Montag, 21. Januar 2019

Was ist Satire.


Wenn es Winter wird

und man in der Zeitung liest, worüber gerade wieder mal berichtet wird: der heißeste Sommer seit Jahren, der wärmste Winter, der eisigste November, es hat noch nie so viel geregnet wie im letzten August.Da kann man längst schon Satzbausteine beliebig austauschen und man bekommt mehr die Gewißheit,im Deutschunterricht einer Schulklasse zu sitzen. Und was beschrieben wird, ist nicht mehr normal, heißt es dann. Nichts ist dann mehr normal in den Augen mancher Presse und Journale.

Es wird gefühlt ..


"Und das Ende ist nicht in Sicht." Mal ist Frühling, mal Sommer, mal Herbst und mal Winter. 

Sogar die Temperatur wird gefühlt. Es gibt wohl keine Grad Celsius mehr? Na ja, es muss ja betont werden, dass es 25°C Wärme sind, die man auf der Haut, an Händen, im Gesicht spürt. Wenn die Sonne auf die Haut scheint, ist es natürlich wärmer, aber keine Bange, auch das ist am Thermometer ablesbar. Gemessen wird ja im Schatten. Wo im Sommer jedoch die Sonne kräftigt drauf scheint, sind spielend 50 -60°Celsius erreicht: der Balkontisch wird aufgeheizt, die Steinfließen der Terrasse, das Autodach, das Metallgestänge beim Fahrrad. 

Ist es denn schlimm, wenn man sich um ein oder zwei Grad verschätzt im Vergleich zum Thermometer? Jedoch sind Gefühle etwas anderes. aber um sie geht es ja nicht.Oder doch? 

... Kalte Herzen wie Winter
Nur noch alte Kinder
Am Anfang als noch alles klein war
In ihrem weichen Himmelbett ...

lauten Zeilen aus dem Lied "Alte Kinder". Und ein Buchautor hat zur Gegenwart und den Medien geforscht und folgt der Aufforderung nicht zu schweigen:

"...etwas Schwerwiegendes geschieht seit einigen Jahren, davon bin ich nach über 20jähriger Forschungs- und Lehrtätigkeit auf dem Gebiet der Medienpsychologie überzeugt: Die Medien, allen voran das Fernsehen, verändern schleichend den Sozialcharakter, also diejenigen psychischen Eigenschaften und Verhaltensweisen, die die Menschen einer bestimmten Epoche und Kultur gemeinsam haben. Das wäre ja nicht weiter schlimm, weil sich der Sozialcharakter – ebenso wie die Gesellschaft selbst – eigentlich immer verändert hat und weiter verändern wird. Wandel allein erregt keine Besorgnis. Aber welche Eigenschaften und Verhaltensweisen durch die Medien manipuliert werden, das läßt schlimme Folgen für den Einzelnen wie für die Gesellschaft befürchten. Es sind kalte Herzen, die da entstehen." Kalte Herzen: Wie das Fernsehen unseren Charakter formt Gebundenes Buch – April 2005 von Peter Winterhoff-Spurk beschreibt in diesem Buch die Entwicklung eines neuen Menschentypus, des Histrios, der den Narzißt ablöst.


Es mangelt wohl am gesunden Empfinden des Menschen heute für die Welt und fürs Leben. Das Leben ist ja weder Monotonie noch Status quo. Und die Natur, sie lebt ja gar noch? Wehe, es ändert sich was, wehe es ist etwas anders als noch vor Jahren. Ob dem wirklich so ist, bedarf manchmal auch der Beweise. Ist es nicht überhaupt eine Sensation, dass es Winter wird, dass es schneit, und kalt wird, dass es das Mittelmeer gibt und auch warme Regionen. Es gibt die Tropen, gibt den Urwald und Gejammere um den Regenwald, durchaus auch ist manches zurecht.

Ist es nicht eine Sensation, dass aus einem kleinen Samenkorn ein Baum wächst oder Gemüse und Salate? Dass an einem Baum Äpfel wachsen oder Orangen oder Birnen und wir sie genießen können? Von Nahrungsmitteln ist ja die Rede. 


Welch Wunder, und dies sieht keiner mehr? 


wozu sind die Muscheln gut ?
Wie sollte also noch jemand sagen, es gibt auch Erkenntnis.

Wozu sind die Muscheln auf der Toilette und da ist kein Papier fragt der Demolition Man. In manch Filmen sind ja Männer nur gesichtslos oder als Rambo dargestellt.


Vor Jahren noch ist viel gestritten worden über das Cholesterin, natürlich auch über den hohen Zuckergehalt vieler Lebensmittel und der brauen Zucker soll angeblich gesünder sein als der weiße. 


