Mittwoch, 18. Juni 2014

Selbsterkenntnis

 nicht Selbstverwirklichung
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!
Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das
Angesicht meines himmlischen Vaters. (Matthäus 10, 18)
…. ist das Charakteristische bei Rousseau und seiner Pädagogik, die bis heute viele Menschen beeinflusst hat, nebst Kant, Humbold, Lessing, Pestalozzi, Hölderlin, die sich mit Bewunderung zu ihm bekannt haben, schreibt Prof.Hildegard Stumpf (Marix Verlag 2007). Er hat sieben Prinzipien der Erziehung und des Erziehungsprozesses entwickelt und nenne hier mal drei davon:
Die Kindheit hat ihren eigenen Wert, und natürlich auch das Jugendalter,
Wichtigkeit des Erfahrungslernens
die altergemäße Erziehung,
Wesentlich sei es, Selbstliebe und Selbstachtung zu bewahren und Erziehung soll dazu verhelfen. Sein Erziehungsgedanke umfasst die Natur des Menschen, die individuelle Erlebnisfähigkeit (in Teilen heute die Erlebnispädagogik), Erfahrungen und Gefühle und bezieht sich nicht auf die Ständegesellschaft und ihre Traditionen.



Hinweisend möchte ich gleich auf die Punkte und Artikel am Schluß:

·          Die Katholische Junge Gemeinde hat scheinbar der 5teufel gepackt –http://www.kath.net/news/46354
·          Wozu ist Gender gut und ist ein Gespräch mit Frau Kelle Streitgespräch zwischen der Leiterin des EKD-Zentrums für Genderfragen, Claudia Janssen, und der Gender-Kritikerin Birgit Kelle
·          Der Abtreibungsskandal bei der 'Katholischen jungen Gemeinde' -
·          'Katholische Junge Gemeinde' - Dildo, Handschellen und ein Bravo-Heft -


Im 18 Jahrhundert, dem pädagogischen Jahrhundert, in dem er gelebt hat, wurden seine Publikationen Emile und Contrat Social - Entstehung der Ungleichheit zwischen den Menschen, von den Regierenden als Angriff auf die bestehenden Verhältnisse genommen und daher verschmäht. Mit seinen Ideen und Thesen widersprach er also der fortschrittlich denkenden bürgerlichen Gesellschaft.

THE SOCIAL CONTRACT OR PRINCIPLES OF POLITICAL RIGHT,
by Jean Jacques Rousseau, 1762

The undertakings which bind us to the social body are obligatory only because they are mutual; and their nature is such that in fulfilling them we cannot work for others without working for ourselves. Why is it that the general will is always in the right, and that all continually will the happiness of each one, unless it is because there is not a man who does not think of "each" as meaning him, and consider himself in voting for all? This proves that equality of rights and the idea of justice which such equality creates originate in the preference each man gives to himself, and accordingly in the very nature of man. It proves that the general will, to be really such, must be general in its object as well as its essence; that it must both come from all and apply to all; and that it loses its natural rectitude when it is directed to some particular and determinate object, because in such a case we are judging of something foreign to us, and have no true principle of equity to guide us. (Buch II, 4. THE LIMITS OF THE SOVEREIGN POWER)

5. THE RIGHT OF LIFE AND DEATH
THE question is often asked how individuals, having no right to dispose of their own lives, can transfer to the Sovereign a right which they do not possess. The difficulty of answering this question seems to me to lie in its being wrongly stated. Every man has a right to risk his own life in order to preserve it. Has it ever been said that a man who throws himself out of the window to escape from a fire is guilty of suicide? Has such a crime ever been laid to the charge of him who perishes in a storm because, when he went on board, he knew of the danger" http://www.constitution.org/jjr/socon_01.htm

Für ihn ist die Zivilisation nicht Fortschritt sondern Verderbnis des Menschen.

Er konnte dem Jugendalter eigene Bedeutung beimessen, denn üblich war der Übergang in das Erwerbsleben ohne eine Zwischenphase, wie es heute das Jugendalter darstellt, da er bei einer vermögenden Frau mehrere Jahre gelebt hat und bei dieser, Frau von Warens, auch zum katholischen Glauben gelangte. Er legte später allen Luxus ab, wofür er „Hohn und Bewunderung zugleich erntet".

