in Ansehung der unterthänigen Bewohner des platten Landes nicht mehr statt findet.“ 

Im Zuge der Feudallastenablösung wurde die persönliche Leibeigenschaft in Deutschland ab Anfang des 19. Jahrhunderts meist als erste Feudalverpflichtung aufgehoben. Länger blieb die Grundherrschaft mit ihren Fronen.

Freie Bauern in dem Sinne, keine Leibeigenen oder Eigenleute zu sein, waren in Tirol bereits im ausgehenden Mittelalter die gesellschaftliche Norm. (alles ebd)

Das Thing der Germanen war eine Volksversammlungen,Volksthing und Gerichts­versammlungen nach germanischen Rechten. *þenga- heißt „Übereinkommen, Versammlung“ und soll sich bis ins 17Jhd teilweise noch erhalten haben. Das isländische Parlament heute ist das Alþingi, das dänische Folketing, das norwegische Storting und das der Färöer-Inseln Løgting. Natürlich galt auch hier, wem war es erlaubt daran teilzunehmen und in welchem Umfang.

"Allgemein waren zu der Versammlung alle freien Männer eines bestimmten Gebietes verpflichtet, auch wenn die Reise zur Thingstätte sie Zeit und Geld kostete. Frauen, Kinder, Fremde oder Sklaven waren nicht zugelassen.

Die Möglichkeit der Teilhabe in der Gesellschaft war begrenzt, in Teilen gar untersagt, stand auch unter Strafe, wer sich dem widersetzte. Heiraten, Recht auf Eigentum, Ortswechsel, Berufswahl. Grundherren waren hoher und niedriger Adel, Klöster,[18] Fürstbistümer, kirchliche Stifte oder Städte.[19]

Und was ist mit Leistung und Gegenleistung oder dass dies zur Erpressung wird? 

des Sklavenhandels und sklavereiähnlicher Einrichtungen und Praktiken
Abgeschlossen in Genf am 7. September 1956

Und da ist also auffallend, dass ein neues Merkmal hinzu gekommen ist. Historiker haben sicher eine umfassendere Antwort, wie das zustande kam. Ob durch Willkür oder durch eine Veränderung, durch Wandlungen der Sprache, vielleicht war beides im Spiel.

Am Beispiel Semiotik und Aristoteles "behandelt die Zeichen als eine Dreiecksbeziehung zwischen dem Zeichen selbst (dem gesprochenen Wort), dem Bezeichneten (einem Gegenstand) und einer Vorstellung in der Seele. ". 

Wer also stellt sich was dabei vor, wenn er Tisch hört oder heute Auto, Fahrzeug oder Flugzeug.
Ständewelt, Hochadel versus Bauernstand? Leonardo da Vinci und seine genialen Zeichnungen vom Flugapparat und die Lufthansa heute oder was ist ein Hubschrauber? Fahrzeug im alten Rom wie der Kampfwagen und heute? Woran denken Se zuerst bei Fahrzeug?

Gelerntes? Erkennen, erfassen, begreifen, verstehen, reifen, handeln. Abstrahieren.
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Samstag, 22. Mai 2021

Musik vor Pfingsten

 Wer Musik mag, für den spielt es oft keine Rolle, was für ein Tag ist oder welche Stunde, sondern ist und erlebt sich im Element. Die Musik des Barock, vorwiegend des Frühbarock und der Renaissance ist faszinierend und reizvoll. Es muss nicht immer Mozart sein oder ob etwas mit Bach untergeht. In den vergangenen Jahren war oft zu vernehmen, dass die Kirche doch kein Konzertsaal sei. Natürlich nicht, dem will ich allemal beipflichten. Womöglich wähnt mancher die alte Musik noch mehr bei der Kirche und bei Glaube und Gott, als die moderne Musik und der Verweltlichung, die ebenso manche beklagen. Allerdings stand die Hochadelswelt immer auch in der Kritik der Völlerei und mehr und nicht dem Volke dienlich.


 

Eine Darbietung russisch aus Moskau und mit Kontraste. 
La Campanella Early Music Ensemble perfoms Italian and French music in Moscow 

 

Die Volta, la Volta ist ein Paartanz im 3/4-Takt des 16/17 Jahrhunderts, europaweit beliebt und gängig, galt jedoch als anzüglich und war Skandaltanz. Für Elisabeth I. ,The Virgin Queen, The Maiden Queen, wurde er zum Lieblingstanz. Es wird angenommen, dass der Tanz der Vorläufer des Walzers ist. Er kommt aus der Provence und ähnelt der Galliarde (Springtanz) und der Courante.  Michael Praetorius’ Terpsichore hat die größte Sammlung und Kompositionen.


