Samstag, 5. April 2025

Die ganze Welt ist eine Bühne

Der melancholische Jaques und Amiens sind zwei Edelleute des von Herzog Friedrich verbannten Herzogs Senior, dem älteren Bruder, die mit ihm im Wald von Arden in der Verbannung leben.

Shakespeare ist durchaus auch ein heikles Thema und nicht jedermanns Sache. So viel noch als Vorbemerkung. In meinem Bücherregal ist er schon verstaubt. Interessant daran ist manchmal, wer welche Literatur für sich verzweckt, heißt instrumentalisiert, um seine Theorie, Thesen, Aussagen metaphorisch etwa zu charakterisieren, zu bestärken. 


Einfach gesagt, wer Ihnen womit etwas verklickert. Das Verb verklickern habe ich nicht erst unlängst wo gelesen und fand es seltsam. Nebst der Fachterminologie gibt es ja gewisse Slangs, Sprachcodes, den Diskoslang zum Beispiel, heute den Netzjargon. 2F4U = Too Fast For You = Zu schnell für dich. Die sinnvolle Lösung dazu: DFTT = Don't Feed The Troll = Bitte den Troll nicht füttern. 

Einfach gesagt auch hier, sinnvollerweise einfach deutsch sprechen.


Von dem treuen Lord Jaque ist der Monolog, die ganze Welt ist eine Bühne und stammt aus Shakespeares "Wie es euch gefällt".

Jaques vergleicht das Leben mit dem Theater und überlegt dazu, ob wir nicht nur nach einem Drehbuch leben, das von einer höheren Ordnung, von Gott vielleicht, vorgegeben ist.

Er vergleicht metaphorisch das Leben eines Menschen mit dem eines Schauspielers auf einer Bühne. Der Mensch erlebt sieben Phasen oder Lebensalter von der Geburt bis zum Tod.

..... und alle Männer und Frauen sind nur Spieler;

Sie haben ihre Ausgänge und ihre Eingänge, und ein Mann in seiner Zeit spielt viele Rollen. Seine Taten sind sieben Jahre alt. 

Zuerst das Kind, das in den Armen der Krankenschwester miaut und kotzt. 

Dann der jammernde Schuljunge mit seiner Tasche und dem strahlenden Morgengesicht, das wie eine Schnecke kriecht. Unwillig zur Schule. 

Und dann der Liebhaber, der seufzt wie ein Ofen, mit einer traurigen Ballade, die an die Augenbrauen seiner Geliebten gemacht wurde. 

Dann ein Soldat, voller seltsamer Eide und bärtig wie der Pard, eifersüchtig in der Ehre, plötzlich und schnell im Streit, auf der Suche nach dem Ruf der Blase sogar im Mund der Kanone. 

Und dann die Gerechtigkeit. In hellem rundem Bauch mit gutem Kapaun gefüttert, mit strengen Augen und Bart von formellem Schnitt, voller weiser Sägen und moderner Instanzen;
Und so spielt er seine Rolle. 

Das sechste Alter verschiebt sich in den mageren Pantoffel.
Mit Brille an Nase und Beutel an der Seite;
Sein jugendlicher Schlauch, gut gerettet, eine Welt zu weit

Für seinen geschrumpften Schaft und seine große männliche Stimme, wendet sich wieder kindischen Höhen zu, Pfeifen und pfeift in seinem Klang. 

Letzte Szene von allen, sie beendet diese seltsame ereignisreiche Geschichte, ist zweite Kindlichkeit und bloße Vergessenheit.
Ohne Zähne, ohne Augen, ohne Geschmack, ohne alles
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Da ist nur zu hoffen, dass Sichtweise und Erleben des Lesers nicht so frustrierend sind. 

Immerhin begegnet Herzog Friedrich einem religiösen Mann, einen Eremiten, als er sich auf den Weg in den Ardenner Wald gemacht hat, um gegen seinen Bruder zu kämpfen, stattdessen seinem älteren Bruder das Herzogtum wieder zurückgegeben hat und mit dem Eremiten in Kontemplation ging und selbst als Eremit nun leben will.

Und eine andere Reflexionsstufe erklimmend die Frage, wer will denn Kriege? Ist der Soldat der wahre und einzig Schuldige mit vor falschem Stolz schwellende Brust? Die Frage ist wichtig, auch so es Waffennarren gibt, kriegsgeile streitsüchtige Menschen und Naturen, die aus niederen Beweggründen handeln.

Dieser Tage treten ja die verstaubt geglaubten Klischees zum Vorschein und werden, warum nur, ausgegraben.: weil Frauen schwanger werden und Kinder aufziehen, sollen sie nicht Soldat werden müssen dürfen?