„ Denken wir uns zwei Jünglinge, die nach Beendigung ihrer ersten Erziehung durch zwei gerade entgegengesetzte Thore in die Welt eintreten.

Der Eine steigt plötzlich zum Olymp empor und bewegt sich in der glänzendsten Gesellschaft. Man führt ihn bei Hofe, bei den Großen, bei den Reichen, bei schönen Frauen ein. Ich setze voraus, daß er überall eine gute Aufnahme findet, und untersuche zunächst nicht die Wirkung derselben auf seine Vernunft; ich nehme an, daß sie ihr Widerstand leistet. Von einem Vergnügen stiegt er zu dem andern, jeder Tag bietet ihm neue Freuden dar. Jeder Lust gibt er sich mit einem Interesse hin, das euch irre leitet. Ihr nehmt wahr, wie aufmerksam, eifrig und lüstern nach immer neuen Lustbarkeiten er ist. Seine anfängliche Verwunderung fällt euch auf; ihr haltet ihn für zufrieden. Aber werfet nur einen Blick in seinen Seelenzustand! Ihr glaubt, daß er Genuß hat, ich dagegen bin der Ansicht, daß er leidet.

Was nimmt er zunächst wahr, sobald ihm die Augen aufgehen? Eine Menge vermeintlicher Güter, die er zuvor nicht kannte, und von denen die meisten, da sie sich seinen Blicken nur auf einen Augenblick darbieten, sich ihm nur zu zeigen scheinen, um ihm nachher den Schmerz über ihren Verlust desto fühlbarer zu machen. Durchwandelt er einen Palast, so verräth euch seine unruhige Neugier, daß er sich im Stillen die Frage vorlegt, weshalb sein väterliches Haus nicht die gleiche Pracht aufzuweisen habe. Alle seine Fragen lassen durchblicken, daß er sich unablässig mit dem Herrn dieses Hauses vergleicht, und Alles, was er Demüthigendes für sich bei dieser Parallele entdeckt, erhöht seine Eitelkeit durch die ihr zugefügte Kränkung. Begegnet er einem jungen Manne, der besser gekleidet ist als er, so kann ich sehen, wie er im Geheimen über den Geiz seiner Eltern murrt.
 (…)

Wir wollen ihn mit allen Vorzügen ausstatten, mit verschwenderischer Hand soll ihm die Natur alle Reize der Anmuth, alle Schätze des Geistes verliehen haben; er soll wohlgebildet, geistreich und liebenswürdig sein. Dann wird es nicht ausbleiben, daß sich die Frauen um ihn bemühen. 
Buhlen sie jedoch um seine Gunst, ehe er sie liebt, so werden sie weit eher einen Narren als einen Liebhaber aus ihm machen. Er wird bei ihnen Glück haben, aber die zum Genusse unentbehrliche stürmische Leidenschaft wird ihm fehlen. Da man seinen Wünschen beständig zuvorkommt und ihnen niemals Zeit läßt, inmitten von all den Vergnügungen sich von selbst zu bilden, so wird er über den ihm auferlegten Zwang nur Verdruß empfinden. Das Geschlecht, welches zur Beglückung des seinigen bestimmt ist, erfüllt ihn mit Ekel und Uebersättigung, noch bevor er es kennt. Wenn er trotzdem den Umgang mit demselben nicht aufgibt, so geschieht es nur aus Eitelkeit; und wenn er auch eine wirkliche Neigung zu ihm faßte, so wird er doch nicht ausschließlich Anspruch auf Jugend, Glanz und Liebenswürdigkeit machen können, und deshalb in seinen Geliebten nicht immer Wunder der Treue finden. (…)

Alles, was Andere haben, möchte er auch haben: er trägt nach Allem Gelüste, beneidet Alle und möchte überall den Herrn spielen. Die Eitelkeit verzehrt ihn, die Glut zügelloser Begierden entflammt sein junges Herz. Mit ihnen erwachen Eifersucht und Haß; alle verzehrenden Leidenschaften lodern auf einmal in ihm empor. Mitten im Geräusch der Welt verläßt ihn ihre Aufregung nicht, und jeden Abend bringt er sie wieder heim. Mit sich und aller Welt unzufrieden, tritt er wieder über seine Schwelle. Voll von tausend eitlen Plänen, beunruhigt von tausend sorgenvollen Gedanken, schläft er endlich ein, und noch in seinen Träumen malt ihm sein Stolz die eingebildeten Güter aus, deren Erlangung er so schmerzlich ersehnt und die er doch nie in seinem Leben besitzen wird. Erkennet in diesen Zügen eueren Zögling. Jetzt laßt uns den meinigen betrachten."

