Samstag, 4. Juli 2020

Lilien auf dem Felde

Ihr Lilien im Garten

Gedenket der Nacht,
Gedenket der Zarten,
Die bei euch gewacht;
Gedenket der Gnade,
Die auf euch getaut,
Und duftet am Pfade
Der lieblichen Braut,
Und bittet am Grabe,
In dem sie nun ruht,
Das Friede sie habe,
Die lieb war und gut.

Clemens von Brentano



Matthäus 6,24

Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern?  Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? 



Seht die Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. 

Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.

Historisches zur Symbolik der Lilie

  • die königliche Autorität unmittelbar von Gott erhalten 
  • von einem aus dem Himmel herabgestiegenen Engel überreicht
  • Stolz, Freude, Trauer, Vergänglichkeit,(Ewigkeit, ewiges Leben), Neuanfang, deshalb ist die weiße Lilie auch Grabschmuck: neues Leben in der Ewigkeit
  • Rosen sind der Sonne zugeneigt, die Lilie richtet sich nach dem Mond aus


"In der französischen Heraldik ist die Lilie unter dem Namen Fleur-de-Lys oder Fleur-de-Lis („Lilienblume, Lilienblüte, französische Lilie“) bekannt und steht im speziellen Bezug zu Frankreich als das wohl bekannteste Symbol der französischen Monarchie.


Der im hohen Mittelalter aufgekommenen Legende nach wurde die Lilie dem Merowingerkönig Chlodwig I. von einem aus dem Himmel herabgestiegenen Engel überreicht. Die Geschichte ist in verschiedenen Variationen überliefert; in der Regel wurde sie mit der Taufe des Frankenherrschers nach der Schlacht von Zülpich (496) in Zusammenhang gebracht. Auch ließ man Königin Chrodechild die Lilien in Empfang nehmen, um sie diese ihrem Ehemann überreichen zu lassen, womit ihr herausragender Einfluss auf die Konversion Chlodwigs zum katholischen Glauben hervorgehoben wird (siehe die Darstellung im Stundenbuch des Bedford-Meisters; zum Motiv vgl. auch die Verkündigung des Herrn). Im Selbstverständnis des kapetingischen Königtums des hohen Mittelalters unterstützte die Lilie als unverkennbares äußerliches Symbol seinen Anspruch, die königliche Autorität unmittelbar von Gott erhalten zu haben, ohne dazu eine Vermittlung seitens des Papstes oder des Kaisers notwendig gehabt zu haben." (Literatur:Wikipedia)

In der Heraldik war die Schwertlilie als stilisiertes Symbol weit verbreitet und ist heute auch in vielen Städtewappen noch vorhanden. Sie war bei den Römern und Griechen Symbol der Reinheit, Liebe und Fruchtbarkeit. Im Hochzeitsstrauß stand die weiße Lilie für die Hoffnung auf eine reine, unschuldige und fruchtbare Ehe.


Was generell zutrifft, sei hiermit noch erläutert:

"Gelbe Lilien stehen beispielsweise für Eitelkeit und Prunksucht. Und auch mit orangenen Blumen unterstellen Sie dem Beschenkten eine unlautere Absicht. Bekommen Sie diese Farben geschenkt, sollten Sie aber vorsichtig dabei sein, gleich eine böse Absicht zu unterstellen. Nicht jeder kennt sich mit der Symbolik aus und findet vielleicht einfach nur die Farbe schön."


"Obwohl sie im Mittelalter ein Symbol des Heidentums war, wurde sie später, ebenfalls aufgrund ihrer unwiderstehlichen Schönheit, als Symbol für Reinheit, Tugend und Fruchtbarkeit, sowie Jungfräulichkeit angenommen. Häufig kann man sie in christlicher Malerei im Zusammenhang mit der Jungfrau Maria entdecken.

Dem Mythos nach soll der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria die Nachricht vom Sohn Gottes .. in Form einer weißen Lilie überreicht haben". 

"In der Tradition der Kräuterweihe steht die Lilie kurioserweise im Kräuterbüschel für den heiligen Josef. Maria wird durch eine Rose symbolisiert." hier zu katholisch.de

exemplarisch aus colvinpedia. "In Colvin wollen wir die Welt der Blumen revolutionieren, die Art und Weise, wie Sie Blumen kaufen, verändern und ihre Magie wiederherstellen. Colvin ist viel mehr als ein Online-Blumenladen, es ist eine Gruppe junger Menschen, ..." schreibt das Team.

Wer mehr über die Madonnenlilie erfahren möchte, hier  eine pdf der Heine Universität Düsseldorf.
Wer jedoch den Weg in die Esoterik beschreiten will, muss wohl wissen, was er tut und ich rate nicht dazu, ist nicht mein Ding. Es sind in diesen Bereichen nebst vermeintlich Althergebrachtem auch viel neu Ausgedachtes, bedient sicher manche Sehnsüchte aber kann nicht minder zu falschem Stolz und Eitelkeit führen. Selbst- und Fremdbild werden mehr kollidieren

Johann Gottfried Herder
Lilie und Rose

Lilie der Unschuld, und der Liebe Rose,
Wie zwei schöne Schwestern steht Ihr bei einander;
Beide wie verschieden!

Du, der Unschuld Blume, bist Dir selbst die Krone;
Ohne Schmuck der Blätter, auf dem nackten Zweige,
Schützest Du Dich selber.

Du, von Amor's Blute tief durchdrungne Rose,
Du, von seinen Pfeilen vielgetroffner Busen,

Brauchest um Dich Dornen.

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(c) Fotos und Kunst, Hans Scheitl, 
Diplompädagoge Universität