In welcher Frucht ist der meiste Gehalt an Fruchtzucker und sind 5 Orangen nicht doch etwa schädlich, wenn man zu viel Vitamin C zu sich nimmt? Fragen über Fragen beschäftigt laut Pressewelt die Wissenschaftler. 



Filmszene Liebe machen, Demolition Man
Viele Lebensmittelzusatzstoffe waren im Visier der Kritiker und bemängelt, dass es sogar synthetisch hergestellte gibt.Nichts wurde mehr ganz gelassen und das Interesse war meist nur das nörgeln. Feststellungen treffen zu wollen alleine war wohl jenen ein Schockerlebnis. Was dann? Was in Lebensmitteln nicht alles zu finden ist. Nach Giftstoffen wurde ebenso gesucht. Das Haar in der Suppe, denn es durfte nichts in Ordnung mehr sein. Es kann nicht sein, da muss doch etwas faul sein an der Sache. Pestizide, Spritzmittel oder Kunstdünger, das ist ja durchaus zu verstehen, dabei Zurückhaltung zu üben. 

Zu viele Suppenkasperle hat es da bereits gegeben. Halb so viele sind ausreichend , die sich um Sachverhalte bemühen.


Jedoch erlebte man kaum jemanden, der bzw. die konkret waren > man würde ja sonst nur Gerüchte verbreiten, war mal ein Einwand. Man könne doch nicht einfach jemand verdächtigen. Das tun die doch bereits ... meinte jemand.


Es wird halt von der Landwirtschaft gesagt oder den Bauern, der 
Massentierhaltung, der Monokultur.


Zuletzt war Monsanto rege in der Kritik. Dank Glyphosat werden die Menschen satt“ – Bayer-Chef Baumann verteidigt Unkrautvernichter.  

Sind hingegen Aufklärung und Information auch Stichhaltig und allgemein verständlich gewesen wie auch zur Gentechnik in der Pflanzenwelt? Das läßt doch schwer zu wünschen zu übrig. Mehr Propaganda konnte es kaum geben und ein bloßes Schaffen von Grenzwerten löst kein Problem und ist nur Suggestion, wenn Zusammenhänge und Begründungen nicht allgemein verständlich dargelegt werden.


Hier oder hier beim BR ist nachzulesen, wieso das Kinderbuch Pipi Langstrumpf erst um 1995 in Frankreich im Originaltext "erlaubt" war und beliebt wurde. Ein Kind kann doch kein Pferd hochstemmen und Pipi erinnert zu sehr nach der Toilette. In der Türkei war es verboten, in China durch Neins der Eltern die Lektüre nicht erlaubt.



Gefühlte Bildung, gefühltes Wissen; Leben, Zufriedenheit, Alter, Kindheit, Ehe, Familie, Arbeit. Alles nur ein Gefühl? Gefühlte Wahrheit?

Heute wird ja viel gefühlt 


und im Ergebnis bedeutet es, dass dem Menschen das Erkennen der Realität abgesprochen wird. Es sei ja nur subjektiv, was jemand so empfindet und meint und sagt und will. Die ganz individuelle Tatsache, die natürliche Seite des Menschen, der nicht nur die Physis ist, wird als absurd gewertet und wie dumm ist das denn. Die Biologie des Menschen und seine Psyche sind ebenso nicht getrennt voneinander, sie bedingen einander ebenso wie beide von Anfang an einander beeinflussen und weiteren Einwirkungen ausgesetzt sind.

 
Wo man nicht überall seine Fühler ausstrecken kann. Nach dem Mauerfall hieß es rege, man (oder wir) müsse umdenken und nun geht um das Gefühlte? Es ist ja nur gefühlt > also und ergo ein immer möglicher Irrtum? Noch nie, kaum je, wurde dem Menschen so rege mitgeteilt, dass er nicht richtig ticken würde.

Noch nie ist bereits ebenso ein gewisser Satzbaustein und stammt meines Wissens aus den Jahren um 1975/1980. Das war die Kreativpropaganda emotionaler Phrasendrescher. War es das nicht und ist es das nicht? Natürlich lautet so durchaus mal Einwände, die doch besser nicht so erst zu nehmen.


Zu den Methoden, wie man Kritiker vergrault, zählt bedingt die NS-Keule.

Zu vieles scheint zur Gewohnheit geworden und man sucht vergebens nach Sensationen. Man? Manche. Der Journalismus tut ja auch etwas dazu, wer da was für wichtig hält, für langweilig und öde, mit Eigenschaften versieht, charakterisiert oder wird manchmal auch blasiert.


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Fotoquelle:  Fuehler-ausstrecken clipdealer.com Film Demolition Man

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