Nun wird gewiß der aufmerksame Leser auch auf die Sprache acht geben und sie so verwenden und interpretieren, wie sie angemessen ist im sinne des gut gebildeten Menschen, nicht des Standesmenschen oder der verhöhnenden Sprache

„Was meinen Emil anlangt", schreibt Rousseau, „ so halte ich mich für überzeugt, daß es ihm, wenn er als Kind Einfalt und ein richtiges Urtheil besaß, als Jüngling nicht an Seele und Gefühl fehlen wird, denn die Wahrheit der Gefühle beruht im hohen Grade auf der Richtigkeit der Begriffe".

„Hütet euch jedoch, euch durch diese Regel zu einem übereilten Urtheile über junge Leute, namentlich über solche hinreißen zu lassen, die in Folge einer richtigen Erziehung, bei welcher man alle moralische Leiden von ihnen fern gehalten hat, keinen Begriff von denselben haben; denn, noch einmal, sie können nur über die Leiden, welche sie kennen, Bedauern empfinden, und diese scheinbare Gefühllosigkeit, welche ihren Grund nur in ihrer Unwissenheit hat, verwandelt sich bald in Rührung, sobald sie zu fühlen anfangen, daß es im menschlichen Leben tausenderlei Schmerzen gibt, die sie nicht kennen."

Ein Charakteristikum ist auch die Kritik an den Ausschweifungen, der Adelswelt, vorwiegend des  Hochadels oder auch mal der Kirchen und ihren Fehlentscheidungen und unrechtmäßigen Machtausübung, wie sie Rudolf Steiner (1920) auch beklagt hat. Heute kann man längst diese Form von Ausschweifungen in der Geldwelt feststellen, wobei die großen Nutznießer ja ebenso nur wenige sind. Schickerialeben, Mallorca ist ja längst ein Beispiel dazu, mitunter doch auch die Musikwelt nebst den Ausschweifungen zum Sexleben.


Die Sendung Taff auf Pro7 berichtet gerade von Klauhuren auf Mallorca, also Frauen die sich als Huren ausgeben und ihre Freier, also Männer, berauben. Und da ist es längst nicht nur leidig zu betonen, wieso Frauen denn so handeln und kriminell sind, ungeachtet irgendwelcher Vorgeschehnisse oder Jahrtausendschuldzuweisungen, wenn doch ebenso Fragwürdigkeit zum Ausdruck kommt, wer denn die Zeilen liest:

·          Pornographie ist durch das Internet leicht und anonym verfügbar geworden. Gleichzeitig ist die Akzeptanz gestiegen. „Das macht doch jeder!" und „Männer brauchen das einfach" bekommt man oft zu hören. Gilbert (Die ‚Porno-Pandemie, zum Weiterlesen hier). Diese öden Behauptungen waren leider schon vor Jahrzehnten zu vernehmen und ebenso in der Jugendarbeit.

Nur um doch zu unterstreichen, mehr als von Mitgliedern oder konkret Jugendlichen, die nicht gerade einen Narren an Schwarzer, Kolle und Auflehnungsideen gefressen haben, durch funktionärshafte Menschen oder Berufsjugendlichen eingebracht, weil es der tolle Fortschritt doch ist, wurde da ebenso behauptet. Ihr/die Männer wollen das doch. Aber das ist ja überhaupt nicht richtig. Oder ist es eine ausflucht und der Glaube, mit dem Thema fertig werden zu können? Das geht aber nicht.

Hierbei ist ohnehin jegliche Unterhaltung mehr als müßig, denn diejenigen, die solche Standpunkte haben wollen, behauptend sind, rücken davon eh nicht ab und hören schon nicht auf Argumente oder Neins. Oder machen jene den Fehler, eheliche Liebe in den gleichen Topf werfen zu wollen wie die käufliche Liebe, d.h. die Rede ist ja eh nur vom Sex! Selbst ein in meinen jungen Erwachsenenjahren (um 1975) erfahrener Mensch hatte sich nicht mit Kentler und seiner Jugendtheorie beschäftigt noch solcherform Jugendbildung betrieben, sondern waren im Glauben geblieben und eher noch dem, was der Wandervogel beschreibt, sicher Spaß und Freude haben können, aber selber etwas tun und nicht alleine die Herrenmoral zählt, denn die Seele sollte nicht Schaden erleiden und da genügt nicht die Mahnmoral, die doch längst nicht nur die Kirchen an den Tag legen.

