Montag, 31. August 2020

Wenn plötzlich anders definiert wird


Wie hat die WHO im Jahr 2009 die Kriterien zur Pandemie ändern und abschwächen können! Ohne diese Änderung gäbe es keine Pandemie sondern lediglich einen (womöglich mutierten) neuen Virus.

Mit der Schweinegrippe hat es nicht geklappt, aber jetzt.

„Behörden sind auf Kampagne reingefallen“
35 000 Tote! 30 Millionen Infizierte! Lautete die Prognose

Und heute wird so gut wie nichts zu CoV hinterfragt? Die Presse hat wohl bereits zu viel verlernt und will nicht wahrhaben, was vor gerade mal 10 Jahren zur Schweinegrippe noch zum guten Ton gehört hat: kritisch sein und hinterfragen.


Die Bild wurde ja gerade bei Kritikern lobend erwähnt, da sie das Demoverbot Berlin sehr kritisch nahm, aber sie leidet doch längst ebenso am Faktor Ehrlichkeit und schafft den kritischen Schwenk wohl ebenso kaum mehr. Es ist viel zu offensichtlich, dass nur die Mainstreammeinung gewahrt werden soll. Was ärgert ist doch, dass die Medien seit langem nur Pauschalurteile zuwege bekommen, wie hier Kraus, vormals Lehrerband deutlich gemacht hat.Sie sind doch vielzu sehr in dieses Muster der Verallgemeinerungen eingestiegen.


Elitearche aus Hollywood und der Geldmächtigen


und wann wird die Menscheit wach, da Elon Musk ja gar an einem Gehirnschip gearbeitet hat  Und was sagt uns die Serie vom Urknall: Big BangTheorie oder Two and a half Men mit Walden Schmidt,dem Glücksmilliardär? Wozu Musk für sein Elektromobil noch loben!

Wie steht es denn mit einem Fernsehstreik? 

Die Pandemie in Frage stellen und die Ursache in der Neuen Definition der WHO 2009 zu sehen, da fehlt es noch und ist wohl im Argen. Ist es denn vernachlässigbar? Nein, denn das ist skandalös

„Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im April 2009 den Pandemie-Begriff neu definiert — Big Pharma profitierte massiv davon. Auszug aus dem Buch „Virus-Wahn“.“
von Torsten Engelbrecht und DerSchweinegrippe-Schmu

Wozu eine Schweinegrippe Spezial-Impfung für Angela Merkel & Co. - Die Kanzlerin, die Mitglieder ihres Kabinetts und Beamte der Ministerien sowie nachgeordneter Behörden sollen mit einem Impfstoff ohne Verstärker vor Schweinegrippe geschützt werden – so die Bild 2009 

Wie viele SiFi-Filme gibt es inzwischen zu dem, was man mit Elitearche aus Hollywood oder WarnerBros Filmkultgesellschaft charakterisieren und interpretieren kann, wie hier einige Anmerkungen gewesen sind DerVirus in der First Class, Ein Einspruch. Von Mark Heywood 
 
Allein das macht es völlig unverständlich, dass die WHO auch in der Corona-Krise bei Regierungen, Wissenschaftlern und Mainstream-Medien ungebrochenes Vertrauen genießt.

Ist bei Rubikonzu lesen 
 
Und so trafen sich Mitte Mai 2009 nicht weniger als 30 hochrangige Vertreter von Pharmafirmen mit der damaligen WHO-Generaldirektorin Margaret Chan und dem damaligen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Primäres Anliegen: Die WHO möge die Pandemie-Stufe 6 ausrufen.

Die Änderung oder besser gesagt Abschwächung der Pandemie-Definition durch die WHO war kurz zuvor erfolgt (April 2009). Dabei wurde die Passage, in der eine „beträchtliche Zahl von Toten“ Voraussetzung ist, um Stufe 6 zu deklarieren, gestrichen, wie etwa das arznei-telegram in seinem Beitrag „Die gesponserte Pandemie — die WHO und die Schweinegrippe“ berichtete. Auf der Basis dieser „aktualisierten Pandemiekriterien" erklärte die WHO am 11. Juni 2009 die Schweinegrippe zur Pandemie (Stufe 6). Nur rund sieben Wochen zuvor war über die erste angebliche „Schweinegrippe“-Infektion berichtet worden.

Die Einstufung der Schweinegrippe als Pandemie …. wäre somit ohne Pandemie-Neudefinition nicht möglich gewesen …. (…) hier

hier noch zahlreiche Bildartikel zur Schweinegrippe 2009 und Impfungen, die ich mal rausgesucht habe.

