Mittwoch, 18. Juni 2014

Der junge Mensch

Bei Jean Jaques Rousseau
"Das erste Gefühl, für welches ein sorgfältig erzogener junger Mensch empfänglich wird, ist nicht die Liebe, sondern die Freundschaft
Der ersten Regung seiner erwachenden Einbildungskraft verdankt er die Erkenntniß, daß es noch Andere seines Gleichen gibt. Seine Neigung wendet sich früher der Gattung als dem Geschlechte zu."


                                  Lasterhafte Menschen:

"Ich habe stets die Erfahrung gemacht", so schreibt er, "daß junge, frühzeitig verdorbene Leute, die den Frauen und Ausschweifungen ergeben waren, auch einen unmenschlichen und grausamen Charakter hatten. Das Feuer des Temperaments machte sie

ungeduldig, rachgierig, wüthend.

Ihre nur von einem einzigen Gegenstande erfüllte Einbildungskraft war unfähig, sich noch mit irgend etwas Anderem zu beschäftigen.

Sie kannten weder Mitleid noch Erbarmen.

Dem geringsten Vergnügen zu Liebe hätten sie Vater und Mutter, ja die ganze Welt geopfert. "

Was geschieht also heute an Erziehungsunterfangen und Meinungen, Mensch, Erziehung und Gesellschaft verbessern, umkrempeln zu wollen? Was war, ist Blödsinn, war männerbeherrscht, war Männermacht, wird da propagiert, und führte zu allem Unheil auf der Welt bis heute? Und wenn Frauen an der Macht sind, dann ist das nicht so, sondern ganz anders? Dann wäre es doch nie so weit gekommen? Das ist aber schon viel Allmachtsanspruch gewisser Frauenkreise, Herrschaft zu wollen.


"Pornographie führt zur Frühsexualisierung von Kindern" ist ein Beitrag auf kath.net

Die ersten Kontakte mit Pornographie gebe es oft im Alter von 7 oder 8 Jahren. Das sei deshalb besonders problematisch, weil die Eindrücke, die Kinder in diesem Alter aufnehmen, lange anhalten. Sie erinnern sich auch als Erwachsenen noch an die ersten pornographischen Bilder. Kinder in diesem Alter könnten noch nicht mit selbständig mit pornographischen Inhalten umgehen und hier gute Entscheidungen treffen, sagt Janice Shaw Crouse.

Everett Bailey kritisiert deshalb Aufklärungsprogramme, die Kinder und Jugendliche dazu ermutigen, ihre Sexualität auszuprobieren. Frühe sexuelle Kontakte würden die soziale und sexuelle Entwicklung schädigen. Später sei es für diese Menschen schwieriger, normale und erfüllende Beziehungen einzugehen. 




Und „Pornographie erniedrigt Frauen

In pornographischen Darstellungen sei es die Aufgabe der Frauen, Männern zu dienen. Pornographie werde unterschätzt, sagt Janice Shaw Course. Wer dagegen sei, werde für prüde gehalten. Tatsächlich sei die Darstellung der Frau als Objekt in der Pornographie ein großes Problem, sagt sie.

Untersuchungen hätten ergeben, dass es einen großen Anteil an Gewalt in pornographischen Darstellungen gebe. Bei den Dreharbeiten seien die Darstellerinnen häufig verbaler oder physischer Gewalt ausgesetzt, sagt Donald J. Hilton.

Pornographie erzeuge die Nachfrage nach Prostituierten, sagt der Jurist Patrick A. Trueman. Er war früher für den Bereich sexuelle Ausbeutung von Kindern im US-Justizministerium verantwortlich. Man könne daher die Pornographie nicht isoliert betrachten. Prostitution stehe in engem Zusammenhang mit Frauen- und Mädchenhandel." (zum Weiterlesen hier )

 

Hier wieder zur Pädagogik Rousseaus: „ Das erste Gefühl, für welches ein sorgfältig erzogener junger Mensch empfänglich wird, ist nicht die Liebe, sondern die Freundschaft. Der ersten Regung seiner erwachenden Einbildungskraft verdankt er die Erkenntniß, daß es noch Andere seines Gleichen gibt. Seine Neigung wendet sich früher der Gattung als dem Geschlechte zu. Darin beruht noch ein weiterer Vortheil der verlängerten Unschuld; vermittelst der sich bildenden Gefühle ist man im Stande, die ersten Keime der Menschlichkeit in das Herz des Jünglings zu pflanzen, ein Vortheil, der um so höher angeschlagen werden muß, als dies die einzige Zeit im Leben ist, wo dergleichen Bemühungen einen wirklichen Erfolg herbeizuführen vermögen.