Oder glauben diejenigen, dass im Leben und bei der Zuneigung das Kopfkino notwendig ist oder ehe nicht mehr als der Körperkontakt und die Fortpflanzung? Seltsam und tragisch daran ist doch obendrein, dass solch Menschen von ihren Eltern anscheinend auch keine hohe oder gute Meinung haben? Gab es dazu denn Grund und Anlaß? Die Transzendierung zum Erwachsensein ist da wohl nicht gelungen gewesen, zumal Erwachsensein doch auch die Selbstkritik beinhalten müsste und nicht nur das pausenlose Verantwortung abschieben wollen auf Gott und die Welt und ist dies aber nicht in solch gewissen Kreisen oft stark vertreten? Den Unterhaltungen nach allemal, die mir immer wieder zu Ohren kamen.

Heute hingegen wird ja die leerformelhafte Floskel des selbst bestimmten Lebens voran geschoben


Die Katholische Junge Gemeinde hat scheinbar der Sexteufel gepackt –http://www.kath.net/news/46354

Wozu ist Gender gut und ist ein Gespräch mit Frau Kelle Streitgespräch zwischen der Leiterin des EKD-Zentrums für Genderfragen, Claudia Janssen, und der Gender-Kritikerin Birgit Kelle - http://www.kath.net/news/46343



Und das macht mich einiges ratlos, ob man da nur schade sagen soll. Damals um 1980 wurde eine Publikation zur Sexualaufklärung in einem Jugendverband und von diesem selber ausgearbeitet und als Buch aufgelegt landesweit nur drei oder viermal verkauft, wie mir eröffnet wurde, noch dazu in keinem Fall obendrein von Jugendleitern. Sicher, lesen ist nicht verboten, aber man sollte auch darauf achten, was denn wann und für wen angemessen ist und ob denn etwas auch de facto auf- oder erklärend ist.Wieso passen die nicht besser auf, nicht den Seelenfängern in die Fänge zu geraten?

Wenn ich hier zurückgreife auf meine Jugendjahre bzw. bis 20 oder 22 Lebensjahr, waren damals die Standpunkte dazu ebenso schon, dass man sich da nicht mehr christlich nennen braucht. Was jemand außerhalb unternimmt, man jeder für sich verantworten wollen, aber nicht intern als Jugendgruppe oder im Jugendarbeitsrahmen. Und das heute nach den so zahlreichen und heftigen Skandalen innerhalb der Kirche? Das kann doch nicht mehr wahr sein, derart unüberlegt auch zu Abtreibungen zu reden und vom selbstbestimmten Leben zu reden!

Und die Form, die Art und Weise dieser heute stattfindenden Geschlechterdiskussionen halte ich obendrein für irreführend und kaum fruchtbare Angelegenheit, ebenso auch dann, wenn man die Religion(en) beiseite lässt, aber auch den Rechtsstaat, das System, denn immer besteht die Möglichkeit, über die Sache dabei zu diskutieren und zwar vom Menschen aus, die Grundsatzfragen und die beginnen nicht erst mit Adam und Eva oder den heidnischen Ritualen, sondern finden im Heute und Jetzt statt.

Nicht richtig ist auch, wenn das jeglich als nur konservative, rechts, links etc Meinung weggewischt wird, nicht nur dann, wenn es ein echter persönlicher Beitrag ist zu einer Diskussion, gerade dann, wenn es die Gesellschaft betrifft als Gesellungssystem oder wenn es jemand in Ehe und Partnerschaft betrifft doch ebenso nicht.

Hier auf dem Blog werde ich jedoch keine Diskussionen veranstalten, sondern wenn, lediglich mit wenigen Zeilen. Denn wie schon zu der Jahrhundertmännerschuldfrage: Patriarchat wird auch hierbei zu sehr herum delegiert. Schön ist das nicht mehr.

Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. Achte auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig. (Exodus 23,20 ff)

Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. (Matthäus 10, 18)


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