        21.10.2009

Es sind beängstigende Warnungen von einem wichtigen Impf-Experten des Landes. Prof. Dr. Adolf Windorfer* (Hannover) prophezeit uns ein Schweinegrippe-Szenario für Deutschland, das die schlimmsten Befürchtungen übersteigt.
35 000 Tote! 30 Millionen Infizierte! Lautete die Prognose

In drei Tagen beginnt die Massenimpfung gegen die Schweinegrippe. Ab Montag sollen mindestens 25 Millionen Menschen geimpft werden
In Deutschland wird um die Impfung gegen Schweinegrippe gestritten. Was raten Chefärzte? Lassen sie sich selbst auch impfen?
Die deutsche Bevölkerung wird mit 50 Millionen Dosen des Impfstoffes „Pandemrix“ versorgt. Welche Impfung bekommen unsere Nachbarn?
Montag beginnen in fast allen Bundesländern Impfungen gegen Schweinegrippe. Viele Deutsche sind verunsichert, deshalb macht BILD den Anfang.
Die größte Massenimpfung aller Zeiten kann beginnen: die Auslieferung des Schweinegrippe-Impfstoffs für die Bevölkerung läuft auf vollen Touren.
Streit-Thema Schweinegrippe-Impfung! Merkel will sich impfen lassen, Guttenberg auch. Und Sie? Ärzte kritisieren die Informations-Politik.

Bisher lehnt eine große Mehrheit der BILD.de-Leser die Grippe-Impfung ab (Abstimmung siehe unten). Egal, ob Schweinegrippe oder „normale“ Grippe – die meisten wollen sich nicht impfen lassen. Nur acht Prozent der Leser sagten, dass sie sich auf jeden Fall gegen das H1N1-Virus schützen wollen.
….
„Jeder muss diese Frage für sich selbst beantworten. Wer große Angst vor der Erkrankung hat, sollte sich impfen lassen“, so der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery. Allerdings glaube er, dass sehr viele Menschen in Deutschland bereits die Schweinegrippe hatten, ohne sie als solche erkannt zu haben.

SCHARFE KRITIK AN DER BUNDESREGIERUNG!

Die Informationspolitik sei erschreckend, so der Tenor der Ärzteschaft. Frank Ulrich Montgomery: „Ich bin über das Kommunikationsverhalten der Politik entsetzt".

Die Regierung solle zugunsten von Risikogruppen auf den für sie vorgesehen Impfstoff verzichten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warf Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) eine katastrophale Informationspolitik vor.



 
„Wir haben 200 000 Dosen des nicht-adjuvantierten Impfstoffes Celvapan der Firma Baxter gekauft“, sagte Christoph Hübner, Sprecher des Bundesinnenministeriums, dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Auch die Bundeswehr soll einen Impfstoff ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe bekommen.

Kritiker der Wirkverstärker befürchten, dass sie zu gesteigerten Impfreaktionen wie Kopfschmerzen oder Fieber führen könnten. Andererseits konnten nach Angaben der Hersteller nur dank der Wirkverstärker so schnell so viele Impfdosen produziert werden.

„Behörden sind auf Kampagne reingefallen“

Für den Vorsitzenden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig, ist die ganze Impfkampagne „ein Skandal“, der den Menschen kaum zu vermitteln sei. Sie werfe zahlreiche Probleme auf, ihr Nutzen sei ungewiss: „Die Gesundheitsbehörden sind auf eine Kampagne der Pharmakonzerne hereingefallen, die mit einer vermeintlichen Bedrohung schlichtweg Geld verdienen wollten.“

Weil der GSK-Impfstoff nicht an Schwangeren getestet wurde, muss auch für sie kurzfristig nicht-adjuvantierter Impfstoff besorgt werden. Der zuständige Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Klaus Theo Schröder, sagte dem Magazin: „Es laufen derzeit Gespräche mit Herstellern sowie den Gesundheitsministerien in Frankreich und den USA, mit dem Ziel, für Schwangere auch nicht-adjuvantierten Impfstoff zu beschaffen.“

„Schadensrisiko überwiegt den Nutzen“

Offene Rebellion herrscht laut „Spiegel“ unter Allgemeinmedizinern und Kinderärzten. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Michael Kochen, rät den deutschen Hausärzten von der Impfung ab. „Das Schadensrisiko überwiegt den Nutzen“, sagte der Göttinger Professor.

Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, wirft der Bundesregierung „wissenschaftliche Falschaussagen“ vor. Wie bei Schwangeren so gelte auch für Kinder unter drei Jahren: „Der Impfstoff ist an ihnen noch überhaupt nicht getestet, deshalb ist das Risiko einfach zu groß, ihn jetzt bedenkenlos einzusetzen.“

Kinder hätten ein Immunsystem, das zu Überreaktionen neige. Genau die aber könnten durch den Zusatz von Wirkverstärkern ausgelöst werden. Zusätzlich sei dem Impfstoff auch noch ein Quecksilberhaltiger Konservierungsstoff beigefügt. „Das Zeug hat man in heutigen Impfstoffen für Kleinkinder bewusst herausgehalten“, sagte Hartmann.

Drei Impfstoffe in der EU zugelassen

In der EU sind bislang drei Impfstoffe gegen die Schweinegrippe oder Neue Grippe (H1N1) zugelassen: Focetria, Pandemrix und Celvapan. Focetria und Pandemrix enthalten verstärkende Zusatzstoffe, so genannte Adjuvanzien. Allerdings kommt Celvapan nur deshalb ohne die umstrittenen Verstärker aus, weil es eine größere Konzentration an inaktivierten Schweinegrippe-Viren enthält als die beiden anderen Impfstoffe.

Er war dem Tod ganz nah. Vier Wochen lag Sascha P. wegen Schweinegrippe im Krankenhaus. Am Ballermann hat er sich infiziert.
Noch rund zwei Wochen bis zur Massenimpfung gegen Schweinegrippe! Jetzt wurde bekannt: Das neue Serum enthält eine Substanz aus Haifischleber!
Morgen in zwei Wochen starten die Impfungen gegen Schweinegrippe. Zuerst an der Reihe: medizinisches Personal und chronisch Kranke.
Soll man sich gegen die Schweine-Grippe impfen lassen? Kanzlerin Merkel sagt JA, Innenminister Schäuble ist sich noch nicht sicher.
Küsschen rechts, Küsschen links: So begrüßen sich die Franzosen. Doch diesem weltberühmten Ritual droht jetzt das Ende – wegen der Schweinegrippe.
In Deutschland hat der erste Schweinegrippe-Infizierte mit dem Tod gerungen und Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt: Ich lasse mich impfen.
Die Mehrheit der Deutschen will sich nicht gegen Schweinegrippe impfen lassen! Bei einer Befragung wollten nur 12 Prozent eine Impfung.
In knapp zwei Wochen, ab 26. Oktober, beginnen die Impfungen gegen die Schweinegrippe in Deutschland. Wie sicher ist das Impf-Serum?
Die Nebenwirkungen der Schweinegrippen-Impfung: Schwellungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwitzen und leichte Taubheitsgefühle.
Die WHO empfiehlt Schwangeren, sich baldmöglichst gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Doch wie groß sind die Risiken?

Autoritäre Versuchungen


Ein interessanter Beitrag der dem euphorischen Lob zu den Maßnahmen in China und autoritären (faschistoiden, autokratischen)Politik Einhalt anmahnt und ist nicht der einzige Einspruch solcher Form. 

1) Arroganz der Macht?

·         Dominic Cummings, politischer Chefberater des britischen Premiers Boris Johnson, fährt während des Lockdowns, den er selbst zu verantworten hat, durchs halbe Land, um seine Tochter gut versorgt zu sehen. 
·         Jarosław Kaczyński, Jurist und Vorsitzender der Regierungspartei Polens, geht am Todestag seines Zwillingsbruders zu dessen Grab, obwohl Friedhofsbesuche strengstens verboten sind während des Lockdowns, den er selbst verordnet hat. 
·         Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow geht zur Beerdigung einer Nachbarin, obwohl er selbst verfügte, dass bei Trauerfeiern nur der "engste Familien- und Freundeskreis" teilnehmen darf. Er ist nicht der Einzige, der sagt, man sei zu weit gegangen
·         ein weiterer Kandidat: Andy Grote feierte am 10. Juni seine Wiederernennung zum Innensenator in einer Hamburger Kneipe. Er sagt, es sei ein "lockeres Zusammen-kommen", ein "Stehempfang" gewesen; andere sprechen von Party….. nahm den HamburgerInnen bis Ende Juni in knapp 9240 Ordnungswidrigkeitsverfahren 613.027 Euro ab, hielt sich selbst aber nicht daran

hier ,   Menschsein in Zeiten von Corona
Warum Virologen und deren Gefolgschaft zu Taliban der Moderne zu werden drohen

2.) Die autoritäre Versuchung

Gut, dass Corona in China ausbrach, weil es dort effektiv eingedämmt werden konnte? Ein Einspruch.