Nachtrag 30.5.2023  zur politischen Dimension, die ich beiseite gelassen habe und Bücher ohnehin füllt. Meist wird Geschichte schwärmerisch gelesen und wohl auch gesehen, das grobe Unheil so mancher Epoche in den Hintergrund gerückt. Klug ist es ja nicht nur, denn wie sollten Generationen danach aus den Fehlern lernen können oder der Frage nachgehen, auf welcher Grundlage fußt ein neues System, neue Politik, die neue Kultur, mit welchen Mittel wurde das erreicht. Gerade die Hochadelswelt steht ja oft im Ruf vieler Untaten und Ausschweifungen dem Volk zum Schaden. Inzest wird oft erwähnt, höfische Intrigen und Geschwistermorde. Shakespeare ist ja in seinen Dramen nicht gar zaghaft zugegen. Wohlgemerkt bin ich beileibe kein Experte mit Shakespeare, jedoch war es auch seine Zeit. Elisabeth I machte sich u.a. nach ihrem Antritt daran, den von ihrer Schwester wieder eingeführten Katholizismus zurückzudrängen, 1559 beendete sie den Krieg mit Frankreich, gab 1564 die englischen Ansprüche auf Calais gegen eine finanzielle Entschädigung auf, denn das arg angeschlagene England sollte sich wieder erholen. England war als Seemacht erstarkt. Sie weigerte sich immer wieder zu heiraten und als die letzte Tudor hatte sie so keinen Thronnachfolger. Die Ehe ihres Vaters war vom Papst nie legitimiert worden und es zeitigte daher immer wieder einiges an Konflitken. !570 wurde sie von Papst Pius V. exkommuniziert, ebenso wurde mit der päpstlichen Bulle auch allen Kathoiken die Exkommunikation angedroht, falls sie Elisabeth die Gefolgschaft leisten. Elisabeth I. wurde der Thronanspruch damit aberkannt. Es entstand die Ridolfi-Verschwörung, ein Komplott englischer Katholiken um Roberto Ridolfi, die vorhatte, dass Elisabeth ... ermordet und durch Maria Stuart ersetzt werden (soll), dies alles mit Unterstützung spanischer und französischer Truppen. (wikipedia)

Die ethisch-moralische Dimension zu Kunst und Musik tritt mit den Kastratensängern wie Farinelli der bekannteste war, zutage und wird, so vermute ich mal, nur zaghaft an Schulen unterrichtet. Ist es nicht etwas, was so nicht mehr sein soll, nicht mehr gewünscht und gewollt wird und das schon gar im Glaube mit Jesus keinen Rückhalt haben kann? Cecilia Bartoli hat sich dieser Musikwelt mit Interview vor Jahren gewidmet. Hier in der Bildzeitung 2009 „Der Mensch ist ein grausames Monster......wenn es um Schönheit geht“. 

Machtkonzentrationen ohne das Volk sind heute in der Finanzoligarchie des Westens verortet und weniger die im Osten. Zumindest sind das die in den letzten Jahren häufigsten Kritiken mit namentlich genannten Größen.
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Neben der Allemande (Schreittanz in Frankreich, Spanien und NL), Sarabande (langsam, höfisch elegant) und Gigue (lebhaft, heiter, britisch) gehören sie zu den Grundtänzen der barocken Solo-Suite.





Gaspar Sanz: Marionas

Ein anderes Beispiel ist Anton Diabelli und war natürlich wie zu sehen ist ein paar Jahrhunderte später. Von ihm sind ebenso zahlreiche Stücke und Kammermusik für Gitarre: "... im September 1817 setzte er die erteilte Genehmigung mit der Gründung des Verlags Anton Diabelli um, in dem er zunächst nur Kirchenmusik und später auch eigene Arrangements bekannter Werke veröffentlichte. 1818 lernte er den Verleger Peter Cappi kennen, und gemeinsam betrieben sie fortan den Musikalienhandel und Verlag Cappi & Diabelli. Als bedeutendstes von Diabelli in dieser Zeit verlegtes Werk gelten Ludwig van Beethovens 33 Veränderungen über einen Walzer op. 120, die 1823 erschienen." (Wikipeda)

oder spezifischer auch hier https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/stifts-chor-bonn/service/komponisten/Diabelli.html
+ Anton Diabelli "Misa Pastoral en Fa mayor, Op. 147 auf Youtube von den Augsburger Domsingknaben und + Puer natus est nobis op. 148, ein Kind ist uns geboren.

