Mannomann
wovon das Herz überfließt,
davon spricht der Mund.
Matthäus 12
wovon das Herz überfließt,
davon spricht der Mund.
Matthäus 12
Und habe doch vor Tagen hier den Hinweise weggelassen, der wichtig ist, denn man wird oft vorschnell missgedeutet. Wir leben immer noch auch in einem Rechtsstaat und richtig ist auch, dass Moral und Werte nicht einerlei sind. Falsch ist wer da meint, man dürfe Grabenkämpfe veranstalten oder alles mögliche aus zweifelhaften, anrüchigen subjektiven Gründen heraus, auf den Kopf stellen. Davon ist nicht die Rede. Zumeist ist ja diese Form der Gesellschaftskritik und Vorwürfe an falsche Moral aus dem linken Bereich stammend. Ist es der Versuch nur, die Leute aufzuwiegeln? Durchaus haben es längst schon Menschen, nicht nur Jugend, so bewertet gehabt um 1980. Unter anderem auch die Hausbesetzerszene, gar Loyalitätswünsche aus fachlichen oder anderen Gründen, Bestechendes, Projektionen sind per se bereits oft Grenzübertretungen.
Diebstahl, fremdes Eigentum, Betreten eines fremden Grundstückes, Hausfriedenbruch?
Nulltoleranz ist hier jedoch ein bisschen fehl am Platz.
Und Doppelmoral ist nun leider im Glaubenskreisen ebenso zu finden.
> Die Richterin stufte die Tat, wenn überhaupt, als einfachen Diebstahl ein“.... der betroffene Supermarkt selber keine Anzeige erhoben hatte .
> Der Diebstahl allein sei zu geringfügig, um das Verfahren fortzusetzen, stellte der Vorsitzende Richter daraufhin am Dienstag fest.
> Ein Gericht hatte sie in erster Instanz wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs zu Geldstrafen verurteilt. Die Supermarktkette ließ den Vorwurf des Hausfriedensbruchs im laufenden Berufungsverfahren aber fallen.
Quelle:Mülltaucherprozess 2013, sei aber nicht richtungsweisend
> Mülltaucherprozess Aachen, 2017. Und wie das schon klingt: Mülltauchen oder Cointainern. Zwei junge Männer waren gar wegen schweren Diebstahls angeklagt.
> Den für das aufsehenerregende Verfahren betriebenen Aufwand hält das AG Fürstenfeldbruck für nur noch schwer nachvollziehbar. Es hat die containernden Frauen wegen Diebstahls mit Strafvorbehalt verwarnt.
> Aktueller Anlass: Zwei Studentinnen "waren Angeklagt .... wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall, herausgekommen ist am Ende eine Verwarnung nach § 59 Strafgesetzbuch (StGB) wegen einfachen Diebstahls gem. § 242 StGB mit Strafvorbehalt (Entsch. v. 30.01.2019, Az. 3 Cs 42 Js 26676/18). Damit sind die angeklagten Frauen vom Amtsgericht (AG) Fürstenfeldbruck des Diebstals schuldig gesprochen, aber gerade nicht verurteilt worden." Quelle: lto.de
aus: movieaachen 2017
„Containern ist kein Verbrechen“ – Über 127.000 Stimmen des Protests haben gewirkt
von Katrin Lückhoff 9. JUNI 2017
Eigentlich hatte „Aachen Containert“ heute um 8 Uhr zum Protest gegen die angesetzte Gerichtsverhandlung gegen zwei Aachener aufgerufen, die Lebensmittel aus Supermarkt-Mülltonnen geholt haben sollen. Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautete „schwerer Diebstahl“.
Dann gestern Nachmittag die überraschende Nachricht: der Termin des Prozesses wurde abgesagt. Da dies vielleicht nicht alle Teilnehmer des ursprünglichen Protests mitbekommen hätten, wurde aus Protestaktion einfach ein Picknick-Frühstück – natürlich mit containerten Lebensmitteln.