Während der Recherche zu diesem Artikel hörte ich, wie eine Reihe von Wissenschaftler*innen die Kühnheit der chinesischen Reaktion lobte. Diese Perspektive spiegelt jedoch ein tiefes Missverständnis über den Zusammenhang zwischen Krankheit und Demokratie wider – und auch über das, was in China geschieht. Die Tatsache, dass dort in jüngster Zeit mehrere Virusausbrüche (Vogelgrippe H5N1 und SARS) ihren Anfang genommen haben, steht in direktem Zusammenhang mit der massiven Verstädterung, der Umweltzerstörung und den schwachen, manchmal nicht vorhandenen Systemen der öffentlichen Gesundheit, des Umweltschutzes oder der Lebensmittelregulierung.

 Ebenso hat die rasche Ausbreitung der jeweiligen Erreger damit zu tun, dass China ein autoritärer Einparteienstaat ist, in dem es keine Rede-, Medien- und Protestfreiheit gibt. Wie wir inzwischen wissen, wurde der Arzt Dr. Li Wenliang, der als erster versuchte öffentlich Alarm zu schlagen, von den Behörden bestraft. Sein Tod, ausgelöst durch das Virus am 7. Februar 2020, soll enorme Anteilnahme, aber auch Wut ausgelöst haben.

Politik und Krankheit

COVID-19 verlangt von uns, dass wir unsere Seele ebenso wie unseren Körper untersuchen. Irgendwann einmal wird man sich hoffentlich darüber wundern, wie wenig Empörung die drastischen Quarantänemaßnahmen, die Durchsuchungen, Einschüchterungen und Massenüberwachungen in China hervorgerufen haben und wie wenig Solidarität es mit den Millionen von betroffenen Menschen gegeben hat. Das scheint auf eine neue psychische Krankheit hinzuweisen: der weltweite Verlust von Mensch-zu-Mensch-Empathie und Solidarität.

 In dieser Hinsicht ist COVID-19 eine Anklage gegen den gegenwärtigen Zustand der Gesundheit, der Menschenrechte und der Ungleichheit gleichermaßen.

 Um dieses Virus einzudämmen, geben Regierungen schnell Milliarden für die Abriegelung von Städten, die Einschränkung des Luftverkehrs und der Reisemöglichkeiten sowie die Quarantäne von Bürger*innen aus.COVID-19 und andere Krankheitsbedrohungen gehen alle auf eine Ökonomie der Ungleichheit zurück, auf die anhaltende Periode der Sparmaßnahmen, in der die Gesundheitssysteme grundlegend ausgehöhlt wurden. 

der gesamte Artikel aus Medico  vom 11.3.2020

"Gut, dass Corona in China ausbrach, weil es dort effektiv eingedämmt werden konnte? 

Ein Einspruch.

Von Mark Heywood, Südafrika

Paradoxerweise haben die Technologiesprünge der letzten 20 Jahre in Verbindung mit der fatalen Deregulierung und der Unterversorgung der öffentlichen Gesundheitssysteme einen fruchtbaren Boden für das Entstehen und die rasche Verbreitung tödlicher neuer Krankheitserreger geschaffen: Die Massenverstädterung, der Luftverkehr, die globale Erderwärmung und die ökologische Schwächung stellen eine giftige Brühe dar.

Soweit wir wissen, ist COVID-19 noch nicht in Südafrika angekommen. Während wir also die Entwicklung der Reaktion in China und anderen hauptsächlich entwickelten Ländern beobachten, können wir uns darüber verständigen, wie wir auf diese und andere übertragbare Krankheiten so reagieren können, dass Verhältnismäßigkeit, Gerechtigkeit, öffentliche Gesundheit und Menschenrechte gewährleisten bleiben bzw. werden.

Fangen wir mit den Menschenrechten an. Die Verletzung von Menschenrechten zieht sich wie ein roter Faden durch die Ätiologie (Ursachenforschung von Krankheiten), die Übertragungsdeterminanten, die Anfälligkeit, die Prävention und die Behandlungsstrategien bei COVID-19. Die Menschenrechte haben insofern mit der Entstehung von neuen Erregertypen zu tun, weil Staaten es versäumen, die Rechte auf das zu schützen, was zum Beispiel Artikel 24 unserer Verfassung als „eine Umwelt, die ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden nicht schadet“ bezeichnet. Umweltverschmutzung und -zerstörung schaffen einen Nährboden für neue Krankheiten.

Krankheit und Demokratie

Während der Recherche zu diesem Artikel hörte ich, wie eine Reihe von Wissenschaftler*innen die Kühnheit der chinesischen Reaktion lobte. Diese Perspektive spiegelt jedoch ein tiefes Missverständnis über den Zusammenhang zwischen Krankheit und Demokratie wider – und auch über das, was in China geschieht. Die Tatsache, dass dort in jüngster Zeit mehrere Virusausbrüche (Vogelgrippe H5N1 und SARS) ihren Anfang genommen haben, steht in direktem Zusammenhang mit der massiven Verstädterung, der Umweltzerstörung und den schwachen, manchmal nicht vorhandenen Systemen der öffentlichen Gesundheit, des Umweltschutzes oder der Lebensmittelregulierung. Ebenso hat die rasche Ausbreitung der jeweiligen Erreger damit zu tun, dass China ein autoritärer Einparteienstaat ist, in dem es keine Rede-, Medien- und Protestfreiheit gibt.

Wie wir inzwischen wissen, wurde der Arzt Dr. Li Wenliang, der als erster versuchte öffentlich Alarm zu schlagen, von den Behörden bestraft. Sein Tod, ausgelöst durch das Virus am 7. Februar 2020, soll enorme Anteilnahme, aber auch Wut ausgelöst haben. Seitdem haben weitere Medienberichte dokumentiert, dass Millionen von Menschen in Städten wie Wuhan unter staatlichem Zwang gestanden haben – in einem Ausmaß, das kaum zu verbergen ist. Die New York Times berichtete zum Beispiel, wie Vizepremier Sun Chunlan bei seinem Besuch in Wuhan sagte, die Stadt sei mit „Kriegsbedingungen“ konfrontiert, und warnte davor: „Es darf keine Deserteure geben, sonst werden sie für immer an die Säule der historischen Schande genagelt.“ Laut Xiao Qiang, Gründer und Chefredakteur der China Digital Times, trägt die „Kontrollmacht“ Chinas die „die Hauptverantwortung für die Coronavirus-Epidemie, die über dieses Land und die Welt hinwegfegt“. Um es klar zu sagen: Dies ist keine Stigmatisierung des chinesischen Volkes. Die Verantwortung trägt die chinesische Regierung auferlegt – Südafrikas größtem Handelspartner, einem Freund des ANC und einem Land, dessen Menschenrechtsverletzungen wir opportunistisch verschweigen. Nebenbei: Man fragt sich, wo Südafrika heute stünde, wäre die Welt damals so mit dem Apartheidssystem umgegangen.

Die Lehren aus HIV wurden vergessen

Dabei scheinen die Regierungen in aller Welt sämtliche Lehren aus der jüngsten Pandemie der Welt zu vergessen: HIV. Ein Virus, das – laut UNAids – immer noch 770.000 Todesfälle pro Jahr verursacht, derzeit über 37 Millionen Menschen betrifft (eine Zahl, die jährlich um 1,5 Millionen zunimmt) und weiterhin tiefgreifende Auswirkungen auf die öffentlichen Gesundheitssysteme und die Wirtschaft hat. 

Leider scheint selbst die WHO diese Lehren vergessen zu haben. Ihr „Situation Report25“ vom 14. Februar 2020 nennt sechs „strategische Ziele der WHO für die Reaktion“ auf COVID-19. Der Schutz der Menschenrechte gehört nicht dazu. Auch ein Bericht des Global Preparedness Monitoring Board, ein von der WHO und der Weltbank gemeinsam einberufenes Gremium, erwähnte die Menschenrechte in seinen sieben Maßnahmen, die die Verantwortlichen ergreifen müssten, nicht. Hätten die Machthabenden doch nur ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Lektionen gelernt.

