Samstag, 24. Mai 2025

Befremdliches Journalistendeutsch und die "Supermarktpflicht"

 Auf die Verbraucher kommt gar Schlimmes zu. Nicht? Wer die Überschrift liest und noch klar denkt, kann nur den Kopf dazu schütteln. Ich habe nicht gewusst, dass es Supermarktpflicht gibt und Herr Merz, er ist ja Bundeskanzler, leider, ist manchmal zu vernehmen, will sie abschaffen. Es gibt sogar auseinanderbrechende Berge.


Wir haben doch keine Supermarktpflicht und sie hat es noch nie gegeben. Wellen haben allerdings andere Phänomen geschlagen. Der redliche Umgang ist wohl schon angeschlagen. Wer die AfD ausgrenzt, grenzt zugleich 10 Millionen Wähler aus. Grüne Wähler nicht bedienen mag anstößig sein und alte Erinnerungen heraufbeschwören, ist aber verglichen mit manch Politgebaren kaum merklich anstößiger.

27.5.: Ein wenig habe ich nachrecherchiert, um Klarheit zu bekommen, doch so einfach ist auch das nicht. Die Sueddeutsche hat am 2. Juli 2024 geschrieben: Seit 2020 müssen Händler mit elektronischen Kassensystemen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg aushändigen. Damit soll Schluss sein ...

Auffallend ist bei den Kassenbons seit Jahren die große Menge, die meist Überlänge an Papier. Nebst den gedruckten Geldbeträgen der Ware ist der Rest des Bons doppelt so lang und weist irgendwelchen Zahlensalat auf. Sinnvoll daran für die Kunden ist gewiss noch die Kartennummer bei Kartenzahlung, das Datum und die Kennnummer der Kassiererin und die nette Zeile für die Kunden mit den Bonuspunkten. Angewendet wird die Pflicht nur bei elektronischen Kassensystemen. Immerhin gibt es noch Zeitungsmeldungen, bei denen von Bonpflicht zu lesen war, nicht von Supermarktpflicht. Pipifax.

Mehrere Millionen Euro hat die Bonpflicht laut dem Handelsverband HDE große Einzelhandelsgruppen gekostet. Von 26 Milliarden Einsparung ist die Rede. Auch sagt Söder von Bonpflicht und da sind wohl die Journalisten auf der Anklagebank mit ihren überdrehten und falschen Überschriften "Supermarktpflicht".


https://www.karlsruhe-insider.de › verbraucher ›
Sofort bemerkbar: Neue Supermarkt-Pflicht für alle Kunden.
https://www.merkur.de › verbraucher › ab-juli-supermarkt-revolution...Nachbarland plant Supermarkt-Revolution – neue Maßnahmen
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Wir müssen also nicht mehr in den Supermarkt gehen? Endlich dürfen wir wieder freiwillig einkaufen gehen? Ist ja allerhand. Ein Hurra der Befreiung. Wovon eigentlich? Ist das Orwells Einladung in die Märchenwelt? 


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Merz-Regierung will bisherige Supermarkt-Pflicht abschaffen – was auf Verbraucher zukommt.

Mit nicht vielen Worten gesagt geht es nur darum, die Kassenbonflicht wieder abzuschaffen, die um 2020 eingeführt worden ist. Warum nicht einfach mit Überschrift, die Kassenbonpflicht wird wieder abgeschafft schreiben? Das kann doch nicht zu viel verlang gewesen sein.

Nach knapp fünf Jahren steht die sogenannte Bonpflicht in Deutschland vor dem Aus. 

Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Friedrich Merz plant, diese Regelung im Rahmen ihres „Sofortprogramms für den Bürokratierückbau“ wieder abzuschaffen – sehr zum Gefallen vieler Einzelhändler, aber zum Ärger der Steuergewerkschaften. Was bedeutet das für Verbraucher, Fiskus und Umweltschutz?

Die ersten 25 von 73 Leserbeiträgen habe ich mal durchgeblättert, und mit keinem wird die irreführende und bereits manipulative Überschrift bemängelt und darauf hingewiesen, es steigen aber alle feste in das Thema ein. Das ist doch sehr erstaunlich. Lerntheoretisch gesehen ist der Erfolg der Konditionierung gelungen.

Das Hauptargument der Kritiker heute zur Gegenwartspolitik ist natürlich der dystopische Roman 1984 von George Orwell. Lüge wird zur Wahrheit und Wahrheit ist Lüge. Auch wird eine neue Sprache entwickelt, das Neusprech. Geschichtsfälschung ist ein weiteres Element. »Große Bruder«, »Doppeldenk« oder »Gedankenpolizei« sind bei den Kritikern und deren Belegführung zur derzeit falschen Politik zu finden und sie wollen damit die Parallelen aufzeigen.

Ein weiter abstruses Beispiel auch das ebenso im Merkur, dass in Bayern ein Berg, der2592 Meter hohe Hochvogel, auseinander bricht.