Freitag, 4. April 2025

Jedes Jahr dasselbe

wenn Frühling wird und die Veilchen und Narzissen blühen, ebenso die Primel, die Blüten des Schlehdornes zu sehen sind und noch nicht einmal sind die Blätter zum Vorschein gekommen.

Er ist´s. 

Jedes Jahr dasselbe ist natürlich keine gute und einladende Überschrift für die ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Jahr, nach ach so vielen grauen Wintertagen. Aber es könnte der Zeit heute entsprechen, die an Logik und Vernunft zu wünschen übrig lässt und die viele Verdrehungen zeitigt.

Jeder Tag hat auch seine Plage, heißt es mit Jesu Worten.

Warum nur? Jedes Jahr dasselbe klingt so sehr nach Manie, nach Depression und bipolar. Pessimistisch auf jeden Fall, resignierend. Natürlich darf jeder auch resignieren, wenn was nicht mehr klappt und klar geht. Halsstarrig sein und mit dem Kopf durch die Wand wollen, ist ja keine Lösung.

Erwartet jemand was anderes, wenn Frühling ist?  Natürlich, sagen längst viele Poeten, Dichter und Denker mit ihren schönen Gedichten und Aufsätzen und bringen Freude zum Ausdruck und Erlösung nach den langen dunklen Winternächten.




Will sich die Laune überhaupt nicht mehr bessern? Was stimmt dann bloß nicht? Immer auch gibt es ja ernsthafte Gründe im Leben, und die sind nicht zum Spotten oder manche gar von Jammerlappen reden. Ernste Gründe sind Kummer und Sorgen und so schnell ist auch niemand Jammerlappen. 

Es gibt so viele negative Bewertungen und Botschaften, ist dem Leser das noch nicht aufgefallen? Das sind wohl die mauligen Leute, die kein Verständnis für nichts haben. Die oberen Etagen und Elite sind davon nicht ausgenommen. 

Ist das eigentlich typisch oder untypisch Deutsch?  Wer Kunst und Dichtung betrachtet, wird doch rasch klüger und wonach das Herz dann sucht. Auch bei Sonnenschein kann ein mieser Tag sein.

Es mangelt am Realitätsbezug, auch die Wirklichkeit zu akzeptieren, so wie sie ist. So zumindest lauten derzeit viele Vorwürfe an die Politik. Politik machte das ja deutlich, und doch sind so manche Menschen wacher geworden und aufmerksam.


„Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“. 

So hat Eduard Mörike doch den Frühling begrüßt. Und so ist Gottes Schöpfung, wenn alles sprießt.


Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!



Tja, der Schlehdorn blüht vor dem Blattaustrieb. Schlehentee wirkt blutreinigend und entschlackend und vergangene Herbst habe ich reichlich Muss und Marmelade gemacht und kann nur sagen, beides schmeckt verboten gut.

Die Blüten hier auf dem Foto sind natürlich nicht die der Schlehe, sondern eine Wildkirschensorte, die in der Gegen reichlich zu finden ist. Wenn die Pflanzen-App richtig erkannt hat, ist es die Kirschpflaume Prunus cerasifera, deren Früchte sind in der Tat essbar und sie blüht noch vor der Schlehe. Türkenkirsche ist ein anderer Name für sie und in Österreich heißt sie Kringelbaum. Der Baum war den Kelten schon bekannt.

Manchmal geraten Menschen in Verlegenheit, was zu tun ist, was erlaubt ist und es dreht sich dann um das Recht und die Paragraphen §§§. Alles, was Recht ist, kann der Rechtsanwalt beantworten.

  • Und wilde Beeren und Pilze? Darf man die einfach pflücken? Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist das erlaubt. Pilze, Kräuter, Beeren oder das Obst wilder Bäume darf jeder in kleinen Mengen und zum privaten Gebrauch ernten. Bei wild lebenden  Pflanzen – also solchen, die nicht kultiviert sind – ist es sogar egal, ob sie auf privaten Flächen wachsen, solange das kein Naturschutzgebiet ist und die Pflanzen auch nicht unter Naturschutz stehen.
  • Auf öffentlichen Flächen darf sich ebenfalls jeder bedienen, ohne mit Strafe rechnen zu müssen.

Was eigentlich doch keiner extra Betonung bedarf, ist, dass landwirtschaftliche Flächen ausgenommen sind.

