Rudolf Steiner: wie kommen wir weg vom sozialen Elend
damals - heute
damals - heute
„Und da
müssen wir uns klar sein, allmählich hat das, was ursprünglich Theokratie war, vom Leben sich entfernt.“ Da sind
keine Bibliotheken gewesen und keine
Wissenschaft, die sich erst am Schreibtisch und mit Büchern vorbereiten musste,
sondern man lebte „mit dem lebendigen Wesen des Menschen“[1].
„Die
Bibliothek war die Welt ..die menschliche Physiognomie, man achtete auf die
menschlichen Seelen. Man schaute auf den Menschen[2].
Er sagt,
dass wir wieder Bücher brauchen, die aus dem Leben heraus geschrieben sind und
nicht dogmatische Sätze wie den Kommunismus oder Intellektualismus [3], aus
dem menschlichen Zusammenhang heraus muss das soziale Elend verschwinden
können, nicht mit doktrinären Bekundungen. Wer lebensbezogen denkt, „ setzt
nicht Dogmen hin, die ausgeführt werden sollen, sondern rechnet mit Menschen,
die aus ihrem Zusammenhang dasjenige herausbringen, was sozial ziel- und
zweckvoll ist“ [4].
Er
kritisierte, dass immer nur gefragt wurde, wie das Kapital an die fähigsten
Leute vererbt werden könne.
Ziel wäre
es, auch das Kapital der Allgemeinheit überzuführen so wie es gelungen ist,
Bücher als Allgemeingut zu haben; das sei aber als Ziel verfehlt worden. Arbeit
ist zur Ware geworden, aber die Moral hat mit der Technik noch nicht Schritt
halten können. Erst wenn „Menschenwürde gegen Menschenwürde sprechen“ wird,
seien die guten Ziele richtig erreicht.
Das
wirtschaftliche Leben darf nicht die Arbeit bestimmen. Kein Komitee kann
bestimmen wie viele Regentage es geben soll, sondern muss hinnehmen, was die
Natur einem bietet. Man kann also bestenfalls kalkulierend annehmen. Dass
Genossenschaften, Gewerkschaften und
Verbände gegründet werden zeige zwar viel Interesse der Menschen und sind aber
nur kleine Ansätze, die zugrunde gehen, wenn sie nicht in das Geschehen der
sozialen Ordnung hineinwachsen und kann mit dem menschlichen Organismus
verglichen werden, der nur im gesunden Miteinander funktionieren könne (237f)
Das setzt
eine Dreigliederung des sozialen
Organismus voraus:
·
das
Geistesleben,
·
das
juristisch-staatliche Leben und
·
das
ökonomisch wirtschaftliche Leben[5].
„Dieser
Dreigliederung gegenüber ist jedes abstrakte Denken verpönt; es gibt nur
lebendiges Denken. Aber leider sei überall nur abstraktes Denken zu
verzeichnen. Buchhaltungsbücher z.B. haben am Anfang manchmal noch den Satz
„Mit Gott“ und soll an frühere Zeiten erinnern, aber ansonsten sei „mit Gott“
nur mehr wenig zu finden, wenn man weiterblättert [6], und
der Buchhalter sei nur der geworden, der „die Ökonomie der Fürsten“
„registriert“.
Die
nationalen Systeme gäbe es so ja nicht mehr sondern es sei ein
Weltwirtschaftssystem entstanden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen