Montag, 1. August 2016

Wenn Reue und Einsicht zu spät sind

Es ist nie zu spät?

Manchmal ist es längst zu spät, viel zu spät, und da nützt weder ein Beschwören noch die Illusion vom Sex mit dem/der Ex.

Manche wussten gar Sätze wie: wenn du ihn (er sie) liebst, dann musst du ihn (er sie) loslassen. Auch wenn manchen die Liebe nicht mehr logisch erscheint sind solche Ratschläge nur mehr wie schizophrener Humbug, nicht ambivalent. Aber waren die so selten? Vom Loslassen war rege die Rede schon in der Pflege. Daher ein paar Gedanken zu dem Beitrag, der so lange gar nicht zurück liegt.
Da war vor zwei Jahren in der Huffington ein Beitrag zu lesen über eine geschiedene Ehefrau, die spät ihre Fehler eingesehen hat, die sie in ihrer Ehe begangen hat: 
Meine 4 groessten Fehler als Ehefrau  von Yourtango. 

Auch nach ihrer Scheidung war sie nicht zaghaft mit Schuldzuweisungen. Die urspr. Quelle ist yourtango.com  USA.
„Zuerst fiel es mir leicht, mit allen Fingern und Zehen auf meinen Mann zu zeigen und ihm die Schuld für das Ende unserer zehnjährigen Ehe zu geben. Er ist derjenige, der mich betrogen hat und mich danach verließ, ohne noch einmal zurückzublicken."
Beim Lesen allerdings stößt doch einiges daran auf, nämlich dass es wie aus dem Bilderbuch der Klischees herrührt.
„Und schon lange davor war er derjenige, der entschieden hat, mich aus seinem Leben auszuschließen und sich in seiner Arbeit zu vergraben, um nicht sehen zu müssen, was bei uns zu Hause passierte.
Ihm die Schuld zu geben war in den ersten Monaten nach der Trennung mein Weg, mit meinen Gefühlen umzugehen. „Wie konnte er nur (keuch!)", war mein Mantra. Ich versammelte eine ganze Armee an Unterstützern um mich, die wie ich total, völlig und komplett entsetzt waren über die Nerven - die Frechheit - die mein Mann zeigte.
Denn natürlich übertraf dieser lügende, betrügende, seine Familie verlassende Kerl mit seinen Handlungen alles, was ich unserer Ehe in der Vergangenheit angetan hatte. Richtig?
Falsch.
Ich wies monatelang jede Verantwortung am Scheitern meiner Ehe von mir und hielt mich an dem Bild fest, das ich mir von mir selbst gemacht hatte. Das Bild einer sanften, selbstlosen und schon lange leidenden Ehefrau. Erst als ich einen Therapeuten besuchte, wurde ich aus meiner Traumwelt gerissen. Er zwang mich, einen langen und genauen Blick auf meine Unzulänglichkeiten zu werfen…."
Sie nennt ihre vier Fehler: die Kinder waren immer an erster Stelle, hat ihren Eltern keine Grenzen gesetzt, sie hat ihren Mann entmannt und hat vergessen, eine gute Streitkultur zu entwickeln.
Der Mann geht fremd und sie nimmt Schuld auf sich, sie sucht danach, was sie dabei verursacht haben könnte. Falsch muss es gewiss nicht sein, diese Selbstanalysen. Aus Schaden wird man klug oder Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung lautet auch ein Sprichwort.
„Selbsterkenntnis ist fast niemals der erste Schritt zur Besserung, aber oft genug der letzte zur Selbstbespiegelung." Arthur Schnitzler, (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler aus aphorismen.de
Oft wird es leider dann spöttisch benutzt und Spöttern begegnet man doch manchmal zu oft, stimmt das nicht?
„Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung ist eine Redensart, die oft auch spöttisch gemeint ist: Jemand hat einen Fehler begangen und merkt es. Dann wird ihm gesagt: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung." (wiki.yoga-vidya).
Sprüche aber wissen wir manchmal genug und sind beileibe alles andere als hilfreich und selbst als Trostworte gilt es aufzupassen, ob man nicht noch zusätzlich verletzend und kränkend wird: aus Schaden wird man klug, selber schuld oder gar, da schon lange her nenne ich mal Psychologenmeinungen: Frauen leben halt ihre Gefühle aus und stand ja im Trend der Jahre Mitte 1980 und den Büchern de Barbach oder Colette Dowling. Jedem wollte oder sollte es so gehen und war fast wie ein prinzipielles Pseudo-Diagnoseblatt herangezogen: wenn Frauen zu sehr leiben, Emanzipation –weniger die politische sondern die der Frau - galt als wesentlich, Männer würde Frauen unterdrücken und die konkreten Verhaltensweisen jedoch standen kaum, fast nie im Fokus der Gespräche.