Christian Walter, Betreiber der Facebookseite „Aachen containert“ und selber seit 10 Jahren in der Szene aktiv, breitet eine große Picknick-Decke aus und befüllt sie mit den zahlreichen Lebensmitteln, die eigentlich für die Tonne vorgesehen waren. Darauf zu finden ist alles, was man für einen guten Start in den Tag braucht: Orangensaft, Obst und Gemüse, Joghurt, Brot und noch vieles mehr. Immer mehr gesellen sich zu der Runde. Zwei der Anwesenden erfahren sogar erst Vorort, dass es heute zu gar keinem Prozess kommen wird. Christian Walter bedankt sich in einer kleinen Ansprache bei allen, die die Petition „Containern ist kein Verbrechen“ unterstützt haben.
UNTERSCHRIFTEN-ÜBERGABE AN DIE AACHENER STAATSANWALTSCHAFT AM VORTAG
Die Absage hat gezeigt, dass Protest wirkt. Ein Grund zum Feiern natürlich – besonders für alle, die sich mit ihrer Unterschrift der Petition für die Einstellung des Verfahrens und der Entkriminalisierung von Containern eingesetzt haben. Diese Unterstützung kann sich sehen lassen. Mittlerweile zeigt der Unterschriftenzähler der Petition mehr als 127.000 Stimmen an. Erst gestern erfolgte die Unterschriften-Übergabe an die Aachener Staatsanwaltschaft. Ein Korb voll mit leckeren, geretteten Lebensmitteln wurde mit den Unterschriften überreicht. Auch wenn dieser natürlich nicht angenommen werden durfte und stattdessen das heutige Frühstücksbuffet vor dem Eingang des Amtsgerichts bereicherte, ist es dennoch eine augenzwinkernde Geste, die zeigt, wie paradox es ist, dass Menschen für die Rettung genießbarer Lebensmittel angeklagt werden.
RICHTIGSTELLUNG: VERFAHREN FORMELL NOCH NICHT EINGESTELLT
Laut der Pressestelle des Amtsgerichts müsste richtiggestellt werden, dass das Verfahren formell noch nicht eingestellt sei. Zunächst sei nur der gestrige Prozesstermin aufgehoben. Man wolle versuchen das Verfahren ohne Hauptverhandlung einzustellen und dafür sei alles in die Wege geleitet. Nun müssen alle Verfahrensbeteiligten, so auch die Staatsanwaltschaft und die zuständigen Dezernenten, diesen Umstand prüfen und dem zustimmen.
Ein Freispruch hätte vielleicht noch eine stärkere symbolische Bedeutung gehabt, meint Christian Walter. Dennoch freut man sich, dass die massiven Proteste gewirkt haben, das Thema Aufsehen erregt hat und so noch stärker in die Öffentlichkeit gerückt ist. Er und alle Unterstützer der Initiative „Containern ist kein Verbrechen“ setzen sich selbstverständlich weiterhin für ihre Anliegen ein. Das nächste große Ziel, ist es, auf Bundesebene die Abschaffung der Kriminalisierung von Containern zu bewirken. Zunächst sind aber alle eingeladen morgen bei einem Picknick um 16:00 Uhr im Frankenberger Park erstmal den heutigen Erfolg weiter zu feiern.
Quelle
Die Geschichte vom verlorenen Sohn bei Lukas 15 wird wohl verschieden gedeutet oder auch verstanden. Über die Lebensmitteltafeln ist es durchaus zu vernehmen gewesen. Jesus ist der, der an den Schweinetrog kommt. Er will den Menschen wegholen vom Ort der Demütigung und Erniedrigung und ihm die Rückkehr ermöglichen zum Leben in Würde. aus: Stefan E.Müller, Bausteine, Moralpsychologie, Eichstätter Studien 2015.
Und noch ein Beispiel, mit dem immer mal wieder Leute ihren Aufstand konstruieren wollen: Sperrmuell ist für alle da, 10 Irrtümer
Und auch brennende Mülltonnen sind mitunter ein heikles Thema zwischen persönlicher Wut, Frust oder politischer Variante von Brandstiftern, nicht lediglich die heiße Asche aus dem Ofen oder dass im heißen Sommer eine Glasscherbe etwas in Brand gesetzt habe.
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