  • ... es ist nicht erlaubt, jedes Obst zu pflücken oder jedes Gemüse zu nehmen, das man etwa auf einem seiner Spaziergänge entdeckt. Zumindest ist das dann verboten, wenn diese Gaben agrarisch oder gärtnerisch angebaut sind, also auf Flächen wachsen, die ein Bauer bestellt und aberntet.
Advocard.de




Dienstag, 1. April 2025

Verbietet der Bundestag den Aprilscherz wegen Verbreitens von Fakenews?

 Hier ist ein Beitrag aus der Zeitschrift Postillon, der darauf schließen läßt. 

Übrigens sind die Grenzen inzwischen dicht. Deutlich zu sehen ist, dass nur noch ein schmaler Pfad besteht. In Dresden sollen Hunde Windeln erhalten. Ebenso wird brennend überlegt, ob die Heißen-Höschen der 1970er Jahre Pflicht werden sollen in Schulen. Man nannte sie Hot Pants.

Fürth (dpo) - Falschmeldungen? Nicht mit uns! Wie in jedem Jahr seit seiner Gründung (1845) boykottiert der Postillon den überaus schändlichen 1. April. Deutschlands größte Tages- und Nachtzeitung der Welt setzt damit gerade in diesen schweren Zeiten ein Zeichen gegen die albernen Lügen und Aprilscherze, die in vielen weniger seriösen Medien an diesem Tag verbreitet werden.

Im Zuge des Boykotts werden den gesamten Dienstag, 1. April, keine neuen Meldungen auf www.der-postillon.com veröffentlicht. Auch die Print-Ausgabe des Postillon wird nicht an die über 83 Millionen Abonnenten allein in Deutschland ausgeliefert.

Ein Sprecher des Postillon erklärte, das Blatt wolle ein Zeichen gegen den institutionalisierten Klamauk des 1. April setzen: "Wer Menschen durch gezielte Falschmeldungen auf den Arm nimmt, erschüttert damit das Vertrauen in eine kritische Presse", so der Sprecher. "Aber wir machen da nicht mit! Postillon-Leser wollen keine Lügengeschichten, sondern ehrliche, unabhängige und schnelle Nachrichten – und das schon seit 1845."

Es gibt allerdings auch unbestätigte Gerüchte, laut denen die Redaktion den 1. April einfach nur als Vorwand nutzt, um einen Tag Urlaub zu machen.

https://www.der-postillon.com/2025/03/april-boykott.html


Ernsthaftes war schon 2009 deutlich, wie der Tagesspiegel berichtet hat Soll man Aprilscherze verbieten? Was alles doch ganz anders war.

Bonn wird wieder deutsche Hauptstadt, auf deutschen Autobahnen wird die Pkw-Maut eingeführt und in einem Vergnügungspark versetzen 17 Kräne eine Achterbahn.

  • Kiefersfelden drohte der Bayerns Staatsregierung, sich Österreich anzuschließen. Die 7000-Einwohner-Kommune bemängelt, dass sie Nachteile bei der Versorgung mit Rettungswagen oder dem digitalen Fernsehempfang hinnehmen muss. 
  • Windelpflicht für Hunde. Ganz im Bürgerinteresse stand die Ankündigung der Dresdner Stadtväter, eine Windelpflicht für Hunde einzuführen. 
  • Und obwohl Strohhalme das geringste Übel sind, wurden sie verboten, andere Plastikbehältnisse gibt es dafür umso mehr. Laut einer Studie gelangt durch das Verbot in der EU jährlich nur um 0,06 Prozent weniger Plastikmüll in die Weltmeere. aus: Ein Jahr Strohhalmverbot: Was bringt es wirklich? Der Artikel ist vom Juli, kann aber dennoch Fakenews beinhalten.



Dem kann nichts mehr hinzugefügt werden


Unterschiede zwischen Demokratie und „unsere Demokratie“
Demokratie ist, wenn die Opposition gegen die Regierung demonstriert.
„Unsere Demokratie“ ist, wenn die Regierung zu Demonstrationen gegen die Opposition aufruft, und dafür bezahlte Animateure (mit Regierungsgeldern geförderte NGOs) vorausschickt und Menschen mit Bussen vor Ort gekarrt werden.
Demokratie ist, wenn das Volk der Souverän ist, und die Regierung den Wählerwillen umsetzt.

mehr auf Bergers PP: „Unsere Demokratie“ ist Orwell-Sprech für einen autoritären Staat!

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Foto Schlagbaum Disused road, former entrance to Prudhoe... © Andrew Curtis cc-by-sa/2. ...
Geograph Britain and IrelandGeograph Britain and Ireland - Stillgelegte Straße, ehemaliger Eingang zum Prudhoe Hospital, später Prudhoe Mental Hospital, ursprünglich Prudhoe Hall 1870 für einen Kohlenminenbesitzer erbaut