Freitag, 20. Dezember 2024

Nachrichten für Dummies: "Blinker Verbot schockt Autofahrer"

Heute bereits mehrere Artikel in Zeitung gelesen, die von Lesern als Dummenartikel bezeichnet werden, als Unsinn, den Journalisten wie Journalistinnen sich sparen können. Dem kann ich nur zustimmen.

Ein gutes Rezept ist, nicht ärgern, nur wundern. Die Dummie-Tour habe ich abgesehen davon nicht vor, noch mehr zu strapazieren. Es ist gewiss nicht vermeidbar, dass Menschen beleidigt werden, aber es hat halt auch seine Grenzen wie ebenso zu beachten ist, auf welches Gebiet sich die Dummheit erstreckt.

Majestätsbeleidigung? "Wir" sind ja keine Majestäten (mehr), oder etwa doch? Zur Erinnerung:

Art 3 GG. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.- Männer und Frauen sind gleichberechtigt-Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.



Was dort zu lesen ist, ist längst hinlänglich bekannt und in alten Büchern auch vorhanden. Noch nie gehört? Vielleicht vergessen.


Das beste Rezept, um Unkraut zu tilgen ist, mit heißem Kartoffelwasser übergießen? Na, wem verschlägt es da nicht die Sprache? Kartoffelwasser von geschälten Kartoffeln enthält viel Stärke und auch das ist längst nichts Neues. Ungeschälte Kartoffeln vorher waschen, denn sie könnten noch schmutzig sein.

Ein Leser gibt folgenden Rat dazu und das ist ebenso schon Schulbildung, so es sie noch gibt, die Schulbildung. Zumindest gibt es den allgemeinen Hinweis, dass die Kartoffel eine Giftpflanze ist, die Knolle aber kaum Giftstoffe enthält, jedoch das oberirdische Kraut, die Blüten und Früchte nicht genießbar, sondern giftig sind: "Ich würde das Kartoffelwasser nicht weiter verwenden...- vor allem wenn mit Schale gekocht wurde aus hygienischen gründen nicht.- weil Solanin im Kochwasser gelöst ist und oft nicht vollständig bei 100° zerstört wurde.

Na dann .... Kartoffeln, die bereits cm-lange, also starke Keime haben, nicht mehr verwenden.




Was ist vom zweiten Satz zu halten? "Beide Blinker gleichzeitig kommen in Form der Warnblinklichtanlage vor"?

Was Leser mit Humor und Zynismus betonen: 

o  Viele handeln nach dem Grundsatz: Warum soll ich blinken, ich weiß doch wohin ich fahre.

o  Das ist ja gerade das Problem. Das Blinken zeigt allen anderen Verkehrsteilnehmern, wohin die Reise geht.

Was gesellschaftskritische Menschen betonen, sind einige Punkte auf den Nenner gebracht. 

o  So etwas wird normalerweise schon in der Fahrschule gelehrt. Aber Blinken fällt wohl immer mehr unter Datenschutz. Es könnte ja jemand erfahren in welche Richtung ich fahren möchte. Naja bei der sich exorbitant nach hinten entwickelnden Intelligenz kann man nicht oft genug auf die Verkehrsregeln hinweisen

Und hier nun die Binsenweisheit, was auch trivial bedeutet, ist also altbekannt, simpel, banal und das ist hingegen abwerten gebraucht.

- Was ist daran neu? Wurde von der Polizei schon 1986 darauf hingewiesen den Warnblinker nur im Notfall zu benutzen. 
- genau habe ich 1977 auch gelernt
- da war die Verfasserin des Artikel noch gar nicht geboren
- Das lernt man bekanntlich in der Fahrschule.
 
- Wir sind in Deutschland, und Deutschland ist eben doof in dieser Angelegenheit.

Natürlich kann darauf hingewiesen werden, dass nicht alle Deutschen dumm sind und soll humorvoll verstanden sein. Oft ist die vergangenen Monate doch zu vernehmen, dass die einen Leser in Zeitungsbeiträgen den anderen Lesern Schuld geben, sie hätten die Politiker doch gewählt, warum sie also jammern?

Das allerdings ist falsch bzw. nur bedingt richtig. Richtig ist wohl, (a) dass welche jammern, jedoch (b) wir, also die Wähler weder den Bundeskanzler wählen, noch den Bundespräsidenten, noch irgendwelche Minister, sondern der Wähler wählt den Abgeordneten, den Direktkandidaten aus dem Wahlkreis oder eine Partei seiner Wahl.

Diese wiederum handeln halt nicht im Sinne nur der Wähler und oft gibt es auch die Katze im Sack.

  • Nach Artikel 63 des Grundgesetzes (GG) wird der Bundeskanzler auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestag ohne Aussprache gewählt.

Und die Wahlen betreffend ist vor Jahren auch etwas geändert worden.

Durch die Wahlrechtsreform 2023 ziehen die Direktmandat-Gewinner aber nicht mehr zwingend in den Bundestag ein. Denn das gewonnene Direktmandat muss vom Zweitstimmenergebnis der jeweiligen Partei des Gewinners gedeckt sein. 

Das ist auf dem Portal des BuTages "Mitmischen.de" zu lesen und war sicher nicht nur zur Freude der Wähler. Hierbei wurde der direkte Einfluss der Wähler nämlich beschnitten. Gibt das nicht allen Kritikern recht die sagen, dass jene Politiker Angst haben vor dem Volk, dem damit verbundenen Machtverlust und dem direkten Einfluss auf die Politik. Na ja,wie man es sieht und nimmt? 

