Der Dieb mit dem Zauberhut |
Fast alles über Sachsen und die Sachsen und
vom Zauberhut des Pumphut
Diesmal war es der 60. Geburtstag seiner Tante, den Pumphut zum Anlass nahm, wieder einmal nach Wilthen zu reisen. Wie fast immer trug er seinen Zauberhut auf dem Kopf. An ihn hatte er sich so sehr gewöhnt, dass er die anderen Zauberkünste, die ihm der alte Meister beigebracht, fast schon verlernt hatte. Seine Verwandten aber freuten sich schon auf die Späße, mit denen er sie würde unterhalten wollen.
Pumphut enttäuschte sie nicht. Als sein Onkel sein
Glas erhob, um auf das Wohl des Geburtstagskindes zu trinken, ließ er den Wein
daraus verschwinden und als eine Nichte der Tante stolz ihr neues Kleid vorführen
wollte, das sie sich für die Geburtstagsfeier selbst genäht hatte, ließ Pumphut
sie in zerrissenen alten Lumpen da stehen. Er trieb aber nicht nur bösen
Schabernack, sondern zauberte auch herbei, dass die einzelne Perle, die der
Tante zum Geschenk gemacht wurde, sich in eine wertvolle Perlenkette
verwandelte.
Pumphuts Verwandte lachten und staunten. Einige
dachten darüber nach, dem Zauberer all ihre Sorgen und Nöte anzuvertrauen.
Andere träumten davon, mit seiner Hilfe reich und glücklich zu werden. Alle
aber wunderten sich darüber, warum Pumphut so bescheiden geblieben war, wo er
es doch mit seiner Kunst in die nächste Nähe des Königs hätte bringen können.
Unter den Gästen war aber auch einer, der zu nichts
taugte und sich als Taschendieb durchs Leben schlug. Da er nie arbeitete‚
sondern die Zeit vertrödelte, hatte er wenigsten gelernt, genau zu beobachten.
Deshalb ?el im auf, dass Pumphuts Zauberkunststücke mit seinem Hut zu tun haben
mussten. Als die Feier zu Ende ging und alle sich voneinander verabschiedeten
und umarmten, nutzte er einen unbedachten Moment, stahl den Hut und machte sich
dann heimlich davon. Eiligst brach er nach Großpostwitz auf, das Dorf aus dem
er gekommen war. Ohne etwas über die Eigenarten des Hutes zu wissen, hielt er
ihn mit der Krempe nach oben vor sich und sagte: „Ich wünsche mir, dass Pumphut
nicht hinter mir her ist, und ich den Hut für immer behalten kann." Dann
überlegte er, wie er die Zauberkraft des Huts nutzen könne und sagte: „Ich
wünsche mir, dass alle Planzen links und rechts meines Weges blühen
sollen." Sofort traten überall Blüten hervor, obwohl es Sommer und die
Blütezeit längst vorbei war. „Dann wünsche ich mir noch, dass mir ein
Bettelmönch begegnet", fuhr der Dieb fort, und tatsächlich kam ihm ein
Dominikanermönch entgegen.
Der Dieb mit dem Zauberhut.
„Das klappt ja ausgezeichnet", jubelte er und
warf den Hut übermütig in die Luft, so dass der sich mehrmals drehte. Er hing
ihn wieder auf und wiederholte dieses Spiel immer wieder. „Jetzt werde ich
endlich zu dem, der ich immer schon sein wollte. lch wünsche mir ein großes
Schloss. Der Kaiser persönlich soll nach Großpostwitz kommen, mich zum Grafen
ernennen und mein Schloss einweihen. Alle im Dorf sollen mir dienen und der Ort
soll tausend Mal schöner als Dresden sein."
Als er sich Großpostwitz näherte kam ihm einer seiner
Nachbarn entgegengelaufen und schrie: „Unser Dorf ist verhext. Mal erhebt sich
am Rande ein prächtiges Schloss und alle Häuser und Straßen sehen aus, wie man
sie sich schöner nicht vorstellen kann, dann wieder bricht alles zusammen und
kein Stein bleibt auf dem anderen." „Das ist nicht möglich",
antwortete der Dieb und hielt den Zauberhut nun mit der Spitze nach oben fest
in der Hand. „Alles soll so sein, wie ich es mir gewünscht habe." Da tat
sich die Erde unter ihm auf und verschlang ihn mitsamt dem Zauberhut. Sein Dorf
aber sah wieder so aus, wie es früher auch ausgesehen hatte.
Und
da ist natürlich noch mehr, Sagenschatz um Sachsen und sein Königreich, das es einmal war
Der Sachsenfuerst laesst sich taufen wird zum Herzig und bekommt ein Wappen.
In der
Stadt Marsburg stand der Abgott der Sachsen Mars, und war von folgender
Gestalt. Es war ein gewappneter Mann, der bis zum hohlen Leibe in Blumen stand,
denn er war ein Gott des Streits …..
Karl
der Große zerstört den sächsischen Götzen Hammoys, von dem der deutsche
Reichsadler kommt