Erinnern wir deshalb daran, was Aktivist*innen den Regierungen und der WHO in Bezug auf HIV beigebracht haben: Die Achtung der Menschenrechte ist nicht nur zum Schutz von Infizierten notwendig. Sie dient auch der Aufrechterhaltung eines gesellschaftlichen Klimas, das gefährdete Menschen dazu ermutigt, sich um Diagnose und Pflege zu bemühen, anstatt Gesundheitseinrichtungen zu meiden, weil sie Angst vor Stigmatisierung und Bestrafung haben. Infolge der Empörung über die Menschenrechtsverletzungen an Menschen, die mit HIV leben, und dank eines breiten Aktivismus hat UNAids Pionierarbeit für einen menschenrechtlichen Ansatz bei der HIV-Prävention und -Behandlung geleistet, der viele Millionen Menschenleben gerettet hat. Heute könnte die HIV-Übertragung theoretisch eliminiert werden und niemand müsste an einer Aids-Erkrankung sterben. Der einzige Grund dafür, dass dies nicht geschieht, ist ein Mangel an politischem Willen und sinkenden Finanzmitteln – was angesichts der Ressourcen, die plötzlich für COVID-19 freigegeben werden, umso bemerkenswerter ist.

Südafrikas Antwort

Während wir beim Schutz der Menschenrechte von Menschen, die mit HIV leben, weltweit führend wurden, sind wir mit unseren Reaktionen auf die XDR- und MDR-Tuberkulose (TB) gescheitert. Die Regierung setzte darauf, Menschen in „Isolationskrankenhäuser“ einzusperren und dabei eine Vielzahl von Rechten zu verletzen. Wie vorhergesagt, trug dies nicht dazu bei, die Übertragung von MDR/XDR-Tuberkulose zu reduzieren. Angesichts einer Panik, die COVID-19 auslösen könnte, sollten wir diese Fehler nicht wiederholen. Was wir jetzt brauchen, sind genaue Informationen über Risiko, Übertragung und Behandlung des Erregers – während wir gleichzeitig ungenaue oder falsche Informationen und Stigmatisierungen, die durch die Angst verbreitet werden, bekämpfen müssen. 

Mittelfristig ist COVID-19 (wie auch immer es aussehen mag) ein Argument für die Stärkung der primären Gesundheitssysteme, für Investitionen in die Infektionskontrolle und für eine Ausstattung, die der ordnungsgemäß budgetiert ist und auch über die erforderlichen Fachkräfte verfügt. Momentan scheitern wir an jedem dieser Punkte.

Politik und Krankheit

COVID-19 verlangt von uns, dass wir unsere Seele ebenso wie unseren Körper untersuchen. Irgendwann einmal wird man sich hoffentlich darüber wundern, wie wenig Empörung die drastischen Quarantänemaßnahmen, die Durchsuchungen, Einschüchterungen und Massenüberwachungen in China hervorgerufen haben und wie wenig Solidarität es mit den Millionen von betroffenen Menschen gegeben hat. 

Das scheint auf eine neue psychische Krankheit hinzuweisen: der weltweite Verlust von Mensch-zu-Mensch-Empathie und Solidarität. Paradoxerweise scheint der leichte Zugang zu und die Fülle an Informationen über Frontlinien grober Menschenrechtsverletzungen – sei es in Idlib oder in Wuhan – die Menschen daran gewöhnt zu haben, dass Menschenrechte grob verletzt werden. Das Grauen hat sich normalisiert. Donald Trump und Wladimir Putin müssen das dystopische Spektakel in China mit Neid erfüllen: Könnten sie doch auch nur so leicht künstliche Intelligenz einsetzen, ganze Städte lahmlegen, Drohnen zur Überwachung der Bevölkerung aussenden. Die Dystopie ist eingetroffen.

In dieser Hinsicht ist COVID-19 eine Anklage gegen den gegenwärtigen Zustand der Gesundheit, der Menschenrechte und der Ungleichheit gleichermaßen. Zwar könnte es China diesmal noch gelingen, die Schwäche seiner Gesundheitssysteme durch Zwangsmaßnahmen „erfolgreich“ auszugleichen. Aber anderswo in der Welt wird der Preis dafür zu zahlen sein, dass die öffentlichen Gesundheitssysteme derart ausgehöhlt worden sind, dass die Erklärung von Alma-Ata zur primären Gesundheitsversorgung ignoriert wird, dass es überall an Personal mangelt ... Die Reaktion auf COVID-19 zeigt, dass in der späten neoliberalen Ordnung alle Krankheiten zwar gleich, einige Krankheiten jedoch gleicher sind.

