Zu seinen theologischen Standpunkten kann ich nichts sagen und wenn ich dazu mehr wüßte, würde ich es auch nicht, aber er kann dazu einiges sagen. Er ist Gegenwind im Mainstream? Nein, denn er ist lange schon außerhalb. Sicher kein Sturmwind, eine andere frische Brise auf jeden Fall, aber raus aus der üblichen Denkspirale. Allein das kann eine Wohltat sein.
Ich habe einige Drewermann-Bücher gelesen – und wenngleich ich theologisch öfter anderer Ansicht bin, so ist sein psychologisches Niveau beachtlich. ....
Freundlichen Gruß! Felizitas Küble
- Jemanden lieben heißt, ihn so sehen, wie Gott ihn gemeint hat.
- Mit Kindern zusammen zu sein ist Balsam für die Seele
"Es war deutlich, dass die Menschen litten, aber nicht schuldig waren, und dass ich, wenn ich sie verstehen wollte, Bereiche des Daseins kennenlernen müsste, die mir im gesamten Theologiestudium nicht vertraut geworden waren, die Bereiche des Unbewussten. So bin ich damals zur Psychoanalyse gekommen" (WEG, 291).
DREWERMANN: Die Jungfrauengeburt ist nicht als historisches Ereignis aus den Texten des Neuen Testaments zu begründen, sie ist nicht als biologisches Ereignis zu verstehen.
SPIEGEL: Jesus hat also einen leiblichen Vater gehabt?
DREWERMANN: Ja. Jesus ist als Mensch gezeugt und geboren wie jeder andere Mensch auch. Ungewöhnlich war nicht seine Geburt, sondern sein Leben. Um dies zu deuten, haben die ersten Christen die Bilder von der Jungfrauengeburt benutzt, die auf altorientalische Königsvorstellungen zurückgehen. Die Geburtsgeschichten Jesu bei Matthäus und Lukas sind mythennahe Legenden, keine historischen Berichte.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. (...)Wie soll das geschehen, ...? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.