Anton Diabelli schickte seinerzeit jedem bedeutenden Komponisten, dem 11jährigen Liszt oder Franz Schubert ein Walzerthema und sie sollten Variationen dazu schreiben. 50 Komponisten hatten ihm geantwortet. Beethoven schien davon angeregt worden zu sein, das er nicht aufhören konnte zu schreiben. Es ist nicht genau bekannt, warum Beethoven den ursprünglichen Auftrag erweitert hat, aber es schien eine Zeit lang, dass er nicht aufhören konnte, Variationen über das Thema zu schreiben; Der eventuell 33 Variationen, bekannt als Diabelli-Variationen op. 120, ist eines der Meisterwerke in der Variationsform. allmusic.com -biography

Heute wird ja vieles modernisiert oder es wird darnach gesucht. So zumindest wird es beschrieben. Glaube und Kirche soll zeitangepasster werden, was immer das heißen mag? Geht das denn und wenn, wie sollte das ausschauen? Oder wie die Jugend wieder mehr für die Kirche begeistern, auch das sind bereits Fragen gewesen um 1970. Wer jedoch stellt diese Fragen und dies hatte manchen interessiert, welche Vorannahmen denn bereits getroffen sind und durch wen. 

Heute wird ja gängig auf Studien Bezug genommen oder darauf verwiesen, weil wir in einem wissenschaftlichen Zeitalter leben. Ist das so?

Musik hat gefühlsauslösende Wirkung, beinhaltet Kraft, Raum und eine bestimmte Materie. Musikpsychologisch ist das gefühlte Erleben, der emotionale Raum Gegenstand, ist gelebte Zeit die nicht chronologisch messbar ist (Herzfeld Lexikon), ist zeitlos und immateriell.

Während meiner Abiturzeit habe ich diese Musik gerne angehört und war in Lesen oder Mathe oder anderes vertieft. Sie regt das Denken an, ist Musik, die nicht aufwühlt und gesund fürs Herz ist.

Und oft taucht bei manchen die Frage nach dem weltlichen und dem göttlichen Bezug auf, zumindest mir nicht unbekannt aus Gesprächen. Daher nur exemplarisch der Virtuose Gaspar Sanz, womit durchaus solche Fragen beantwortet sind.

..... geboren als Sohn einer alten und angesehenen Familie in der Nähe von Saragossa, sein Vater war Bartolomé Sanz, seine Mutter Francisca Celma, studierte Theologie und Philosophie an der Universität Salamanca, wo er den akademischen Grad eines Baccalaureus der Theologie erwarb und die licenciado in Philosophie erhielt. Komposition und Gitarre lernte er bei Cristofaro Caresana in Neapel, wo er am königlichen Hof für Philipp IV. als Organist tätig war, und in Rom, wo zu dieser Zeit auch Pietro Andrea Ziani (Organist in der Republik Venedig)  und Lelio Colista ausgebildet wurden. 

Sanz studierte unter anderem die Gitarrenwerke von Giovanni Paolo Foscarini und Francesco Corbetta. ist hier zu lesen


https://imslp.org/wiki/File:PMLP393222-sanz_bk3_cifras.pdf 
https://renaissance-ukukele.blogspot.com/2021/02/gaspar-sanz-marionas.html

Übersetzt aus der Britannica: Anton Diabelli,(* 6. September 1781 in Mattsee, bei Salzburg , Erzbistum Salzburg, österreichische Habsburgerdomäne [heute in Österreich] – gest. am 7. April 1858 in Wien), österreichischer Musikverleger und Komponist, bekannt vor allem für seinen Walzer,oder Ländler, auf dem Ludwig van Beethoven seine 33 Variationen für Klavier schrieb (Diabelli-Variationen, 1823).

Diabelli beabsichtigte, ins Priesteramt einzutreten und trat in das Kloster Raitenhaslach ein, wo sein Studium vom Bruder des Komponisten Joseph Haydn, Michael Haydn,betreut wurde. Diabelli verließ das Kloster 1803, als die bayerischen Klöster säkularisiert wurden, und ging nach Wien,wo er Klavier- und Gitarrenlehrer wurde. 1818 gründete er mit Peter Cappi einen Verlag, den er 1824 vollständig übernahm. 1819 lud er viele Komponisten ein, Variationen über einen seiner eigenen Walzer beizusteuern, um eine von seiner Firma herausgegebene "patriotische Anthologie" zu bilden. Etwa 50 Komponisten antworteten, darunter Beethoven, dessen monumentaler Satz von 33 Variationen schließlich 1823 fertiggestellt und separat als Diabelli-Variationenveröffentlicht wurde. Für seine Instinkte als Verleger respektiert, veröffentlichte Diabelli mehrere weitere Werke Beethovens und war der Hauptverlag für Franz Schubert, der 1851 den ersten thematischen Katalog von Schuberts Werken herausgab. Diabellis eigengewichtige Kompositionen umfassen Operetten, Kirchenmusikund zahlreiche Leichte Stücke für Klavier, Flöte, Gitarre und andere Instrumente.