Der Virus in der First Class

Dies beweist einmal mehr, dass es nicht eine Krankheitsbedrohung an sich ist, die Ressourcen und medizinische Mobilisierung mobilisiert. Es geschieht bei einer Krankheit, die die globale Wirtschaft und die Einnahmequellen der Elite bedroht. Viren in Flugzeugen oder auf Kreuzfahrtschiffen, die die Schlagadern des Welthandels überqueren und aus der ersten Klasse nicht mehr herauszuhalten sind, sind etwas anderes als ein Virus, das durch marginalisierte und verletzliche Bevölkerungsgruppen oder die Slums der Armen läuft. Um dieses Virus einzudämmen, geben Regierungen schnell Milliarden für die Abriegelung von Städten, die Einschränkung des Luftverkehrs und der Reisemöglichkeiten sowie die Quarantäne von Bürger*innen aus.

COVID-19 und andere Krankheitsbedrohungen gehen alle auf eine Ökonomie der Ungleichheit zurück, auf die anhaltende Periode der Sparmaßnahmen, in der die Gesundheitssysteme grundlegend ausgehöhlt wurden. Auch allgemeine Sanitäranlagen, Maßnahmen, dank derer Anfang des 20. Jahrhunderts sich die durchschnittliche Lebenserwartung stark erhöht hat, sind längst erodiert. Die COVID-19-Krise ist ein weiteres Argument dafür, dass die Verwirklichung sozioökonomischer Rechte sichergestellt werden muss: Rechte wie das Recht eines jeden Menschen „auf den höchsten erreichbaren Standard körperlicher und geistiger Gesundheit“. Wie auch immer es ausgehen mag: COVID-19 sollte ein Weckruf für die globale Menschenrechtsgemeinschaft sein.

Mark Heywood ist Menschenrechtsaktivist und leitete viele Jahre die südafrikanische medico-Partnerorganisation section27, die sich für das Recht auf Gesundheit und die Verbesserung des Gesundheitswesens einsetzt.
Dieser Beitrag erschien zuerst am 24. Februar 2020 im südafrikanischen Daily Maverick."

40+

Freitag, 28. August 2020

Mut zur Wahrheit

 Aus einer Buchbespechung, hier 


Warum die AfD für Christen mehr als eine Alternative ist

 

gebe ich ein paar lesenswerte Stellen heraus und sie sind es wert beachtet werden. Wem obendrein Bonhoefer ein Begriff ist, liest es um so lieber und lehnt sich entspannt zurück. Dies ist aber wie gesagt die Meinung der Autoren/des Autors, ich wähle selbstredend an der Wahlurne und habe ebenso meine Überzeugungen. Krause hingegen bringt sehr wohl einiges auf den Punkt