Ein in glücklicher Einfachheit erzogener Jüngling wird dagegen schon durch die ersten Regungen der Natur zu zarten und liebevollen Gefühlen angetrieben. Rührung bemächtigt sich seines Herzens bei den Leiden seiner Mitmenschen. Er zittert vor Freude, wenn er seinen Spielgefährten wiedersieht; unwillkürlich öffnen sich seine Arme zu innigen Umarmungen, treten in seine Augen Thränen der Rührung. Das Mißfallen, welches er bei Anderen erregt, ruft bei ihm aufrichtiges Bedauern hervor und von ernstlicher Reue wird er ergriffen, wenn er Jemanden gekränkt hat. Läßt er sich durch die Hitze seines sich entzündenden Blutes zum Ungestüm, zum Aufbrausen und zum Zorne fortreißen, so zeigt sich schon im nächsten Augenblicke seine ganze Herzensgüte in dem Ergüsse seiner Reue. Er weint, er seufzt über die Wunde, die er geschlagen hat. Mit seinem eigenen Blute möchte er jeden Blutstropfen, den er vergossen hat, wieder erkaufen. Vor der Erkenntniß seines Fehlers erlischt all sein Zorn, demüthigt sich all sein Stolz. Fühlt er sich selbst beleidigt, so vermag eine einzige Entschuldigung, ein einziges Wort auch seinen heftigsten Grimm zu entwaffnen. Er verzeiht das ihm zugefügte Unrecht mit demselben Edelmuth, mit welchem er das von ihm ausgegangene wieder gut zu machen sucht. Das Jünglingsalter nährt weder Rache noch Haß, sondern nur Mitleid, Theilnahme und Edelmuth. Ohne befürchten zu brauchen, durch die Erfahrung widerlegt zu werden, wage ich die Behauptung aufzustellen, daß ein Kind, welches nicht schon böse Anlagen mit auf die Welt gebracht und welches seine Unschuld bis zum zwanzigsten Jahre bewahrt hat, in diesem Alter der edelmüthigste, beste, liebevollste und liebenswürdigste Mensch sein wird. Dergleichen habt ihr freilich, wie ich mir leicht vorstellen kann, noch nie zu hören bekommen; euere in der ganzen Verderbniß der Collegienwirthschaft erzogenen Philosophen sind auch gar nicht im Stande, es zu wissen.


Der Anblick eines glücklichen Menschen flößt den Anderen weniger Liebe als Neid ein; man hätte Lust ihm den Vorwurf zu machen, daß er dadurch, daß er sich ein ausschließliches Glück bereitet, sich ein Recht anmaße, welches ihm nicht gebühre, und selbst die Eigenliebe leidet darunter, indem sie es uns recht fühlbar macht, daß dieser Mensch unser nicht bedürfe.

Wer aber bedauert nicht den Unglücklichen, den er leiden sieht? Wer würde ihn, wenn es ihm nicht mehr als einen Wunsch kostete, nicht gern von seinen Uebeln befreien wollen? Unsere Einbildungskraft versetzt uns weit eher an die Stelle eines Unglücklichen, als an die eines Elenden.

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Der Leidende scheint uns von den Uebeln, welche er duldet, zu befreien, der Glückliche uns hinwieder der Güter zu berauben, deren er genießt.

Und auch Worte kannte er zum Lasterhaften Leben:

Wollt ihr deshalb in dem Herzen eines jungen Menschen die ersten Regungen der erwachenden Empfindungen anfachen und nähren und seinem Charakter die Richtung zur Wohlthätigkeit und Güte geben, so laßt nie in ihm durch das trügerische Bild des menschlichen Glückes Stolz, Eitelkeit oder Neid aufkeimen; stellet ihm nicht gleich zuerst den Prunk der Höfe, die Pracht der Paläste, den fesselnden Reiz der Theater vor Augen; führt ihn nicht in gesellschaftliche Kreise und glänzende Versammlungen ein; zeigt ihm die Außenseite der großen Gesellschaft nicht eher, als bis ihr ihn befähigt habt, sie nach ihrem wahren Werthe zu schätzen. Ihm die Welt zeigen, bevor er die Menschen kennt, heißt nicht ihn bilden, sondern ihn verderben; heißt nicht ihn unterrichten, sondern ihn täuschen.

Von Natur sind die Menschen weder Könige, noch Große, noch Hofschranzen, noch Reiche. Alle werden nackend und arm geboren, Alle sind den kleinlichen Sorgen des Lebens, den Verdrießlichkeiten, den Uebeln, den Bedürfnissen und Schmerzen aller Art unterworfen, und Alle werden schließlich eine Beute des Todes. Das ist das wahre Spiegelbild des Menschen; kein Sterblicher ist von diesem Loose ausgenommen. Macht bei eurem Studium der menschlichen Natur deshalb mit dem den Anfang, was von derselben unzertrennlich ist, kurz mit Allem, worin sich das Wesen der Menschheit am deutlichsten darstellt.

Mit sechszehn Jahren weiß der Jüngling, was leiden heißt, denn er hat schon selbst gelitten; aber er weiß kaum, daß andere Wesen ebenfalls mit Leiden zu kämpfen haben. Mit dem Anblick von Leiden vertraut sein, ohne sie zu empfinden, heißt noch nicht, sie kennen, und da, wie ich bereits hundertmal erklärt habe, sich das Kind nicht die Empfindungen Anderer vorzustellen vermag, so kennt es keine anderen Uebel als seine eigenen. Sobald jedoch die erste Entwickelung, der Sinnlichkeit das Feuer der Einbildungskraft in ihm anfacht, so beginnt es die Empfindungen seiner Mitmenschen zu theilen, von ihren Klagen gerührt zu werden und ihnen ihre Schmerzen nachzufühlen. In diesem Momente muß das dunkle Gemälde der leidenden Menschheit in seinem Herzen die erste Rührung hervorrufen, die es je empfunden hat.

Wen wollt ihr nun dafür verantwortlich machen, wenn bei euren Kindern dieser Augenblick nicht deutlich in die Augen fällt? Ihr lehret sie so frühzeitig mit dem Gefühl spielen, macht sie mit der Sprache desselben so zeitig vertraut, daß sie dadurch, daß sie beständig in demselben Tone reden, eure Lehren gegen euch selbst kehren, und euch kein Mittel übrig lassen, zu unterscheiden, wann sie zu lügen aufhören und das wirklich zu fühlen beginnen, was sie sagen. Betrachtet dagegen meinen Emil! Bis zu dem Alter, zu welchem ich ihn jetzt geführt habe, hat er weder die in Rede stehenden Gefühle gehabt, noch eine Lüge über seine Zunge gebracht. Bevor er wußte, was lieben heißt, hat er zu Niemandem gesagt: »Ich liebe dich von Herzen.« Man hat ihm nicht vorgeschrieben, welches Benehmen er in dem Zimmer seines Vaters, seiner Mutter oder seines kranken Hofmeisters beobachten solle; man hat ihn nie in der Kunst unterwiesen, sich traurig zu stellen, wenn er nicht wirklich betrübt war. Er hat nie den Schein angenommen, als weine er über Jemandes Tod, da er noch gar nicht weiß, was sterben ist. Dieselbe Empfindungslosigkeit, die er in seinem Herzen hat, spricht sich auch in seinem ganzen Wesen aus. Gleichgültig gegen Alles, mit Ausnahme seiner eigenen Person, faßt er, wie alle andere Kinder, für Niemanden Interesse. Der einzige Unterschied zwischen ihm und diesen beruht lediglich darin, daß er auch nicht einmal den Schein erregen will, als hege er ein Interesse, und daß er nicht falsch ist wie sie."

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schöpferische Arbeit: Buchstützen, bemaltes Holz






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