Das positiv Verstandene war ja bislang das Land urbar machen, waren Hege und Pflege, waren Ackerbau und Viehzucht. 

Der Glaubensbezug ist mit dem Schöpfungsbericht beschrieben:"Das Alte Testament setzt programmatisch mit zwei Berichten über die Erschaffung der Welt ein (Gen 1,1-2,4a; 2,4b-3,24) und bekennt damit, dass die Lebensgrundlage der Menschheit auf den planenden, gestaltenden Willen Gottes zurückzuführen ist. (De Bibekgesellschaft)

Berg in Bayern bricht auseinander – Experten in Alarmbereitschaft.

Die Aufmerksamen erkennen aber noch das Wichtige und beschreiben es auch: Es ist nunmal so, dass die Alpen aufgefaltet wurden durch plattentektonische Aktivitäten. Wer sich hier jetzt wundert, glaubt wohl, dass diese zum Stillstand gekommen sind. Ausserdem führt Erosion und wechselnde Kälte und Hitze immer wieder zu Rissen und Felsstürzen. Wasser und Frost sprengt den festesten Stein. Bitte etwas mehr Professionalität in solchen Beiträgen. Erosion ist etwas ganz normales.

"Wie die meisten Gebirge entstanden die Alpen durch die Kollision zweier Kontinente", erklärt Jonas Kley, Professor für Strukturgeologie an der Universität Göttingen, gegenüber ntv.de. 

Diercke Weltatlas
Und die Alpen wachsen immer noch weiter, wenn auch langsam - verglichen zum Beispiel mit dem Himalaja. Laut Hannah Pomella, Professorin für Geologie an der Universität Innsbruck, ist die Wachstumsgeschwindigkeit allerdings nicht über den ganzen Alpenbogen gleich.

Ein anderer schreibt: aber mal eine Frage- laut Eiskernen und Bodenproben war der Kohlendioxid in der Luft zu eiten der Dinos um den faktor 30 höher. wieso war es da nicht so heiß?

Die mit ihrem Klimawandel immer. Das es regnet, das Wasser nach unten! fällt, wie es der Zufall will dann noch in die Spalten eintritt, es friert und dann Physik, Biologie und Chemie zum Einsatz kommt und dann will man uns das als Klimawandel verkaufen, ist übelste Panikmache.

Nun, ob oder inwiefern Unternehmer wie Bäcker, Metzger, Gasthöfe, Dönershops, die Eisdiele, das Pilspub, im Gegensatz zum Supermarkt Verkaufsschummelein machen können oder auch tun, unter der Ladentheke Geschäfte abwickeln, kann ich nicht beurteilen, nur ist der ganze Denkansatz hier doch bereits im Argen.

Im Wilden Westen hat der Kneipenwirt wenigstens eine Knarre unter Ladentheke, aber in Deutschland heute ist ja Unwissen und Unwille, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Wo ist da nur das Vertrauen geblieben?


Leser H K
- Sie wissen offensichtlich nicht wie Unternehmen bereits über eine "gläserne Kasse" vom Finanzamt überwacht werden. Im Zweifelsfall z.B. beim Bäcker dürfen Finanzämter schätzen!

Roger D.  jedoch sagt, das sei so nicht richtig, aber lassen wir das mal.

H K: Uns entgehen Steuereinahmen in Milliarden Höhe durch Konzerne wie Amazon, X, META, IKEA usw. hier sollte angesetzt werden und nicht beim Bäcker von nebenan...

Standpunkte zu Sinn und Zweck gibt es sicher viele. Ist denn nciht das entscheidend daran, was einige betonen wie hier: Und alles, was die Kassiererin über den Scanner zieht, wir doch automatisch auch registriert.

RI BO - Wozu diese Bonpflicht gut sein soll, ist mir noch immer verborgen geblieben. Wenn ich einkaufen gehe, nehm ich meinen Bon nie mit. Und alles, was die Kassiererin über den Scanner zieht, wir doch automatisch auch registriert.
Selbst wenn ich den Bon dann doch einmal mitnehme, werfe ich den zu Haus in den Müll. Sollte das nur wegen der Steuereinnahmen gemacht worden sein, ist das ebenfalls nicht nachzuvollziehen, denn die Steuern berechnet man doch dem Händler.

Reinhold Herdler - Wahnsinn, aber eigentlich ändert sich doch gar nichts. Der Unternehmer muss immer noch seine Einkünfte nachweisen und ich als Kunde werde mit Sicherheit immer noch meinen Bon bekommen, wenn ich ihn haben möchte. Oder verstehe ich da etwas nicht richtig.

So ist es wohl, stimmt. Von dummen, seltsamen und sparsamen Kommentaren erzählen beim Bezahlen an der Kasse, wäre noch was anderes. Übergriffe, wenn schon, sind mir da eher geläufig als ein fehlende Kassenbons. Service  und Freundlichkeiten sind schlechter geworden und erfreulich ist dann das qualifizierte Personal. Sich da über Papier oder Verschwendung mokieren, ist doch nur Bagatelle.
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