Update:AfD-Fraktion unterstützt Ampelpläne für kleineren Bundestag vom Januar 2023 im Spiegel

Mit einer Reform des Wahlrechts will die Ampel für eine Verkleinerung des aufgeblähten Bundestags sorgen. Jetzt erhält die Koalition Zuspruch von Rechtsaußen. Die Pläne entsprächen den eigenen Vorstellungen, heißt es aus der AfD.

Kontra: Damit der Bundestag nicht auf über 800 Parlamentarier wächst, will Wolfgang Schäuble die Direktmandate verringern. Das Parlament würde damit noch bürgerferner. war bei Tichy 2020 unter Wahlrechtsänderung im Corona-Schatten: noch mehr Gewicht für die Parteien. ... sinken soll nur die Zahl der Abgeordneten, die ihren Wahlkreis direkt gewinnen, und deshalb ihren Einzug nicht einem vorderen Platz auf den Parteilisten verdanken.

Wie man es sieht? Nicht so ganz. Wer eine Partei wählt,wählt deren Minuspunkte, die einem Bauchweh breiten, mit. Bei einem Direktkandidaten weiß man eher, woran man ist und kann in die Pflicht nehmen. 1990 seien bereits nur noch 49% Direktkandiaten gewählt gewesen und im GG seien Listenabgeordnete auch nicht vorgesehen.

 In dem 2017 gewählten Parlament finden sich unter den 709 Volksvertretern nur noch 299 direkt gewählte ( 42,17 Prozent) (ibd)

Mal Hüh, mal Hott. 

Zu welcher Sache nur!

Kein Bauer pflügt jeden Tag dasselbe Feld, das Pferd aber will wissen, wohin es heute laufen soll.

Und schon erneut ist ein ernstes Thema und Sache entstanden. Kritiker formulieren dazu ja ebenso, das habe nur den Zweck, die AfD, die ja auch den Wählerwillen aufzeigt, zu bremsen, aber keine Verbesserung der Demokratie zu bewirken.

Karlsruhe kippt das neue Wahlrecht in Teilen war im Juli 2024 in der Tagesschau dann zu erfahren. 

Das hier genannten Argument ist hingegen, die Mitgliederzahl der Abgeordneten zu begrenzen. Das bisherige Wahlrecht habe dazu geführt,  

dass manche Parteien mehr Sitze im Bundestag hatten, als ihnen nach dem Zweitstimmenergebnis eigentlich zustanden. Diese sogenannten Überhangmandate führten dann wiederum zu Ausgleichsmandaten. So wurde der Bundestag immer größer. 

(...)

 Künftig soll der Bundestag eine feste Größe von 630 Abgeordneten haben. Zum Vergleich: Im aktuellen Bundestag sitzen 734 Bundestagsabgeordnete.

Da ich gerade nach dem Einkommen der Abgeordneten schaue, ist die finanzielle Seite mit 104 Abgeordneten weniger für den Staatshaushalt und die Steuergelder auch nicht unerheblich. 

10.083,47 Euro brutto im Monat ist die Abgeordnetenentschädigung und sind 12,6 Millionen Euro im Jahr für 104 Abgeordnete. Dann die Aufwandspauschale von 4.560,69 Euro pro Monat (Stand Juni 2021) ... ist steuerfrei und für die Aufwendungen im Rahmen des Bundestagsmandats gedacht und das sind nochmals 5,7 Millionen Euro, die hingegen steuerfrei sind. Vom Gehalt der Bundestagsabgeordneten träumen viele Bürger, war 2022 dem Fokus zu entnehmen.

Und ist das wieder nur ein leeres Wahlversprechen, das gerade zu lesen war? Oder ist es ihnen "zuzutrauen"? Wie das nur alles zu verstehen ist, eben. Warum diese eindeutige Mehrdeutigkeit? 

Daher die Anführungszeichen.

CDU/CSU haben klargestellt, dass sie im Falle eines Wahlsiegs die Rücknahme der Wahlrechtsreform von 2023 zur Bedingung für eine Koalitionsbildung machen wird. „Wir werden keinen Koalitionsvertrag unterschreiben, in dem nicht steht, dass die Wahlrechtsreform wieder abgeschafft wird“, erklärte Johann Wadephul, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

(...)

Die Wahlrechtsreform, die 2023 von der Ampelkoalition beschlossen wurde und bei der Bundestagswahl 2025 erstmals greift, hat vor allem durch die Einführung der sogenannten Zweitstimmendeckung für Diskussionen gesorgt. Diese Regelung sieht vor, dass Parteien nur so viele Abgeordnete ins Parlament entsenden dürfen, wie es ihrem Anteil an den Zweitstimmen entspricht.

MSN-Nachrichten Ruhr24

All das sind Beispiele dafür, dass die Politik mal Hüh und mal Hott rennt und der Wähler soll halt auch mitrennen. Was tun sie nur, diese Abgeordneten, denn wer hat wofür und wogegen denn abgestimmt, denkt so mancher? Oder überhaupt, was hat denn wählen gehen noch für Sinn?

Weiß das denn jemand? Zumeist eben nicht.




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