Freitag, 28. August 2020

Mut zur Wahrheit

 Aus einer Buchbespechung, hier 


Warum die AfD für Christen mehr als eine Alternative ist

 

gebe ich ein paar lesenswerte Stellen heraus und sie sind es wert beachtet werden. Wem obendrein Bonhoefer ein Begriff ist, liest es um so lieber und lehnt sich entspannt zurück. Dies ist aber wie gesagt die Meinung der Autoren/des Autors, ich wähle selbstredend an der Wahlurne und habe ebenso meine Überzeugungen. Krause hingegen bringt sehr wohl einiges auf den Punkt

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Im ersten Beitrag „Die Blase: Wie Medien unsere Wahrnehmung bestimmen“ weist der Sprachwissenschaftler Schmitt anhand zahlreicher Beispiele nach, wie heute durch gezielte Wortwahl, Themenauswahl, Blickfeldverengung, Zeugenauswahl, Verleumdung, Zitatverdrehung, Doppelmoral und die „Nazi-Keule“ unpopuläre Meinungen, die nicht in den linken Mainstream passen, in die rechtradikale Ecke gedrängt werden, auch wenn sie gar nicht rechtsradikal, sondern einfach nur christlich oder konservativ sind.
Schmitt zitiert Josef Kraus, den ehemaligen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, der schrieb:
„Wenn die Argumente ausgehen, wird moralisiert und denunziert. Entsprechende Etikettierungen helfen dabei: Rechter, Populist, Nazi, Antifeminist, homophob, xenophob, islamophob, Sexist, Pack, grölender Mob, Wutbürger, Brandstifter, Dunkeldeutscher“ (Seite 24 f.).
Schmitt selber warnt vor dem inflationären und unzutreffenden Gebrauch derartiger Totschlag-Begriffe:
„Die Nazikeule trifft fast immer Leute, die mit Nazitum nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Da diese Keule eine Maximalkeule ist, ist es auch eine maximale Schande, Menschen damit zu belegen, die zum großen Teil sogar dezidiert anti-totalitaristisch eingestellt sind. Ein weiteres Problem ist, dass der inflationäre Gebrauch der Begriffe rund um das Nazitum durch die ständige Erweiterung der Kontexte, in denen solche Wörter benutzt werden, dazu führt, dass die von den Nazis tatsächlich begangenen Gräuel relativiert und verharmlost werden. Wenn heute ein Überlebender des Holocausts mitkriegen würde, wie leichtfertig das Wort Nazi verwendet wird – es würde uns nicht wundern, wenn ihm das übel aufstoßen würde. Dieser gedankenlose Gebrauch der Nazi-Terminologie missbraucht sein Leiden und das von Millionen seiner Glaubensgeschwister als rhetorisches Schock-Element. Am Ende bedeutet Nazi nicht viel mehr als ´Mensch, der nicht mit linken Ideologien übereinstimmt`. Irgendwann wird man keine ausreichend scharfen Wörter mehr haben, wenn es um wirkliche Rechtsextremisten geht. Der Historiker Karlheinz Weißmann machte deshalb sogar einmal den Vorschlag, in analytischen Texten für mindestens zehn Jahre auf die Begriffe ´Rechtsradikaler` und ´Rechtsextremer` zu verzichten“ (Seite 49).
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Symbole sind ein heikles Thema geworden, obwohl es sie haufenweise gibt und neuerdings konzentreirt sich vieles um Nazisymbole oder vemeintliche Neuaufmachungen und manchmal könnte man fast schon paralysiert werden bei den allerhand Keulen, die dann geschwungen werden. Der Sache dient das kaum: Blumen wie die Konrblume oder das Edelweiß, Bernstein, ein Schmuckstein aus fossilem Harz wegen des Bernsteinzimmer und Hitler,: Ein polnischer Historiker 2016 ist sicher: Er hat das Versteck des Bernsteinzimmers entdeckt. Es soll sich in einem früheren Nazi-Bunker an der Grenze zu Russland befinden. Aufreger wie zum Edelweisshemd Schweiz, falsche Rücksicht wegen Muslime, behaupteter Rassismus, behauptete Fremdenangst und anders mehr als ob sie Hochkonjunktur feiern und ein leiser Windhauch schon zum Ausraster, zum Trigger wird
 und wieder eine Rebellion
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Fragen: „Christliche Politik?“ und „Der Inhalt: Wofür die AfD wirklich steht“.
Dabei ergeben sich zum Teil große Schnittmengen zwischen dem AfD-Programm und dem christlichen Glauben, etwa in den Punkten:
  • Ablehnung des Globalismus und antichristlichen Welteinheitsstaates,
  • Schutz des Bargeldes (auch im Blick auf das Malzeichen des Tieres aus Offenbarung 13!),
  • Ablehnung der Auflösung der Geschlechter durch Gender Mainstreaming,
  • Schutz der klassischen Ehe und Familie,
  • Schutz des Erziehungsrechts der Eltern,
  • Kampf für das Lebensrecht der Ungeborenen,
  • Einsatz für verfolgte Christen und gegen Islamisierung,
  • Appell zu einem differenzierten Umgang mit Betroffenen in der Migrationsproblematik.
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Aber die AfD vertritt momentan noch in ihrem Programm (nicht durch alle ihre Vertreter!) eine Politik, die den Zehn Geboten der Bibel relativ nahe kommt. Auch deshalb wird sie von Mainstream-Medien, die bereits dem endzeitlichen Zeitgeist verfallen sind, bitter bekämpft und verleumdet.
Wie wird es mit der AfD weitergehen? Zurzeit tobt in ihr selber ein Richtungskampf – wie übrigens in jeder Partei (man denke nur an den versuchten Rausschmiss zum einen von Thilo Sarrazin aus der SPD und zum anderen der konservativen Werteunion aus der CDU!). So schreiben die christlichen Autoren des Buchs „Mut zur Wahrheit“ nüchtern zum Schluss über die Zukunft der AfD – und über diese Ehrlichkeit freue ich mich:
„Identität ist fundamental wichtig: persönliche, geschlechtliche, nationale Identität. Ohne sie wird der Mensch zum Spielball der Gewalten. Wir Christen finden unsere primäre Identität jedoch weder in einem Volk noch in einer Partei. Unsere erste Loyalität gilt unserem Herrn und Retter Jesus Christus und seinem Reich. Sollte sich die Alternative für Deutschland einmal in eine Richtung bewegen, die wir nicht mittragen können, sei es, dass sie tatsächlich (und nicht zum x-ten Male von den Medien herbeigeschrieben) nach rechts abdriftet, sei es, dass auch sie sich dem Diktat der Politischen Korrektheit unterwirft, sei es, dass sie sich – aus welchen Gründen auch immer – gegen Christen wendet, so werden wir unser Engagement neu überdenken müssen. Für den Moment jedoch erscheint uns die AfD als die beste Möglichkeit, dem ´Rad in die Speichen zu fallen` (Bonhoeffer)“ (S. 285).

Ich und die anderen; wer denn sonst

 Nicht vergessen und ab und zu auch daran denken

 

Manche glauben, über alle, jede und jeden Bescheid zu wissen und erzählen gleich, wo es hapert. Sie haben den Blick immer nur anderswo.

Und dann gibt es welche, die sehen nur sich selber und stehen nicht einmal am Spiegel.

 

und leider gibt es manchmal viel zu viele der Ratschläge, 

die besser auch abgeschüttelt werden. 

Die heutige Zeit ist daran nicht gerade arm.

Denn viele Köche können einem auch den Bei verderben.

Kalte Umschläge sind in der Tat manchmal gesünder.

Oder ist das nicht Dein Problem?

Sagte jemand selber schuld? 

Ist doch nicht mein Problem, was kann denn ich dafür?

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Jedes Leben ist Begegnung. 

Der wahr Ort der Verwirklichung ist Gemeinschaft

Buber

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Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer".

(aus P. Watzlawick: Anleitung zum unglücklich sein.) gefunden bei dr-mueck