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Im ersten Beitrag „Die Blase: Wie Medien unsere Wahrnehmung bestimmen“ weist der Sprachwissenschaftler Schmitt anhand zahlreicher Beispiele nach, wie heute durch gezielte Wortwahl, Themenauswahl, Blickfeldverengung, Zeugenauswahl, Verleumdung, Zitatverdrehung, Doppelmoral und die „Nazi-Keule“ unpopuläre Meinungen, die nicht in den linken Mainstream passen, in die rechtradikale Ecke gedrängt werden, auch wenn sie gar nicht rechtsradikal, sondern einfach nur christlich oder konservativ sind.
Schmitt zitiert Josef Kraus, den ehemaligen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, der schrieb:
„Wenn die Argumente ausgehen, wird moralisiert und denunziert. Entsprechende Etikettierungen helfen dabei: Rechter, Populist, Nazi, Antifeminist, homophob, xenophob, islamophob, Sexist, Pack, grölender Mob, Wutbürger, Brandstifter, Dunkeldeutscher“ (Seite 24 f.).
Schmitt selber warnt vor dem inflationären und unzutreffenden Gebrauch derartiger Totschlag-Begriffe:
„Die Nazikeule trifft fast immer Leute, die mit Nazitum nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Da diese Keule eine Maximalkeule ist, ist es auch eine maximale Schande, Menschen damit zu belegen, die zum großen Teil sogar dezidiert anti-totalitaristisch eingestellt sind. Ein weiteres Problem ist, dass der inflationäre Gebrauch der Begriffe rund um das Nazitum durch die ständige Erweiterung der Kontexte, in denen solche Wörter benutzt werden, dazu führt, dass die von den Nazis tatsächlich begangenen Gräuel relativiert und verharmlost werden. Wenn heute ein Überlebender des Holocausts mitkriegen würde, wie leichtfertig das Wort Nazi verwendet wird – es würde uns nicht wundern, wenn ihm das übel aufstoßen würde. Dieser gedankenlose Gebrauch der Nazi-Terminologie missbraucht sein Leiden und das von Millionen seiner Glaubensgeschwister als rhetorisches Schock-Element. Am Ende bedeutet Nazi nicht viel mehr als ´Mensch, der nicht mit linken Ideologien übereinstimmt`. Irgendwann wird man keine ausreichend scharfen Wörter mehr haben, wenn es um wirkliche Rechtsextremisten geht. Der Historiker Karlheinz Weißmann machte deshalb sogar einmal den Vorschlag, in analytischen Texten für mindestens zehn Jahre auf die Begriffe ´Rechtsradikaler` und ´Rechtsextremer` zu verzichten“ (Seite 49).
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Symbole sind ein heikles Thema geworden, obwohl es sie haufenweise gibt und neuerdings konzentreirt sich vieles um Nazisymbole oder vemeintliche Neuaufmachungen und manchmal könnte man fast schon paralysiert werden bei den allerhand Keulen, die dann geschwungen werden. Der Sache dient das kaum: Blumen wie die Konrblume oder das Edelweiß, Bernstein, ein Schmuckstein aus fossilem Harz wegen des Bernsteinzimmer und Hitler,: Ein polnischer Historiker 2016 ist sicher: Er hat das Versteck des Bernsteinzimmers entdeckt. Es soll sich in einem früheren Nazi-Bunker an der Grenze zu Russland befinden. Aufreger wie zum Edelweisshemd Schweiz, falsche Rücksicht wegen Muslime, behaupteter Rassismus, behauptete Fremdenangst und anders mehr als ob sie Hochkonjunktur feiern und ein leiser Windhauch schon zum Ausraster, zum Trigger wird
 und wieder eine Rebellion
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Fragen: „Christliche Politik?“ und „Der Inhalt: Wofür die AfD wirklich steht“.
Dabei ergeben sich zum Teil große Schnittmengen zwischen dem AfD-Programm und dem christlichen Glauben, etwa in den Punkten:
  • Ablehnung des Globalismus und antichristlichen Welteinheitsstaates,
  • Schutz des Bargeldes (auch im Blick auf das Malzeichen des Tieres aus Offenbarung 13!),
  • Ablehnung der Auflösung der Geschlechter durch Gender Mainstreaming,
  • Schutz der klassischen Ehe und Familie,
  • Schutz des Erziehungsrechts der Eltern,
  • Kampf für das Lebensrecht der Ungeborenen,
  • Einsatz für verfolgte Christen und gegen Islamisierung,
  • Appell zu einem differenzierten Umgang mit Betroffenen in der Migrationsproblematik.
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Aber die AfD vertritt momentan noch in ihrem Programm (nicht durch alle ihre Vertreter!) eine Politik, die den Zehn Geboten der Bibel relativ nahe kommt. Auch deshalb wird sie von Mainstream-Medien, die bereits dem endzeitlichen Zeitgeist verfallen sind, bitter bekämpft und verleumdet.
Wie wird es mit der AfD weitergehen? Zurzeit tobt in ihr selber ein Richtungskampf – wie übrigens in jeder Partei (man denke nur an den versuchten Rausschmiss zum einen von Thilo Sarrazin aus der SPD und zum anderen der konservativen Werteunion aus der CDU!). So schreiben die christlichen Autoren des Buchs „Mut zur Wahrheit“ nüchtern zum Schluss über die Zukunft der AfD – und über diese Ehrlichkeit freue ich mich:
„Identität ist fundamental wichtig: persönliche, geschlechtliche, nationale Identität. Ohne sie wird der Mensch zum Spielball der Gewalten. Wir Christen finden unsere primäre Identität jedoch weder in einem Volk noch in einer Partei. Unsere erste Loyalität gilt unserem Herrn und Retter Jesus Christus und seinem Reich. Sollte sich die Alternative für Deutschland einmal in eine Richtung bewegen, die wir nicht mittragen können, sei es, dass sie tatsächlich (und nicht zum x-ten Male von den Medien herbeigeschrieben) nach rechts abdriftet, sei es, dass auch sie sich dem Diktat der Politischen Korrektheit unterwirft, sei es, dass sie sich – aus welchen Gründen auch immer – gegen Christen wendet, so werden wir unser Engagement neu überdenken müssen. Für den Moment jedoch erscheint uns die AfD als die beste Möglichkeit, dem ´Rad in die Speichen zu fallen` (Bonhoeffer)“ (S. 285).