Die Bedeutungen von Emanzipation
  1. Emanzipation stammt von dem lateinischen emancipatio, was „Entlassung aus der väterlichen Gewalt" oder auch die „Freilassung eines Sklaven" bedeutet.

  1. Im 17./18. Jahrhundert erfolgte eine Bedeutungsverschiebung: Aus dem Akt des Gewährens von Selbstständigkeit wurde eine Aktion gesellschaftlicher und insbesondere politischer Selbstbefreiung (siehe auch Mündigkeit (Philosophie)).

Neben die äußere tritt die innere Emanzipation: als Befreiung aus eigener Unmündigkeit und den Fesseln von Tradition, gesellschaftlichen Normen und vorgegebener Weltanschauung. Ziel emanzipatorischen Bestrebens ist ein Zugewinn an Freiheit oder Gleichheit, meist durch Kritik an Diskriminierung oder hegemonialen z. B. paternalistischen Strukturen, oder auch die Verringerung von z. B. seelischer, ökonomischer Abhängigkeit, etwa von den Eltern.
  1. Heutzutage steht der Begriff häufig synonym für die Frauenemanzipation.

Hier bediene ich mich der Wikipedia. Dort noch näheres, wiewohl ich mich kaum in den Definitionen erschöpfen will, denn sie lösen nicht das Problem.
Im antiken Rom war die Emanzipation eine einmalige, durch den Höher- dem Niedrigergestellten erwiesene Gewährung eines Rechtes.
Das Mittelalter kannte die emancipatio canonica, die besagte, dass Kinder von Ketzern aus deren Erziehungsberechtigung entnommen und Klosterschulen übergeben werden konnten.
Oder die Opferrolle der Frauen: entweder hatten sie den Ehekomplex, also Heiraten ohne Liebe sondern lediglich daher um verheirate zu sein mit allen dazugehörenden Ritualen oder sie waren unselbständig geworden im Patriarchat, haben Angst vor der Selbständigkeit.
Frauen emanzipieren sich auf Kosten des Ehemannes, auch das ist Spott aus und in der Psychologie und den Psychotherapien. Wie ideal passt dazu dann die Sichtweise Vatertöchter, denn auch sie sind unschuldig an der Misere, dass sie den Ehemann ins Unglück stürzten, der wiederum nichts dafür kann, dass er das Opfer seiner eigenen Ehefrau wurde.
Hässlichkeiten, die sich beide, der Ehemann der Frau oder andersherum an den Kopf werfen, gibt es ja mehr als genug und die Sprache generell mit Neuschöpfungen hält dazu ebenso schon vieles bereit an Betitelungen, gerüchtehafter Umgang oder Pseudohilfen die man nicht hinnehmen muss: Bitch, Tussi, Betti, Stricher, Snob, Macho, Typen, Dorfmatratze, Nutten und spare mir mehr an Auflistung, zumal mir auf Anhieb kaum Zeilen dazu einfallen würden.
Mimikry wurde also auch veranstaltet und nahm bereits den Charakter des boshaften Psychoterrors an.
Frauen sind also nicht erwachsen, soll das im resümée (franz) dann offenbar nur mehr heißen und die Passivität fährt nur mehr Achterbahn, weniger die Gefühle. Manche Frauen sind mit ihren Metaphern oft reich gesegnet.
Häufig fiel mir bei Frauen auf, das sie gerne aus jenen Büchern referiert haben, um ihre liebe Not und Leid darzustellen und gaben es aber als das ihre nur aus, nicht mit Bezug auf jene Bücher, als ob sie sich damit nur identifiziert haben:

Auch Männer sind kein Sexobjekt
Ich lasse mich doch nicht mehr unterdrücken, du brauchst wohl ne Kopfwäsche waren oft derbe, patzige Abfuhren alleine schon bei den geringsten Fragen und betraf einen kleinen Bekanntenkreis wie genannt vor Jahren. Auch, dass Männer zum Sexobjekt gemacht werden, denn Frauen sind es doch für die Männer sowieso schon immer, sind ja die Behauptungen aus diesem Spektrum.
Frauen wollten ja auf eigenen Beinen stehen, ihren Mann stehen und alle sollten sich dem drein fügen, sich dahingehend anpassen.