Mein Vater, der im Himmel wohnt
Als König aller Engel thront
Der ist mir nah bei Tag und Nacht
und gibt auf meine Schritte acht.
Er nährt den Sperling auf dem Dach
Und macht zur Früh die Vöglein Wach
Er schmückt mit Blumen Wald und Flur
Und sorgt für alle Kreatur.
Von meinem Haupte fällt kein Haar
mein Vater sieht es immerdar
und wo ich auch verborgen wär
in Herz und Nieren schauet er.
Geschrieben stand in seiner Hand
Mein Name, eh ich ihn gekannt
In seinem Schutz geh ich einher
Und er ist Gott – was will ich mehr?
O Vater mein, wie gut bist du
Gib, daß ich nicht das Böse tu
Mach mich den lieben Englein gleich
In deinem schönen Himmelreich
Text: Heinrich Bone (1813-1893)
in Kinderklänge (1921)
Strophen des Kinderlieds aus dem Jahr 1893 des Gymnasiallehrers Heinrich Bone. Im Zuge des Kulturkampfes wurde Bone nach mehreren Angriffen in der Presse aus liberalen Kreisen wegen seiner erklärt katholischen Grundeinstellung am 3. April 1873 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, wobei auf dem Pensionsdekret die vorgedruckten Worte „unter Anerkennung langjähriger, treuer Dienste“ durchgestrichen waren.
Die Noten zum Lied gibt es auf "Hymnari.org", mt Notenblatt. Hier ist die Melodie zum Text. Der Text ist dem Volksliedarchiv entnommen.
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